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BewSineerit – :
In den ersten Momenten erschien mir die Rosennote in Rose Nacree du Desert (“Perlschimmernde Rose der Wüste”) eher süßlich und sehr puderig. Ich tippte auf Taif-Rose, die ja zum Orient-Thema des Duftes passen würde. Aber danach wurde die Rose schon bald dunkler. Sehr dunkel.
Eine unglaublich seidige, dunkelrote Edelrose! Natürlich, mit leichten Anklängen von Blattgrün. Dazu im Hintergrund eine Oud-Note, anfangs eher harzig, sogar leicht gummiartig, dann aber immer balsamischer. Rose und Oud verlaufen unglaublich fließend ineinander, absolut harmonisch.
Mit der Zeit wird die Oudnote auch noch etwas animalisch, der Duft wird wärmer, ein wenig Patschuli glaube ich auch noch zu bemerken, einerseits balsamisch, aber auch grünlich und sanft erdig. Dazwischen tauchen auch noch zartwürzige Safranfäden auf. Köstlich!
Der Gesamteindruck erinnert mich dann eine ganze Weile an mit Rosenöl getränken Tempelweihrauch. Irgendwie sakral, und richtig imposant. Sehr natürlich, gleichzeitig unglaublich wertvoll.
Mit der Zeit wird der Duft dann aber wieder etwas kühler, insgesamt wird die Temperatur dann moderat (weder warm noch kalt). Ich rieche wieder mehr Erdigkeit und diese seidige Kühle der Rose. Mit der Zeit erinnert mich Rose Nacree du Desert dann tatsächlich an L’Artisan Parfumeurs Voleur de Roses. Nur, dass der Guerlain-Duft irgendwie noch feiner und edler wirkt (und dabei ist Voleur de Roses von der Qualität der Duftnoten her schon hochkarätig).
Dieser Duft ist für meine Nase definitiv ein Ausnahmeduft, auch für Nicht-Rosen-Fans. Die Oudnote ist wahrnehmbar, aber nie zu “heftig”. Haltbarkeit und Sillage liegen deutlich über dem Durchschnitt. Die Rohstoffe machen einen sehr hochwertigen Eindruck. Der Preis von etwa 250 Euro für den 75-ml-Flacon ist heftig, natürlich, aber das wäre meines Erachtens wirklich mal ein Duft, von dem ich meine, dass die Qualität auch dementsprechend überdurchschnittlich ist. Eine absolute Testempfehlung meinerseits!