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Seepttahded – :
Blindtesttag bei Sahara Hitze, Pröbchen geangelt, gesprüht und los gehts mit dem Auto Richtung Wald. Erster Eindruck Himbeergeist mit Veilchen und Holz, ein wenig kratzig, na gut, Geduld ist eine Tugend und die Fahrt dauert etwa 15min, Zeit damit sich das duftende Schnäppschen etwas setzt.
15 Minuten später, die Lüftung pustet, der Duft sitzt. Der Himbeergeist ist weggepustet, aber ein pudriges Veilchen mit leichtem Fruchtaroma hat sich tapfer auf meiner Haut gehalten, ich vermeine Holz zu riechen und Moschus. Genau genommen, erinnert mich der Duft in diesem Moment sehr an She Wood, mehr Veilchen und weniger Holz, aber ansonsten fühle ich mich doch an den samtig, holzig warmen Eindruck SheWoods erinnert. Mittlerweile fällt mir auch auf, dass der Duft bereits viel luftiger und dezenter geworden ist.
30 Minuten später: Holzveilchen, ganz zart, ganz leicht und nur ganz leicht süßlich. Ein richtiggehender Puderschleier mit Veilchendekor über einem glattpolierten Holzboden. Je mehr Zeit vergeht, desdo dichter wird der Schleier, bis vom Holzboden nichts mehr zu sehen ist. In diesem letzten Stadium gefällt mir der Duft auch wirklich gut, der Weg bis dahin allerdings weit weniger.
Mittlweile sind über 5 Stunden vergangen und auf meinem Handgelenk trohnt ein Wohlgeruch von zartestem Veilchenpuder, wunderschön sanft, trocken aber lieblich, genau richtig bei klebriger Wärme. Die Auflösung des Dufträtsels offenbart mir: Insolence Eau Glacee. Hm, den ‘Glacee’ Teil entdecke ich persönlich nicht, denn kühl wirkt dieser Duft auf mich nicht, warm, weich und Frühlingszart, auch im Sommer vorstellbar, da er nicht wirklich süß wird. Leichte, Flatterstoffe stelle ich mir mit Insolence Eau Glacee sehr passend vor. Die Aura die er allerdings produziert ist minimal, dieses Veilchen ist ein wenig schüchtern, aber genau darin liegt wohl auch sein Reiz.
So schön ich den Ausklang dieses Duftes finde, so unangenehm empfinde ich den Auftakt, sehr harsch, sehr kratzig alkoholisch und quietschig. In diesem Moment dachte ich ehrlichgesagt, eher dass ich einen Drogerieduft testete. Danach aber zeigt sich der Duft versöhnlich und gleicht den unglücklichen Start wieder aus.
Danke Aquaria, wieder eine interessante Dufterfahrung 🙂
samurai6131 – :
Den Duft von „Insolence“ mag ich sehr gern, kann das Parfüm aber nicht tragen, da es sich durch das überdosierte Veilchen zu intensiv und irgendwie seltsam auf meiner Haut entwickelt. Eau Glacee ist die sanftere und leichtere Variante davon.
Der Zusatz „glacee“ soll auf eine kühlere Interpretation des Veilchens hinweisen. Für mich ist es aber kein kühler, sondern ein warmer und sehr süßer Duft, ein mit viel Zucker glasiertes Veilchen. Dennoch ist diese Version für mich tragbarer.
Es hat aber ein bisschen gedauert, bis ich mit diesem Duft warm wurde. Zuerst wirkte er ziemlich „beige“ und irgendwie langweilig auf mich. Da hab ich mich getäuscht! Je länger ich ihn trage, desto mehr erkenne ich, wie meisterhaft der komponiert ist und dabei so einfach wirkt.
Im Wesentlichen handelt es sich um ein mit viel Iris unterlegtes Veilchen, ein sehr pudriges, fast schon staubiges Veilchen, das aber trotzdem nicht altbacken wirkt. Die fruchtigen und zitrischen Noten und die aromatischen, leicht herben Beeren frischen es auf.
Vor allem aber fasziniert mich die Interpretation von Iris in diesem Duft. Sie wirkt so satt und ungeheuer dicht pudrig, neblig, fast schon „mehlig“, ein Eindruck, als würde ich Talkumpuder oder eben Mehl zwischen den Fingern zerreiben. So erzeugt der Duft für mich das Bild eines authentischen, aber leicht verschwommenen Veilchens, das ich durch einen dichten Nebel oder einen Puderschleier rieche.
Ein kandiertes Veilchen, fast schon ein Veilchen-Soliflore, in dieser pudrigen Retro-Qualität.
Eau Glacee ist ein süßer Duft, der einfach und unkompliziert zu tragen ist. Für mich eher ein Duft für kältere Tage. Die Haltbarkeit ist ausgezeichnet, der Duftschleier sanft, aber mit magnetischer Wirkung auf die Umgebung. „Du riechst gut.” Das hört man doch gerne! 🙂