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Drakon000 – :
Wie oft haben wir die Nachmittage in verwilderten Gärten und auf verfallenen historischen Friedhöfen verbracht? Haben dort die verrosteten, fein verdrehten schmiedeeisernen Zäune bestaunt, die mittlerweile monströs verwachsenen Koniferen. Haben versucht, alte, mit Moos bedeckte Grabinschriften zu entziffern, und uns über vom Sockel gefallene, zerbrochene Urnen gewundert. Wir verbrachten dort schwüle Sommertage. Herbstnachmittage, bei denen das Laub der uralten, knorrigen Kastanien die ungeräumten Wege bis auf Kniehöhe bedeckte. Frostige Winterabende mit glitzerndem Rauhreif. Und auch das Winterende, den Beginn eines neuen Frühlings, wenn erst Schneeglöckchen, dann Krokusse langsam zwischen den alten, kalten Steinen zu sprießen begannen.
Wie viele Sommerabende saßen wir dort auf einer Bank und dachten nach? Unterhielten uns über Anfänge und Enden. Über das, was einst war, und jenes, was noch werden sollte. Mittags flimmerte die Luft noch vor Hitze, doch nun zogen langsam Wolken auf, der Himmel nahm eine merkwürdige Färbung an, und die Luft roch nach Regen.
Wie viele Stunden verkrochen wir uns in der alten, geräumten Kapelle (ohne Fenster zwar und nur noch mit Überresten einer Tür, aber wenigstens trocken)? Schutzsuchend vor dem Starkregen, teilweise sogar vor Hagel, während die Blitze hell am violetten Himmel zuckten und das Donnergrollen bedrohlich im alten Gemäuer widerhallte. Wir sahen nach draußen, beobachteten das Schattenspiel, die sich langsam überflutenden Wege, die Hagelkörner, die die Blätter der Büsche zerschlitzten, oder die voll aufgeblühten Rosen, deren regenschwere Blätter durch den Aufprall der Tropfen und den aufgezogenen, heftigen Sturm zu Boden stürzten.
Ein wenig angsteinflößend war es schon. Aber wie faszinierend der süßliche Duft der Rosen, das Blattwerk, die nasse Erde, der Regen.
gjrhsirf – :
Voleur de Roses, der Dieb der Rosen, ist ein Duft einer verzauberten Nacht im Walde, dunkel, mysteriös, okkult.
Ja, es ist gar einer der wenigen, die Morticia auf ihrer antiken Kommode stehen hat. Denn das Patchouli hier ist von der rauen, morbiden Sorte, dunkel wie frisch umgegrabene, feuchte Friedhofserde und dieser nicht nur der Farbe nach ähnlich, auch der Geruch ist erdig.
Die Rose ist gleich zu Beginn präsent, aber es ist keine strahlende Rose, auf mich wirkt sie eher, als würde sie bereits zerfallen, verrotten und fügt dem ganzen Duft den Eindruck von Verfall und floraler Verwesung hinzu, mehr noch, als dies das Patchouli schon tut.
Sie zieht sich im Verlauf der Stadien zurück, verschwindet aber niemals vollständig.
Etwas besorgt war ich über die Pflaumennote, bevor ich dieses Parfüm letztlich schnuppern durfte. Aber diese ohnehin nur schwach wahrnehmbare Pflaume hat viel von alten Kultursorten, auch sie riecht dunkel, fast erdig und unsüß, so ganz anders, als in der Parfümerie sonst umgesetzt und auch anders, als die hochgezüchteten Früchte, die man heute im Supermarkt findet. Und dafür möchte ich Herrn Almairac herzlich danken! Ja, somit ist selbst diese Fruchtnote ein Teil des herrlich morbiden Reigens und rundet das Spektabel in Kopf- und beginnender Herznote gekonnt ab.
Ich vermute stark, dass hier unter anderem Beta-Damascone für Rosen- und Pflaumenakkord zum Einsatz kam, bin mir aber noch nicht sicher, bis zu welchem Anteil.
Überraschenderweise zeigt sich die Sillage auf meiner Haut doch recht stark, etwas, dass ich nach den Votings auf der internationalen Fragranticaseite und der bei L’Artisan ja im Allgemeinen oft schwächelnden Sillage nicht erwartet hätte. Als ich ihn zum ersten mal zum Ausgehen auflegte (anfangs im Irish Pub, im Anschluss dann in einem Gothic-Club), war der Rosendieb für andere gut wahrnehmbar und brachte mir auch gleich Komplimente ein.
Lediglich mit der moderaten Haltbarkeit bin ich nicht ganz zu frieden, eingedenk des regulären Preises. Da ich davon allerdings nur ein Drittel habe zahlen müssen, kann ich hier dennoch ein Auge zu drücken.
Ich mag diesen Duft, auch wenn er sehr speziell ist, bin mir aber noch uneins, ob ich ihn auch anfangen kann zu lieben, das muss sich noch zeigen.
Da dies nicht der einzige Patchouli-Rosen-Duft von Parfumeur Michel Almairac (eine meiner Lieblingsnasen) ist, hat er doch vergangenes Jahr für Terry de Gunzburg auch den Rouge Nocturne kreiert, muss ich an dieser Stelle aber davor warnen anzunehmen, diese beiden Parfüms könnten sich ähneln. Denn auch wenn sie vermeintlich im selben Genre siedeln und auch noch aus der Feder des selben Meisters stammen, so sind sie doch grundverschieden! Wer Rouge Nocturne kennt und meint, Voleur de Roses könnte eine günstigere Alternative sein, sollte dringend von einem Blindkauf absehen.
Für mich allerdings war dieser neuerliche L’Artisan-Blindkauf abermals einer, den ich nicht bereue 🙂