Passage d’Enfer L’Artisan Parfumeur

3.50 из 5
(2 отзывов)

Passage d'Enfer L'Artisan Parfumeur für Frauen und Männer

Passage d’Enfer L’Artisan Parfumeur

Bewertet mit 3.50 von 5, basierend auf 2 Kundenbewertungen
(2 Kundenrezensionen)

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SKU:  2BWje2dRFb Parfum-Kategorie:  . Duftmarke: Notes:  , , , .
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BESCHREIBUNG

Passage d’Enfer von L’Artisan Parfumeur ist ein Parfum der Duftfamilie Orientalisch Holzig und ist für Frauen und Männer. Passage d’Enfer ist seit 1999 erhältlich. Die Nase hinter diesem Parfum ist Olivia Giacobetti. Das Parfum beinhaltet Lilie, Weihrauch, holzige Noten und Moschus.

2 reviews for Passage d’Enfer L’Artisan Parfumeur

  1. :

    4 out of 5

    Passage d’Enfer hat als Beinamen Eau d’Encense. Dieser Beiname war es, der mich zuerst auf den Duft aufmerksam machte. Konnte man doch wohl einen Weihrauchduft erwarten, dazu noch aus dem Nischenbereich.
    Froh war ich also, als er im Ausverkauf auftauchte, umso mehr aber, dass einer jener unsäglichen Kunden einen Verkaufsflakon einfach ausgepackt und angetestet hatte.
    Denn was ich da roch hatte so überhaupt nichts mit dem gemein, was ich mir beim Anblick der Noten vorstellte, nämlich einen holzigen Weihrauchduft mit vermutlich eher kühlen Anklängen von weißen Lilien, die in dieser Konstellation gar etwas metallisch anmuten könnten.
    Denn eigentlich roch ich fast nur Lilien, nicht annähernd so kühl (aber freilich auch nicht wirklich warm) und gar nicht metallisch, mit einem minimal holzigen Hintergrund.
    Ich hab die Flasche schnell wieder hingestellt und eine der anderen mit zur Kasse genommen (ich glaube, es war der Voleur de Roses).
    Ein paar Monate später war er wieder bei jenem Händler, der die alten L’Artisan-Flakons nur so verschleuderte, diesmal noch günstiger. Und da konnte ich letztlich nicht mehr widerstehen und hab mir eine Flasche mitgenommen. Schließlich bestand immer noch die Möglichkeit, dass das Ganze auf der Haut ganz anders roch.
    Die Hoffnung sollte sich nicht erfüllen.
    Für mich bleibt dieses Weihrauchwasser sehr viel mehr ein Blumenwasser. Die Lilie ist gleich vom Start weg sehr dominant. Obwohl ich davon ausgehe, dass hier Duftmoleküle und keine natürlichen Essenzen verwendet wurden, zeigt sich die Lilie aber von einer fast schon narkotischen Seite, durchaus auch ein wenig indolisch. Das könnte einem schnell zuviel werden, wäre das Duftkonzept nicht zeitgleich von einer ätherischen Transparenz getragen, wie sie vielen Düften des Hauses inne wohnt, vornehmlich denen, die In-House-Parfumeur Bertrand Duchaufour geschaffen hat. Um ehrlich zu sein, ich hatte eigentlich angenommen, dass auch dieser aus seiner Feder stammt und war überrascht, einen anderen Namen zu lesen.
    Auch auf der Haut zeigen sich die holzigen Noten anfangs äußerst zurückhaltend, nach einiger Zeit gesellt sich dann noch ein noch leichterer, dennoch dezent animalischer Moschus dazu (oder kommt das Animalische doch von der Lilie?), man nimmt ihn aber fast nicht wahr.
