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MiaS – :
Ich rieche hier zu 90% eine strahlende, intensive und für mich wunderschöne Orchideennote. Blumig süß, also nicht aufgepeppt durch gourmandige Zutaten, sondern von sich aus natürlich blütig süß.
Müsste ich ihr eine Farbe zuschreiben, dann hätte sie ein warmes, hellrotes Zentrum, rosafarbene Blütenblätter und weiße Blütenränder.
Vanille ist auch vorhanden, nimmt hier aber eine begleitende Rolle ein, ist also nicht so intensiv wie z.B. in den tropischen Vanilledüften von Maison de Vanille, aber doch deutlich genug, um die Orchidee weich einzubetten.
Zusätzlich glaube ich, etwas minimal herbes, exotisches Fruchtiges zu riechen, das den Blütenduft unterstreicht, die Blüten „saftig“ und frisch, wie gerade gepflückt, wirken lässt.
Vetiver nehme ich kaum wahr. Manchmal ist da ein kurzes, grünes Aufblitzen, das auch von grünem Patchouli stammen könnte. Das Ganze wirkt aber ziemlich abstrakt und künstlich, Ich vermute also, dass der angegebene Vetiver eher irgendein chemisches, grün-holziges Material ist.
Das Besondere an diesem Duft ist eine transparente Holzigkeit, die durch irgendein Aromachemical erzeugt werden dürfte, das mir die Transparenz, aber auch die „Schwere“ von dickwandigem Glas vermittelt.
Dadurch entsteht ein faszinierender Effekt, der mich die Orchidee als eine Art Hologramm wahrnehmen lässt. Ich habe das Gefühl, der Duft schwebt ständig wie eine leuchtende Aura einen Zentimeter über der Haut, lässt sich nicht auf ihr nieder. Schwer zu beschreiben.
Ich empfinde die Textur, also die Duftoberfläche, als glatt und „gläsern“, allerdings ohne die Kühle von Glas. Beim “Jour d’Hermes” hatte ich denselben Eindruck, als hätte jemand einen Glassturz über die Blumen gestellt.