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 Abdes Salaam Attars Perfumes){kind=link}
Nilallador – :
Das ist nun der vierte Duft von Dominique Dubrana, den ich testen durfte, und mein Respekt vor diesem Parfümeur steigt mit jedem Test. Dominique Dubrana ist ein Pseudonym für AbdesSalaam Attar, der über seine Motivation, natürliche Ingredienzien zu verwenden, folgendes sagt: “From an aesthetic point of view I could have inserted synthetic aromas into my natural compositions, but there were two reasons that prevented me from doing so. The first reason was my experience with allergies and the inconveniences that they cause. The second reason was that I wanted only the best, and in the world of scents the best simply means the natural.”
Diese Philosophie gefällt mir, und ich glaube sie auch riechen zu können.
Tasneem ist wieder mal ein atemberaubend schöner orientalischer Weihrauchduft, hier geht es allerdings um einen sehr hellen Weihrauch, der sich in einer blumig-cremigen Umgebung zu einer Art „Weihrauchcreme“ entwickelt.
Der Auftakt von Tasneem erinnert mich an krautige, aromatische Spa-Düfte. Da ist viel warme, aromatisch nadelige Zypresse, süßer Muskatellersalbei, leicht holziges Ambra und etwas Milchig-Cremiges rundherum. Der Duft startet also mild süß, mild kräuterig und sehr warm… ein milchiges Vollbad mit dem Duft aromatischer Zypresse, in das sich langsam cremige Blumennoten mischen.
Tasneem ist und bleibt bis zum Schluss mild cremig. Der Duft wird an mir zu einer sehr feinen Mischung aus Ylang-Ylang und Jsamin. Zusammen mit der Tonkabohne und einer schwach dosierten Vanille ergibt sich ein Eindruck nach milchiger, süßer Creme, ähnlich der Creme im Inneren eines Raffaelos (mit weniger Kokos natürlich; es ist kein Kokos im Duft enthalten, aber die Ylang-Blüte bringt einen Hauch cremiger Kokosmilch mit). Diese Cremigkeit ist warm und mild, und sie wirkt relativ zurückhaltend.
Der Dufthintergrund besteht also aus dieser leisen, fließenden Cremigkeit aus mandeliger Vanille, nussiger Tonkabohne, transparentem Ambra und den noch lange anhaltenden mild-kräuterigen Tönen. Bewegung und Leben erhält Tasneem durch eine unglaublich weiche und warme Weihrauchnote, die in dieser Umgebung wie Weihrauchcreme oder warmer Weihrauchbalsam wirkt mit einer zarten, ätherisch rauchigen Duftprojektion.
Ich seh bei diesem Duft eine Schüssel mit sämiger, milchiger, nussiger, mandeliger und Ylang-gelber Creme vor mir, aus der feine, weihrauchige Fäden dampfen. Die aromatischen Anteile der Anfangsphase spielen da sicher auch noch mit, auch wenn ich in dieser homogenen Creme nichts mehr einzeln heraus riechen kann. Es ist jedenfalls ein sehr „lebendiger“ Cremeduft; da ist Bewegung drinnen, die trotz all der Cremigkeit für einen umwerfend zart ätherischen und dabei behaglich warmen Duftschleier sorgt.
Eine wunderschöne Weihrauchinterpretation. Warmer, zarter (!) Weihrauch (keine Weihrauchbombe) in Verbindung mit orientalischer Ambrasüße, mit milder Aromatik, mit semi-gourmandigen Noten und mit sehr hellen und cremigen Blumennoten (an mir vornehmlich Ylang), das hab ich bisher selten so gerochen, und ich bin begeistert.