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jmg607speagoessenda – :
“Ein feuriger Wind, und schon steht die Wüste in Flammen. Als würde er aus dem Boden quellen, saugt der heiße Sharki-Wind mehr an, als er fortbläst. Dabei wirbelt er Pflanzen, Insekten und Zweige unaufhaltsam gen Himmel. Seine hartnäckigen Böen ziehen weite Kreise und lassen Sträucher, Büsche und Beeren erstarren, bis sie knacken, zerbrechen und ihm ihr Letztes geben – Harz, Saft und Kraft. Bei Einbruch der Nacht hüllt die Erinnerung an den glühend heißen Wind die Welt in kandierte amber-Wohlgerüche, die durch die Alchemie des Sharki zu einer Einheit verschmelzen.” (Serge Lutens)
Chergui ist ein schneidend trockener und heißer Wind im Sommer und ein eisiger Wind im Winter. Wenn er über die Wüste tobt ist es schwer sich seinen Kräften zu entsiehen und ähnlich schwer ist es, sich Lutens Wüstenwind entziehen zu wollen, er fasziniert, er berührt, er stößt ab, er zieht an. Aber vor allem weckt er Emotion und Gefühl während er seinem Träger am Feuer Geschichten von fernen Karawanen und Oasen ins Ohr flüstert, während draussen der Sandsturm tobt.
Der erste Gruß des Wüstenwindes ist kühl, kühl rauchig mit einem holzigen Aftershave Charakter, doch noch während ich darüber nachdenke, was ich eigentlich rieche, wandelt er sich bereits und wird süßlicher, pudrig sanfter. Moschus und Amber, aber herausragen vor allem eine Bienenwachsnote und etwas trockenes Grün das zwischen Süße, Würze und leichter Bitterkeit schwankt. Ich meine auch etwas Tonkabohne zu riechen, oder ist es doch der Honig? Fein würzig und immer wieder schlängeln sich die anderen Komponenten wieder prominenter in den Duft. Ein Duft wie Rauch, nicht aufgrund des Geruches, auch wenn selbst das nicht unpassend scheint, er ist schwer greifbar, wann immer man denkt ihm habhaft zu werden, ändert er sich und zeigt wieder ein anderes Gesicht. Bei allem Versteckspiel ist er warm und einhüllend, der perfekte Herbst und Winterduft, obwohl ich ihn mir mit seiner klaren, trockenen Süße auch im Sommer vorstellen kann.
Ich bin mir nicht ganz sicher ob ich den Duft trage, oder der Duft mich mit einem Augenzwinkern trägt, aber bei aller Neckerei lächelt er mir doch wieder zu und schirmt mich am warmen Feuer bei Datteln und Tee vom tobenden Wind des Lebens ab.
fbbtdxoh – :
Chergui ist ein Wind in Marokko. Der Duft ist orientalisch, eine Mischung aus Tabak, Weihrauch Sandelholz und Honig. Ziemlich lange anhaltend mit mäßiger Sillage. Für meinen Geschmack zu maskulin, würde mir an einem Mann bestimmt besser gefallen.