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ssv – :
Wie hier einige Leute wissen dürften, bin ich bei Alkemia schon mehr oder weniger Stammkunde. Ich beobachte immer wieder ihre Neuerscheinungen, besitze mittlerweile auch so einige ihrer Düfte in Originalgröße. Als Deus Ex Machina neu im Katalog auftauchte, war mein erster Gedanke, um ehrlich zu sein: “Oh Gott.” Einerseits war ich fasziniert von dem Mut, einen Duft mit solchen Duftnoten zu kreieren, ich fand auch das dahinterstehende künstlerische Konzept wunderbar, aber würde dieser Duft tatsächlich tragbar sein?!
Die hier auf Fragrantica angegebenen Duftnoten wirken ja fast noch “harmlos” im Vergleich zu denen, die in der Originalbeschreibung bei Alkemia angegeben sind. Dort liest man: “feuergehärteter Stahl, verrostetes Eisen, Motoröl, nasser Zement, verbrannte Kupferdrähte, Grauamber”. Treffenderweise soll der Duft an industriellen Zerfall erinnern.
Ich wusste nicht so recht, ob ich mich an Deus Ex Machina heranwagen sollte. Da ich allerdings bei einer Originalgrößen-Bestellung noch eine Probe frei hatte, habe ich es einfach mal gewagt. Ich dachte mir, ich könnte es ja einfach mal mit einem Teststreifen versuchen, den könnte ich ja einfach entsorgen, falls es zu schlimm würde. Besonders abgeschreckt hat mich der Gedanke an die Motoröl-Note. Aber neugierig war ich ja schon…
Also, gesagt – getan! Einen Tropfen auf den Pappstreifen. Kurz geschnuppert. Einen Moment innegehalten. Noch einmal. Tief eingeatmet. Die Phiole wieder entkorkt und dann einen Schuss auf’s Handgelenk.
Ich habe immer wieder dran gerochen. Deus Ex Machina ist nicht untragbar, im Gegenteil! Er ist sogar erstaunlich gut, auch wenn er, zugegeben, etwas sehr Ungewöhnliches an sich hat.
Mein 1. Eindruck waren Schornsteine im Winter. Eine Mischung aus Rauch, Heizöl und etwas kühlerer Morgenluft. Ein Duft, den ich an sich sehr mag. Sehr tragbar wurde er dadurch, dass die Noten zart durch eine leicht puderige Moschusnote abgefedert wurden, insgesamt erinnerte er etwas an einen fein mit Moschus eingerahmten rauchigen Herrenduft. Mit einem Hauch Ofen, der aber absolut nicht dysharmonisch wirkte.
Danach wandelte Deus Ex Machina sich. Er erreichte, so würde ich es nennen, seine Kupfer-Phase. Vor meinem inneren Auge erschienen Bilder eines altmodischen Teekessels, der auf einer offenen Flamme köchelt. Ich roch eine Mischung aus rötlichem Kupfer und typisch metallisch duftendem Gusseisen, dazu tatsächlich auch eine leicht kräuterartige Note von Grüntee und Fenchel. Insgesamt erzeugten die Noten einen ruhigen, harmonischen, wohligen Eindruck.
Danach klang die dritte und letzte Phase des Duftes an. Zement. Eine ganz sanfte, leichte Zementnote, die sich in puderigem Moschus fast komplett versteckte. Aber ein Hauch war schon da, ein kleiner Windzug über sonnenbeschienene, leicht aufgeheizte, alte, zerbröselnde Zementteile, als wenn man im Sommer durch eine neuzeitlichere Ruine spazierte, in der sich die Natur langsam wieder ausbreitet. Ein angenehmes Bild, erstaunlich, dass auch der Geruch von Zement so positiv wirken kann. Das hätte ich nicht erwartet.
Insgesamt sehr faszinierend, was für bildhafte Eindrücke dieser Duft in mir weckt! DAS ist für mich ParfümeursKUNST im wahrsten Sinne des Wortes. Alkemias Düfte haben ein deutliches künstlerisches Konzept, sie basieren auf Orten, Erinnerungen, Gefühlen, manchmal scheinen sie sogar kleine Geschichten zu erzählen. Und es gelingt wirklich, das ist für mich persönlich das gleichzeitig Wunderlichste und Wunderbarste.
Die Sillage ist eher sanft bis moderat, die Haltbarkeit liegt bei etwa 3-4 Stunden.