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lawer63 – :
eine unwiderstehlich hautnahe und delikate mischung:
aprikose und leder.
und dann verwischt das leder und macht platz für zarte ,traumleichte blüten. der tee schimmert hindurch, die freesie wirkt durchsichtig.und osmanthus steuert ein cremiges geheimnis bei.
elfenhaft leicht ist das…..wie eine sensible zweite haut. leider auch nicht sehr lange haltbar.
wer die robustere duftschwester sucht, die temperamentvollere, üppige, der greife zu “Dans la Peau” von vuitton.
aber wer sagt eigentlich, dass man nicht beide haben sollte???
ohe43419 – :
Es schneit, der erste Schnee der Saison, vor einem trübgrauen Himmel, alles andere als stimmungshebend und das exakte Gegenteil von Osmanthe Yunnan, den ich heute “blind”, d.h. ohne mich vorab informiert zu haben, getestet habe.
Osmanthe Yunnan nehme ich anfänglich als spritzig, süß-zitrisch und grün wahr. Die grüne Note wirkt feucht, diesig, wie die Luft in einem Gewächshaus. Allerdings oszilliert dieser Eindruck zwischen grün-dunstigem Gewächshaus und aromatischem, frisch aufgegossenem Tee. Zwischen diesem Grün zeigt sich hin und wieder auch eine Blumennote, die weißblühend und sanft wirkt, in Kombination mit den leicht herben grünen Aromen lässt sie mich an Orangenblüten denken, strahlend, zitrisch, weich und sanft, ist sie im nächsten Moment kräftig, dicht. Diesen Wechsel finde ich sehr interessant, zumal er sich je nach Distanz zum Duft ergibt. Die Fruchtnoten, die mich an getrocknete Aprikosen erinnern, bleiben erfreulicherweise von dezenter, sanfter Süße.
Nach einer Stunde hat sich Osmanthe Yunnan beruhigt, das frische Schillern hat sich zu einem hellen Grün verändert, sanft blumig, sanft süß. Unaufdringlich, dezent, minimalistisch.
Meistens kann ich die Werke des Herrn Ellena nur aus der Distanz bewundern, bei Osmanthe Yunnan ist das anders. Ein sehr interessanter Duft, den ich als angenehm klar und kompakt empfinde. Er wirkt überschaubar und klar umrissen, dabei schillert er allerdings und präsentiert seine Duftnoten in unterschiedlichem Licht. Spannend. Ich habe Osmanthe Yunnan heute als angenehm hell und auch stimmungsaufhellend erlebt und das ist wenig überraschend, spricht die Aromatherapie dem zur Teebeduftung herangezogenen Osmanthus doch aufheiternde, inspririerende Eigenschaften zu. Die hier aufgeführten Duftnoten kann ich im Nachhinein nachvollziehen, allerdings finde ich das Leder nicht als solches vor, der sanft-süße Aprikoseneindruck mit dem, was ich als bitteres Grün wahrgenommen habe, hat mich allerdings rudimentär an an ein sehr weiches Veloursleder erinnert, bzw. an ein sehr abgeschwächtes Bottega Veneta.
Kurzum ein schöner sanfter Begleiter mit moderater Haltbarkeit und körpernaher Sillage. Vielen Dank an Aquaria 🙂
ysm149Unlogrere – :
Eine Abfüllung dieses Duftes habe ich blind von Yquem gekauft. Von einem „Was ist das denn?“ dauerte es ein paar Teststrecken, um zu einem „Ach, wie schön“ zu kommen. Jetzt kann ich sagen: Danke für diesen Duft, lieber Yquem.
Was mich bei den ersten paar Tests irritierte und ich erst verstehen musste, ist die Tatsache, dass sich dieser Duft offensichtlich nur schichtweise auf meiner Haut entwickelt.
Der Auftakt ist ein diffuser zitrischer Akkord, der sich mit verschwommenen, herben und süßen Noten verbindet und anfangs als nebelig-pastellig und etwas seltsam kühl herüberkommt.
Es dauert ein bisschen, bis sich die Duftnoten zu erkennen geben. Ich rieche dann Orange, sowohl frische, saftige als auch einiges an herber Bitterorange, und eine feine Teenote, die irgendwo zwischen grünem und weißem Tee angesiedelt ist. Schließlich gesellen sich noch zarte, leicht süßliche Blüten dazu. Eine sehr frische, leicht cremige, hellgelb duftende Freesie und zarter Osmanthus mit einem feinen Hauch Pfirsicharoma.
Der Duft verändert sich ab dann nicht mehr. Der Eindruck nach mit Blüten gesüßtem Tee bleibt bis zum Schluss bestehen. Das Leder nehme ich nur als weiche Unterlage wahr. Die Hauptrolle spielen die exotischen Tee- und Blumennoten.
Das Bild, das sich mir bietet, ist das einer fernöstlichen Teezeremonie oder eines Aquarells einer fernöstlichen Landschaft mit Teeplantagen und Bäumen im Nebel.
„Osmanthe Yunnan“ ist ein sehr leichter und ätherischer Duft, nach Ellenas Art geradlinig und minimalistisch komponiert. Er riecht wie frische Luft, ist ein bisschen ozonisch, fast hätte ich geschrieben transparent. Naja, er ist auch sehr körpernah und äußerst zart, übt in seiner Stille aber eine gewisse Faszination aus und hat Präsenz. Eine Art Meditationsduft, der in die Stille führt.