    Und etwa so bleibt er dann ein paar Stunden, bevor sich die Blume der Unschuld und des Todes zurückzieht und endlich die Hölzer etwas aufleben lässt. Um was es sich bei diesen genau handelt, kann ich nicht sagen, das riecht für mich sehr abstrakt und das wiederum lässt mich vermuten, dass der Akkord überwiegend aus synthetischen Riechstoffen aufgebaut ist. Ob der Transparenz könnten hier auch Iso E Super und Verwandte eine tragende Rolle spielen. Da diese Hölzer aber nie wirklich intensiv duften, vermutlich auch gar nicht wirklich stärker, sondern nur nicht länger von der Lilie überstrahlt wurden, lässt sich da nicht all zu viel deuten.
    Der Moschus seinerseits bleibt so zurückhaltend, wie er sich bei seinem ersten Auftauchen zeigte.
    Mit dem Welken der Lilie kommt dann auch endlich der Acteur, den ich bei diesem Duft eigentlich suchte, der Weihrauch, nicht wirklich harzig, auch dieser eher holziger Natur.
    Auch dieser ist von einer typisch untypischen Transparenz geprägt; typisch für L’Artisan, untypisch für Weihrauch an sich.
    Er beherbergt zudem eine seltsam anmutende Frische. Nicht wie beim Olibanumharz, mit seinen zitrisch-terpenischen Nuancen. Aber mir auch nicht wirklich unbekannt. Erst als ich sah, wer Passage d’Enfer wirklich komponiert hatte, konnte ich aber diese Erinnerung zuordnen.
    Olivia Giacobetti war auch für einen Weihrauchduft von Penhaligon’s verantwortlich, Elixir. In der dortigen Pyramide war Eukalyptus enthalten. Und das passt auch zu meinem Eindruck hier, nur dass man ihn natürlich weniger dominant eingesetzt haben wird.
    Übrigens ist die unschuldige Todesblume passender Weise auch dann noch präsent, wenn der Duft langsam auf der Haut erstirbt. Bei einer solchen Ausdauer muss ich dieses “Eau d’Encense” dann auch endgültig als Eau des Fleurs oder Eau de Lis bezeichnen.
    Elixir habe ich letzendlich wieder weg gegeben, er war zu schwach, zu kurzlebig und zu sehr nicht das, was ich von einem Weihrauchduft erwarte.
    Passage d’Enfer hält bedeutend länger, 5 bis 7 Stunden kann ich da durchaus verzeichnen. Die Sillage ist allerdings nicht wesentlich besser, ich würde sie als schwach bis moderat einstufen, ein wirklicher Hautduft ist es bei mir aber nicht.
    Das dritte Kriterium hat es aber wieder mit Elixir gemein, was mich zum dem Schluss bringt, dass Frau Giacobetti wohl besser die Finger von Weihrauchdüften lassen sollte.
    Betrachte ich diesen Duft aber nicht als solchen, ist er durchaus als schön zu bezeichnen. Wenn man eine gewisse Melancholie bei einem Parfum zu schätzen weiß, die ob der Leichtigkeit hier aber nicht all zu drückend erscheint.
    Ob ich Passage d’Enfer wirklich behalten soll, habe ich aber noch nicht entschieden. Heute hatte ich mal Lust darauf, aber ansonsten habe ich ihn kaum aufgesprüht. Es wird wohl auch zukünftig nur wenige Gelegenheiten geben, bei denen ich mich olfaktorisch mit dieser weißen Blüte schmücken würde, denn wenn ich mal blumiger Stimmung bin, dann sind es eher Rose und Jasmin, die mich anziehen.

  2. :

