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sasa60 – :
Auch ich empfinde Vanille Galante als ziemlich luftig und frisch und eher unsüß. Die Vanille geht für mich nicht ins Grüne, aber schon etwas ins Aquatische. Im Auftakt merke ich auch noch eine leicht alkoholische Note, genau genommen Cognac. Auch eine leichte, undefinierbare Blumigkeit (frühlingshafte Weißblüher?) ist ganz zart im Hintergrund zu bemerken.
Später tauchen im Hintergrund winzigste Akzente von würzigem Pfeffer, herbem Kakao, Tabakblüte, etwas Holz, ein wenig würziger Moschus auf. Es ist tatsächlich alles mal ansatzweise durchzuriechen, aber wirklich nur minimalst. Hauptsächlich ist da aber diese ganz sanfte, frische Vanillenote, die kaum gourmandig, kaum süß wirkt, eher fast schon blütenartig-frisch.
Es ist ein sehr zarter Duft, der schon einen eigenen Reiz hat, allerdings nur bei warmen Temperaturen wirken dürfte. Bei Kälte geht er vermutlich sehr schnell unter. Qualitativ wirkt er hochwertig, auf seine Art ist er durchaus gelungen.
Die Sillage ist wirklich sanft, die Haltbarkeit liegt aber doch bei gut 3-5 Stunden. Der Originalgrößenflacon kostet 216 Euro bei 100ml, es gibt allerdings auch 15ml-Taschenzerstäuber im frei aus allen Düften der Hermessence-Kollektion wählbaren 4er-Set (zusammen 136 Euro, also 34 Euro pro Stück).
teac2143 – :
Für mich ist das eine sehr grüne Interpretation von Vanille, unsüß und frisch-sommerlich.
Den Auftakt ist an mir grün-feucht, ein Barfußlauf über eine feuchte Wiese am frühen Morgen, wenn noch feiner nebliger Dunst über der Landschaft liegt. Auch einige „wässrige“ Noten, die ich mit Melone oder Gurke verbinde, machen sich in den ersten Minuten bemerkbar. Als schwache Sonne, die Helligkeit, aber keine Wärme bringt, dringt eine unsüße Vanillenote durch den Nebel, bevor sehr helle Blumen aufblühen und sich zum Duft gesellen. Diese könnten meiner Nase nach grünes Ylang, eventuell eine wässrige Orchidee oder auch eine kühle, weiße Lilie sein. Vielleicht auch alles zusammen. Der Duft wird jedenfalls kühl-blumig, begleitet von transparenter, sehr nüchterner Vanille.
Anfangs hatte ich Angst, der Duft könnte mir zu sehr ins Aquatische abdriften, er kriegt aber nach einiger Tragedauer elegant die Kurve zu einer kühlen, eleganten Blumigkeit, die von einer hellen, bis zum Schluss unsüßen Vanille-Aura umspielt wird.
Mir scheint in diesem Duft alles ein bisschen verschwommen und „nebelig“, was ihm einen ruhigen und leicht verträumten Touch verleiht.
„Vanille Galante“ ist ein im typischen Ellena- Minimalismus komponierter, sehr luftiger, beinahe durchsichtiger Duft, der sich durch eine sehr feine, helle und freundliche, aber auch „ernst“ und total unsüß wirkende Vanillenote auszeichnet, die einen distanziert und kühl wirkenden, weißen Blumenstrauß umhüllt.
Im Verlauf merke ich einige Wärme von Tabak und ganz leichten holzigen Noten. Beides ist an meiner Haut aber eher vernachlässigbar. Sie geben dem Blumen“nebel“ nur etwas mehr „Halt“, Substanz und Tiefe.
Was würde mein Duftbild am ehesten beschreiben? Ich rieche die feuchte Luft eines Gewächshauses mit wunderschönen, hellen oder gar reinweißen exotischen Blumen, während ich auf der angrenzenden Terrasse des Besuchercafes einen Vanilletee trinke.
Möglicherweise ist alles auch viel einfacher zu erklären. Es könnte eine Vanilleschote, noch unfermentiert, gleich nach der Ernte sein. Riecht die eventuell so grünlich und leicht taufeucht? Ich weiß es nicht, war noch nie bei der Vanilleernte dabei. Jedenfalls würde dieses Duftbild auch passen. In meiner Fanatsie könnte eine grüne, noch leicht taunasse Vanilleschote durchaus so ähnlich riechen.