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IVAN-91 – :
Erwartet habe ich bei diesem Namen das olfaktorische Äquivalent zu Reifröcken, Puder und Perücken, also eher einen schwülstigen, barocken Duft. Gekriegt habe ich das Gegenteil, nämlich einen sehr leichten, beschwingten, grünen Duft.
„The Mistresses of Louis XIV“ malt für mich das Duftbild eines barocken Gartens in Versailles. Gezähmte Natur, alles akribisch geometrisch angelegt, jedes Pflänzchen hat seinen zugeordneten Platz, nichts wuchert wild herum, kein Gräschen stört das einheitliche Bild.
Der Duft wirkt diszipliniert und sehr geordnet.
Nur der Auftakt ist kräftige, barocke, blumige Fülle. Da scheint alles, was die Duftpyramide zu bieten hat, gleichzeitig aus der Flasche kommen zu wollen.
Innerhalb weniger Minuten beruhigt sich der Duft aber, verliert viel an Kraft und Volumen und wird zu einem luftigen Duftschleier.
Im Wesentlichen handelt es sich von da an um einen zart blumigen Duft in den Farben Grün und Weiß.
Galbanharz und grüne Noten verschmelzen mit cremigen Narzissen und Lilien und einer sehr hellen, lieblichen, frischen Rose zu einer luftigen, harmonischen Einheit. Das Maiglöckchen steuert Kühle bei und übernimmt für längere Zeit gemeinsam mit der Lilie die Hauptrolle
Im Mittelteil wirkt der Duft also für 2-3 Stunden hauptsächlich frisch blumig, kühl und cremig hellgrün. Er vermittelt einen sehr sauberen Eindruck, ohne seifig zu werden.
Nach längerem Tragen entwickelt sich der Duft schließlich langsam etwas wärmer und auch ein bisschen süßer. Ein Hauch von Jasmin, eine Spur süße Fruchtigkeit von Nektarine und dann natürlich vor allem das Ambra verleihen dem Duftcharakter ein sehr schönes, anschmiegsam frisch-süßes, warmes Herz.