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aleksandrajane – :
Aus dem Discovery-Päckchen:
Phoenix hat den Duft ja schon ausführlich beschrieben, und mir liefert er ganz ähnliche Bilder.
Mich erinnert dieser „Rosarium“ an das alte Gemäuer einer kleinen Kapelle, das über Jahre den Duft von Weihrauch gespeichert hat. Da ist eine gewisse, „leere“ Kühle im Duft, die mich wirklich an einen weiten, leeren, hohen Kirchenraum und an Steinsäulen bzw. dicke Steinmauern denken lässt. Überhaupt nicht unangenehm oder kalt und steril, sondern, ja, ich kann’s auch nicht anders sagen: erhaben, heilig, transzendent, anderweltlich…
„Rosarium“ dreht sich rund um Weihrauch. Für mich dunkler Kirchenweihrauch, der durch eine luftige Holzigkeit und (wie ich annehme) den Wacholder diesen glasklaren und kühlen Eindruck nach leerem Raum vermittelt. Für mich ein „ernster“ Duft, der seinem Namen gerecht wird und die kontemplative Versunkenheit von Rosenkranz betenden Menschen perfekt zum Ausdruck bringt. Und das ist nicht so altmodisch, wie es klingt. Rosenkranzbeten ist nichts anderes als das ständige Wiederholen eines Mantras beim Meditieren, und dafür zahlen Leute heute viel Geld, um sich in Wochenendseminaren dem Meditieren hin zu geben. Auch der Duft hat nichts Altmodisches oder Altbackenes an sich. Er bietet einen ruhigen, meditativen, eher dunklen (aber nicht unfreundlichen) Charakter.
Die Weihrauchnote erinnert mich an jene des “Exultat”, aber auch an den “Sideris”, beide von Maria C. Gentile. „Rosarium“ könnte der erwachsene Bruder des „Sideris“ sein. Er ist nicht halb so süß und balsamisch auf meiner Haut, zumindest empfinde ich ihn als wesentlich nüchterner, kühler und ätherischer, ich könnte auch sagen luftig-pudriger, aber er vermittelt mir dieselbe mystische und urtümliche Stimmung von etwas Kostbarem, Uraltem, … Heiligem.
Die süßeren und wärmeren Begleitnoten merke ich erst nach ca. 2 Stunden. Der Innenraum hat sich allein durch die schwache Wärme abbrennender Kerzen und die Körperwärme der betenden Menschen etwas erwärmt, auch wenn die umgebende Luft in der Kapelle noch immer kühl ist. Eine anheimelnde Stimmung entsteht, ein warmer, intimer, kerzenbeschienener und weihrauchgeschwängerter Raum, in dem der Alltag keinen Platz hat.
Je länger ich „Rosarium“ auf der Haut trage, desto holzig wärmer, weicher und pudriger wird der Duft, auch ein bisschen floraler, das aber nur ganz zart. Muss wohl am Veilchen liegen, das sich als samtweiche Unterlage unter den kristallklaren Weihrauch legt. Die restlichen Stunden trage ich einen wunderschön ruhigen, noch immer relativ unsüßen, nur durch das Veilchen und eine ganz schwache Balsamigkeit aufgesüßten, samtig einhüllenden Weihrauchduft, der mich wirklich begeistert.
mafioti – :
“Wanderungen durch das Madonnenländchen”. Das war die erste Assoziation, die mir kam, als ich Rosarium zum 1. Mal testen konnte.
Das “Madonnenländchen” habe ich vor mittlerweile gut 10 Jahren aus familiären Gründen kennenlernen dürfen, eine Landschaft an der Grenze zwischen Baden Württemberg und Bayern, in der auffällig viele Heiligenbilder aller Arten zu finden sind: Reliefs an Hausfassaden, winzige Kapellen, Mariengrotten, Statuen am Straßenrand. Für mich als norddeutscher Flachlandmensch aus einer gänzlich atheistischen Gegend war das eine faszinierende Erfahrung, salopp gesagt, an jeder Straßenkreuzung eine Heiligenstatue o.ä. zu sehen (und völlig intakt und sauber – da staunte das Großstadtkind in mir).
Besonders interessant fand ich aber die zahlreichen winzigen Mariengrotten, in denen neben Heiligenstatuen meist auch noch Kerzen und Blumen abgestellt waren. Je nach Pflegezustand waren die Kerzen schon lange abgebrannt und die Blumen welk, und so roch es darin eben nach getrockneten Pflanzen, altem Kerzenwachs, manchmal auch leicht nach altem Blumenwasser. Manchmal standen diese kleinen Kapellen oder Grotten mitten in der Landschaft, weit entfernt vom nächsten Dörfchen, umgeben nur von Feldern, sei es voller Sonnenblumen, voller Raps oder voll von Getreide – und von diversen Wäldern, die es dort in der Gegend ja zahlreich gibt (der größte Wald in der Gegend dürfte der Odenwald sein).
Rosarium gibt für mich diesen Mariengrotten-Duft zwar nicht exakt wieder, aber die Stimmung, die der Duft von Angela Ciampagna erzeugt, passt für mich sehr gut dazu: Da ist etwas eindeutig Sakrales, Weihrauch, Myrrhe, das Holz eines alten Altars, einer Kanzel oder alter Kirchenbänke. Gleichzeitig der wächserne Aspekt von Kerzen, Bienenwachs, Honig. Ich rieche getrocknete Blumen (vor Allem Veilchen), ein Bisschen Waldluft aus der Ferne (Wacholder, dunkles Holz), aber auch Getreide und Heu von umliegenden Feldern (der Eindruck wird vermutlich erzeugt durch die Mischung aus Karottensamen, Vetiver und Selleriesamen). Ein wenig Vanille ist da noch, eher zurückhaltend, nur zart süß, luftig, zurückhaltend. Insgesamt fällt der Duft erstaunlich unsüß aus (trotz Honignote), kurzgefasst würde ich ihn wohl als zartherben, heuig-vanilligen Weihrauchduft beschreiben, der gleichzeitig mild und zurückhaltend wirkt, aber doch immer präsent bleibt (bei moderater Sillage – aber dafür nahezu endloser Haltbarkeit).
Insgesamt ein interessantes, sehr atmosphärisches, Dufterlebnis, das sich von vielen anderen Weihrauch-Düften, die ich bisher testen konnte, deutlich unterscheidet.