    3 out of 5

    Passage d’Enfer – der Durchgang zur Hölle. Ich weiß gar nicht, ob dieser Duft eher okkult oder kirchlich ist (beides hat einen Hang zum Weihrauch…), andererseits kann man sich auch darüber streiten, ob, angesichts des desolaten Zustandes dieser Welt, die Hölle tatsächlich erst (potentiell) nach dem Tod kommt, oder ob wir schon inmitten von ihr leben (und es nach dem Ende hier nur besser werden kann). Aber ich höre lieber auf, ins Philosophische zu gehen – hier sollen Düfte beschrieben werden, keine Weltanschauungen.
    Eines ist Passage d’Enfer auf jeden Fall: merkwürdig still und sakral (ohne in eine bestimmte religiöse Richtung gehen zu wollen). Es ist ein sehr kühler, heller Weihrauchduft. Ätherisch, ohne jegliche Süße. Im Auftakt ist dafür eine gewisse Würzigkeit und leichte Schärfe vorhanden, ich würde glatt auf die Anwesenheit von Pfeffer und vielleicht etwas Koriander tippen. Dazu kommt eine helle Liliennote, auch wieder still, strahlend, rein. Untermalt ist das Ganze von einer ziemlich neutralen Moschusnote, minimal puderig, minimal würzig, minimal aufhellend.
    Allerdings ordnet sich nach kürzester Zeit alles irgendwie der Weihrauchnote unter. Trotz ihres Strahlens wirkt diese dabei nicht einmal besonders positiv (wird Weihrauch doch nach manchen kirchlichen Traditionen als Verbindung zu Gott betrachtet, und das helle Strahlen als wunderschöne Reinheit). Nein, der Weihrauch hier ist irgendwie neutral. Weder warm, noch kalt. Die Assoziation ist irgendwie… “Leere”, ja, irgendwie, wie man sich den Tod vorstellt (wenn man davon ausgeht, dass danach einfach nichts mehr kommt). Passage d’Enfer ist für mich demnach irgendwie “hellgrau”. Das ist für mich eine neutralere Farbe, als das immer Reinheit und Licht symbolisierende Weiß oder das eher negativ interpretierte Schwarz. Passage d’Enfer ist deutlich zu riechen, fühlt sich aber irgendwie dennoch fast schon erschreckend neutral an.
    Das wäre es übrigens nicht, was mich an diesem Duft stören würde. Ich finde ihn allerdings, trotz seiner vielfältigen Interpretierbarkeit, relativ simpel und – ich spreche es aus – ein wenig langweilig (aber vielleicht kommt meine Nase mit ihm auch nicht zurecht). Da ist einfach nur dieser statische Weihrauch, und er sagt nicht einmal sonderlich viel aus. Aber vielleicht ist es ja gerade das, was diesen Duft so unterschiedlich interpretierbar macht: Wenn nichts Bestimmtes da ist, kann man alles darin sehen – und jeder etwas Anderes.
    Die Sillage ist eher körpernah, die Haltbarkeit moderat. Künstlerisch betrachtet ist Passage d’Enfer schon interessant, regelmäßig tragen würde ihn aufgrund seiner geringen Aussagekraft allerdings persönlich nicht.
    Da ich nun doch wieder ins Fabulieren gekommen bin, ein ernüchternder Fakt zum Schluss (ich wusste es vorher schon, aber es hätte diesen Beitrag so viel langweiliger gemacht): Passage d’Enfer mag als Weihrauchduft absichtlich mit dem Thema Hölle spielen. Eigentlich ist Passage d’Enfer allerdings auch nur der Name der Straße in Paris, wo L’Artisan Parfumeur seinen ersten Standort hatte (über die Herkunft des schon ziemlich alten Straßennamens gehen die Meinungen heute auseinander; die Straße an sich, die nahe der Metrostation Raspail liegt, ist allerdings ziemlich klein und stinknormal… aber lustigerweise liegt genau gegenüber der Friedhof von Montparnasse, der sehr sehenswert ist – und auf dem der damals als Satanist verdächtigte Schriftsteller Charles Baudelaire ruht*).
    *(“Dir, Satan, Lob und Preis im hohen Himmelszelt,
    Wo du geherrscht dereinst, bis zu der finstren Welt,
    Wo du besiegt nun ruhst und träumst in tiefem Schweigen!
    Lass meine Seele sich ganz nahe zu dir neigen,
    Wenn der Erkenntnisbaum sein üppiges Geäst
    Hoch über deinem Haupt zum Tempel werden lässt!”
    – Charles Baudelaire: Die Blumen des Bösen, 1868)

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