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JaropolkqBy – :
A sensual, voluptuous and splendid Damascena rose whose addictive vibrations of powdery amber are thrilled by majestic Indonesian patchouli.
tsh469speagoessenda – :
Rouge Nocturne, das nächtliche Rot (oder die nächtliche Röte? Auf eine verruchte Weise macht das fast mehr Sinn, aber schließlich spricht ja auch die offizielle Homepage von Zweideutigkeiten..), der neuere der beiden Patchouli-Rosendüfte von Meisterparfumeur Michel Almairac.
Ich schrieb es bereits bei meinem Beitrag zu Voleur de Roses, die Düfte mögen sich den Noten nach ähneln, sie duften allerdings so verschieden wie Rubin und Saphir, die doch der Formel nach fast gleich sind, beides Varietäten des Korund, sich nur in Spurenelementen unterscheiden und dennoch gänzlich verschiedene Farben zeigen.
Die offiziellen Noten zum Duft sind Patchouli, Amber und türkische Damascener-Rose, ein samtiges und ungemein sinnliches Dreigestirn am nächtlichen Firmament der olfaktorischen Verführung. Das macht auch Sinn, wenngleich das Amber hier in den Noten fehlt, denn neben Patchouli und Rose ist hier auch etwas Balsamisches im Hintergrund, das dennoch Rose und Patchouli fein mit einander verwebt, zu einer duftenden Einheit werden lässt.
Nichts ist hier hart, nichts zeigt Kanten, auch das Patchouli ist von der samtigen Sorte, nicht kratzig.
Genannt wird die Rose als Kopf-, das Amber als Herz- und das Patchouli als Basisnote, allerdings finde ich den Duft weitestgehend linear, lediglich die Rose ist am Anfang stärker und nimmt gegen Ende ab.
Diese samtige Einheit umschmeichelt einen, sanft und unaufdringlich, dunkel ohne Düsternis, provokativ erotisch ohne plakativ und plump zu werden.
Immer wieder verwende ich textile Umschreibungen für diesen Duft und tatsächlich ist matter, dunkler, violett-roter Baumwollsamt das erste, dass mir mein inneres Auge beim Riechen dieses Eau de Parfume concentrée zeigte. Dicht und weich, voll Farbkraft und das Licht zu gleich dämpfend, dadurch dunkel wirkend.
Apropos Farbkraft, so schön das im Flakon auch ausschauen mag, die stark gefärbte Flüssigkeit hat einen entscheidenden Nachteil. Falsch appliziert hinterlässt sie Spuren auf Haut wie auch Kleidung. Bei Terry de Gunzburg, die als Visagistin zunächst vor allem mit ihrer dekorativen Kosmetik bekannt wurde, hat man aber natürlich ein Auge für Farben und daher hier auch vorgesorgt.
Der Sprühkopf des Flakons vernebelt seinen Inhalt so fein, wie ich das bei noch keinem anderen Duft habe erleben dürfen. Hält man genug Abstand zur Haut respektive der Kleidung, gibt es kaum bis keinen sichtbaren Farbniederschlag. Der Nachteil bei diesem Sprühkopf ist dafür, wenn man den Flakon nur ein wenig weiter weg hält, landet bereits deutlich weniger Parfum auf Haut oder Kleidung, da es sich viel zu fein und viel zu weit verteilt oder gar schon zu verdunsten beginnt, bevor es auftrifft.
Die Sillage ist leider eher hautnah und wenig intensiv. Man sollte also vielleicht mehr als ein oder zwei mal sprühen. Ich verwende sehr viele Sprühstöße, da meine Haut Parfum oft geradezu absorbiert. Dabei fiel mir etwas Weiteres auf. Anscheinend wird das Parfum nicht nur sehr fein vernebelt, es wird offenbar auch weniger davon je Sprühstoß dosiert, jedenfalls leert sich der Flakon trotz des großzügigen Sprühens weniger schnell als gedacht. Daher ist es trotz des Preises gar nicht so schlimm, wenn man mehr sprühen muss.
Die Ausdauer könnte allerdings bei einem solchen Duft, basierend auf Amber und Patchouli, kombiniert mit Rose, und in dieser Konzentration, deutlich besser sein. Ich muss hier im Verlauf des Tages nachsprühen. Angesichts des regulären Preises von 155€ je 100ml ist das dann doch ein großes Manko.
Ich muss allerdings gestehen, dass ich den Duft so toll fand, dass ich ihn letztendlich trotzdem haben musste, die Gelegenheit bekam ich bei einer Rabattaktion.
Auch wenn es sich um einen Damenduft handelt, er ist meiner bescheidenen Meinung nach sehr gut von einem Mann tragbar, hier allerdings eher kombiniert mit einem etwas formaleren Outfit.