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chel74ru – :
Prickelige Gewürze, allen voran Koriander, darunter Jasmin, cremige Kühle, trockenes Holz, warmes Harz… Woran erinnert mich das bloß?, fragte ich mich. Irgendein Duft aus der Vergangenheit, irgendetwas, was meine Mutter Ende der 80er oder Anfang der 90er trug… War es ein Chanel, ein Dior? Eher Dior… Und dann fiel es mir ein: Poison! Tatsächlich schlängelt sich da auch immer ein Hauch vom originalen Poison durch das Duftwölkchen… Aber abgesehen davon hat Orris Noir durchaus auch viel eigenen Charakter.
Die Kopfnote ist sehr würzig und scharf, außerdem eher warm denn brisig. Den stark dosierten Koriander erwähnte ich schon, dazu kitzelt auch gleich schon die Chilinote auf der Zunge, und der rosa Pfeffer ist auch ganz schön scharf! Daneben bemerke ich noch eine leichte grüne Wiesenkräuternote… es ist der Beifuß. In ihn hinein spielt eine nicht zu herbe, eher etwas fruchtige, Bergamotte.
Danach bemerke ich eine Phase lang hauptsächlich die Cremigkeit der kühlen Iris, vermengt mit leichtflüchtigem, frühsommerlichem Jasmin, keineswegs zu süßlich, absolut nicht indolisch, sondern eher teeartig. Die Gewürznoten des Auftakts werden zu der Zeit schwächer, ja, immer schwächer.
Aber auch die Blütentöne weichen dann für mich langsam, was ich bei einem Duft, der die Iris im Namen trägt, eher nicht erwartet hätte. Für mich wird Orris Noir dann nämlich recht bald fast pures Holz. Wunderbares trockenes, sonnenbeschienenes Holz. Da ist eine gewisse zarte Wärme, ein kleines bisschen Würzigkeit, vermutlich durch die harzigen Untertöne von Weihrauch und Myrrhe. Die Holznote würde ich hauptsächlich als Zeder identifizieren, sie erinnert mich ein bisschen an Buntstiftspäne 😉 Aber auch etwas kühles, zartbitteres Guajakholz ist dabei. Zu kühl wird der Duft aber auch nicht, denn die Harze strahlen Wärme aus – ebenso Patschuli der ambratischen, unwaldigen Art, und auch die Lorbeernote passt dazu.
Und so wandelt sich Orris Noir bei meiner Hautchemie vom scharfen Gewürzduft über einen leichten, jasminteeartigen und sehr cremigen Blütenduft hin zu einem warmen, aber auffallend trockenen, Holzduft. Das ist eine interessante Entwicklung, die ich nicht erwartet hätte. Dabei muss ich sagen, dass mir die Holzphase des Duftes sehr gefällt. Die blumige Phase ist auch sehr schön, aber die würzige Schärfe des Auftakts empfinde ich als eher anstrengend.
Auf jeden Fall eine interessante Schöpfung mit moderater Sillage und etwas überdurchschnittlicher Haltbarkeit (wobei zuletzt wirklich nur noch Holz übrig bleibt, und das sogar ziemlich lange). Vorheriges Testen würde ich aber dringend empfehlen – nicht nur, weil 140 Euro pro Flacon normalerweise nicht mehr so im Blindkauf-Segment liegen – sondern auch, weil Orris Noir für meine Nase kein typischer Irisduft ist. Ich stellte mir darunter jedenfalls, allein vom Namen her, eine irgendwie “abgedunkelte” (Leder, starke Harze, düster waldiges Patchouli?) puderige bis mehlig-staubige Iris vor. Stattdessen wurde ich bombardiert mit scharfen Gewürzen, hatte etwas kühle Blütencreme und zum Schluss warmes Holz – nicht übel, wie gesagt, aber doch eine ziemliche Überraschung.
djoker77777 – :
Für mich ein Dr. Jekyll & Mr. Hyde Duft! 😉
Den “Orris Noir” blind zu kaufen, wäre Harakiri. Ich kann mich ja nicht mal nach mehreren, ausgiebigen Testdurchgängen zu einer Meinung durchringen, ob ich den nun mag oder nicht. Wobei die Tendenz, ehrlich gesagt, doch in Richtung „eher nicht“ geht. Der Duft zeigt mir bei jedem Tragen völlig konträre Gesichter, und ich habe keine Ahnung, wovon die unterschiedlichen Eindrücke abhängen.
An manchen Tagen kann ich den Duft nur als edel und elegant bezeichnen, da liefert er mir einen Eindruck von dunkelvioletter bis schwarzer Seide. Da ist er eine unglaublich abgehoben elegante Mischung aus pudriger, schwarzer Iris mit cremiger Irisbutter, die von Pfeffer und anderen hauchzart dosierten Gewürzen am Schweben gehalten wird, die von cremigem, aber auch sehr zartem, beinahe transparent gehaltenem Jasmin begleitet und in einen ätherischen Schleier aus kühlem Weihrauch und pudrig-rauchigem Zedernholz gehüllt ist.
Ein distanzierter Duft mit einem leisen, warmen Herzen und viel pikantem, aromatischem und kühl-würzigem Drumherum (Lorbeer, Koriander, Myrrhe, Piment) vor einem ruhigen, dunkel-rauchigen Hintergrund. Nicht aufdringlich, sehr ruhig, erdig und luftig gehalten und, ja, wie gesagt, feinste, fließende, dunkle Seide, die in einer sanften Weihrauchbrise flattert.
Bei anderen ausgiebigen Testdurchgängen zeigt mir die schwarze Iris ein völlig anderes Bild. Da startet der Duft zu ruhig, geradezu „müde“, und sehr nüchtern als ein Hauch von Wurzeln, an denen noch kühle Erde haftet, bevor er eine zarte Jasminsüße entwickelt, und sich in weiterer Folge rasch in einen schwitzig holzigen Duft verwandelt. An diesen Tagen liefert mir der Duft vor allem einen Mix aus Guajakholz und rosa Pfeffer (eine Mischung, die sich an mir schnell mal schwitzig entwickeln kann), mit dunkel-rauchiger Zeder und kühlem Weihrauch.
Und ich muss leider sagen, dass an den meisten Testtagen dieses Ergebnis bzw. dieser Charakter am häufigsten zum Vorschein kam. Dunkle Irisbutter mit leicht bitterem, schwitzigem Holz und einer kühlen Aromatik, die in dieser Umgebung nicht belebend, sondern kalt-ölig auf mich wirkte.
Ich kann den Duft nicht einschätzen, kann nur warnen, ihn ausgiebigst über längere Zeit vor einer Anschaffung zu testen. Er oszilliert an mir zwischen Traumduft und Schwitzemonster. Ich kriege ihn nicht zu fassen, muss mich bei jedem Test wieder neu überraschen lassen.