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vardanyan – :
Zu Patchouli Patch las ich mehrere Rezensionen, die sehr unterschiedlich ausfielen. Mancher fand den Duft sehr patschulilastig und erdig, fast etwas moderig; manch anderer hingegen meinte, der Duft sei zahm und die Patschulinote vernachlässigbar. Daher zögerte ich auch ein wenig, fragte mich öfters: Würde mich dieser Duft denn ansprechen (ich mag meine Patschulidufte gerne sehr intensiv und merklich erdig), würde es sich lohnen, ihn zu testen? Nun fand ich eine Möglichkeit, kostengünstig eine Abfüllung zu erwerben, und habe einfach mal zugeschlagen. Und nein, enttäuscht bin ich nicht!
Es stimmt, der Duft wirkt relativ hell und sauber. Vermutlich ist es die Mischung aus weißem Sandelholz, Moschus und Iris, die dem Duft einen gewissen frischen, sauberen, hellen Creme-Aspekt gibt. Ich glaube, das Zedernholz, hell, halbwegs trocken und spanig, spielt dort auch eine Rolle. Anis frischt ebenso auf, ohne scharf zu sein. Kümmel (den ich als Duft weniger mag) nehme ich, zum Glück, wenig wahr. Die Osmanthusnote eher hintergründig, aufhellend, weich, etwas pfirsichartig, aber dabei nicht sonderlich süß, geschweige denn übermäßig fruchtig.
Und auf all diesen eher hellen, cremigen, frischeren Noten thront nun das Patschuli. Kühl, grünlich, anfangs etwas gummiartig. Später leicht erdig, etwas feucht, wie Regen. Ja, Regen trifft es sehr gut, es ist feucht, aber nicht direkt moderig oder kellerartig muffig. Die Patschulinote ist dabei erstaunlich kühl (aber nicht kalt), da ist keinerlei ambratische Wärme, kaum balsamische Anteile. Ich rieche hier etwas Regenluft, beregnete Erde, gemischt mit sauberer Creme. Ein wenig erinnert mich all das an Patchouly von Harry Lehmann, wobei jener Duft noch eine eigentümliche Süße und Würzigkeit hat (meine Vermutung ist ein größerer Zimtanteil).
Einen großen Duftverlauf gibt es hier nicht. Ich finde die erzeugte Stimmung, obwohl sie nicht allzu komplex wirkt, aber doch sehr angenehm. Das Patschulikraut bemerkt man schon deutlich, trotzdem ist es ein relativ heller Duft. Ich vermute, wer den Duft eines Gartens nach einem Regenschauer mag (mit etwas mehr Fokus auf Regenwasser und Erde denn auf Pflanzen, geschweige denn Blumen – blumig ist der Duft definitiv nicht, Pflanzlichkeit, leichte grünliche Grasigkeit, spendet wohl die Vetiver-Note), könnte Patschuli Patch auch mögen. Für mich hat sich das Testen durchaus gelohnt. Auch, wenn Sillage und Haltbarkeit “nur” im oberen moderaten Bereich liegen, was für Patschuli-Düfte etwas schwächer ist, aber doch insgesamt für den Preis völlig in Ordnung.