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pereval_kate – :
Ja, ein bisschen Purple (Grace) Prose vorab, um zu erklären, warum sich einige Philosophys in meiner Sammlung tummeln, obwohl ich weiß, dass sie dazu neigen etwas synthetisch zu wirken und man die ersten 30 Minuten “wegriecht”.
Meine Schwäche für Philosphy Düfte geht zurück auf eine Sauberduft-Phase während meiner Studienzeit. In den einschlägigen Foren las ich von Lobeshymnen über Amazing- Pure und sonstwas -Grace und phantasierte von DEN ultimativen Sauberdüften, die bestimmt mein ultimativer Heiliger Gral wären, wenn, ja wenn, ich als Studentin denn das nötige Kleingeld hätte. So wurden es nur Öl-Dupes, die ich innig liebte.
Mehr als ein Jahrzehnt später. Die Dupes gibt es (leider) nicht mehr, Coty hat sich Philosophy einverleibt und die Grace Familie hat sich als äußert reproduktionsfreudig erwiesen und eine Reihe von Flankern um Amazing und Pure Grace geschart und wann immer ich den Namen “Philosophy” auf einem Flakon lese, flammt das alte “Haben-Will” wieder auf- auch wenn ich mittlerweile gelernt haben sollte, dass nicht mehr alles sauberes Gold ist, wo ein Grace drauf glänzt (danke für das Kaputtreformulieren, Coty.)
Living Grace ist ein relativ junges Mitglied der Grace Familie und kam 2012 auf den Markt. Philosophy typisch fehlt auch hier nicht die Yogi-Tee Esoterik mit der Ermunterung “…express our daily moments with living grace and gratitude.”
“Grace and gratitude” äußert sich hier als ein Duftkombi aus der üblichen Philosophy Basis mit etwas plastik-ähnlichem Saubermoschus mit einem zitronigen Maiglöckchen. Der Dufteindruck ist ähnlich wie bei den anderen Graces in erster Linie sauber. Frisch geduscht + frische Wäsche. Dabei ist Living Grace mittig zwischen Amazing und Pure Grace. Ersteres ist weit blumiger und üppiger mit viel Freesie, während letzteres sich mehr auf die saubere Wäsche konzentriert. Living Grace vereint beides, legt den Fokus aber mehr auf eine luftig Sauberkeit, die dank der Zitrusnote heiter wirkt. Die Kombination aus Moschus und Zitrone erinnert mich an zwei Düfte. Einerseits Perfect Veil von Sarah Horowitz, der allerdings einen plüschigeren, weichen, warmen Wattemoschus als Basis hat und ihn noch mit cremigem Sandelholz weiter abrundet und dann mit Zitrone und etwas Vanille kombiniert. Living Grace wirkt dagegen wie die Diät Variante mit 0% Zucker. Ein anderer Duft der mit in den Sinn kommt, ist Shelley Kyle Signature, der ganz puristisch Moschus mit einer etwas grünen Zitrone verbindet. Living Grace spielt irgendwo in der Mitte beider Düfte. Nicht ganz so wattig, wie Perfect Veil, aber weniger puristisch und wärmer als Shelley Kyle.
Für: Sauberduftfans und anynoyme Waschmittelschnüffler. Parfumhasser, die sich nach einem Kindheits-Parfumtrauma mit (Poison, Angel, Opium, [richtiges hier einsetze] wieder Duft-resozialisieren wollen und daher etwas gänzlich Un-Parfumiges suchen.