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Migexpife – :
Vielen Dank an nebelgeist für die Bekanntschaft mit diesem speziellen Lutens.
Und speziell ist er! Eine Herausforderung, dieser “Chypre Rouge”, den ich nicht als Chypre, sondern als orientalisch würzig erlebe, dessen Duft mich ohne Ende fasziniert, den ich aber dennoch nicht als Parfüm tragen möchte. Für mich ein Ambience-Duft, der mich packt und in eine andere Welt, genauer gesagt, nach Mittelerde, beamt.
Laut Lutens stammt der Name “Chypre Rouge” aus einer Erinnerung an die Wälder seiner Kindheit in Südfrankreich, an einen ergreifenden Moment, in dem er von der Schönheit eines Fleckchens Moos fasziniert war, das aus einem Baumstumpf zu „bluten“ schien. Und dieses Moos steht für das Chypre rouge.
“I remember looking at the forest ground, covered with dead leaves, and finding it both macabre and beautiful. Something caught my attention: a strange patch of moss at the base of a tree, it looked as if it were bleeding, purple and red. (…)Softness and depth, secret in scents where, laying our cheeks we can only dream.”
Was Lutens hier beschreibt, nämlich Weichheit und Tiefe und die geheimnisvolle Aussage von Düften und Aromen, die zum Träumen ermuntern, nehme ich hier auch wahr. Ab dem ersten Sprüher transportierte mich „Chypre Rouge“ in den Fangorn Forest, den ältesten Wald Mittelerdes mit seiner zugleich unendlich ruhigen als auch unendlich beunruhigenden Atmosphäre.
Was rieche ich? Vor allem Kümmel. Kreuzkümmel in bester Verarbeitung, anfangs nur als begleitende Würzigkeit/Rauchigkeit und Wärme, später an mir als tonangebende Note, aber immer in eine wunderschön sanfte Umgebung eingebettet und daher nie aufdringlich oder zu intensiv.
Der Auftakt ist ein Kiefernwald im warmen Sonnenuntergang. Warmer, mit Kiefernnadeln übersäter Waldboden, trockene, alte, knorrige Rinde von Kiefern und ein warmes Leuchten, das durch mild dosiertes Bienenwachs mit einem Klacks Honig und etwas Rot-Fruchtigem besteht.
Erdiges Patchouli und eine feine Rauchigkeit machen sich bemerkbar. Und dann kommt der Kümmel, warm und würzig, echter Kreuzkümmel, soweit ich das beurteilen kann, mit seiner leicht zitrischen Tönung und seiner scharf-würzigen, dunklen Aussage, die hier durch die Umgebung aber aufs Feinste abgemildert wird. Es entsteht eine hauchzarte, würzige Rauchigkeit, die über erdigem Patchouli und weichem Moos schwebt, während der Kiefernwald fast unmerklich in einen Laubwald übergeht. Warmes, mild honigsüßes Sonnenlicht, das durch trockene Blätter auf einen weichen Waldboden leuchtet.
Ein perfektes Zusammenspiel aller Noten. Ein Duft, der die Stille und Ruhe und warme Geborgenheit ausdrückt, wie sie ein Spaziergang durch ein entlegenes Waldstück spüren lassen kann.
Ich habe sehr viele negative Reviews zu diesem Duft gelesen, die zum größten Teil in Richtung Hustensaft und ähnlichem gehen. Ja, es ist ein süßer Duft, aber für mich eine sehr milde, behagliche und von feiner Aromatik abgefangene Süße. Ich geh da mit ceb 9002 konform, eine für die Nase angenehme Mischung.
Ich rieche hier nichts Medizinisches und auch keine Trockenfrüchte, die sich an mir schon mal schnell übersüß entwickeln können, sondern etwas würzig-rot-Beeriges, das sich nahtlos und ganz natürlich in den Waldduft einfügt.
Fazit: Ein moosig weicher, honigsonnig süßer, sehr ruhiger, sehr erdiger, zart aromatischer und zart würziger Duft nach Laubwald, Waldboden und darüber eine frisch-würzige, rauchige, aber milde und unaufdringlich eingebettete, warme Kümmelbrise.
Als Raumduft wäre „Chypre Rouge“ ein Gedicht, der Duft eines mystischen Waldes direkt in der Wohnung. Als Parfüm an mir sehe ich den Duft aber nicht. Ich hätte dabei ständig das Gefühl, als Treebeard herumzulaufen.
ivanova43 – :
ich sah den Wald sich färben,
Die Luft war grau und stumm;
Mir war betrübt zum Sterben,
Und wußt’ es kaum, warum.