BESCHREIBUNG

Magnum Iris von Ramón Béjar ist ein Parfum der Duftfamilie Blumig Holzig Moschus und ist für Frauen und Männer. Magnum Iris ist seit 2014 erhältlich. Die Nase hinter diesem Parfum ist Ramón Béjar. Die Kopfnoten sind Iris und Bergamotte; Die Herznoten sind Veilchen, Jasmin und Ylang-Ylang; Die Basisnoten sind haitianischer Vetiver, süße Noten und Moschus.

1 review for Magnum Iris Ramón Béjar

nosick – 2022-06-30:

3 out of 5

Wie sich ein Gähnen in ein Lächeln verwandelt, hat mir dieser “Magnum Iris” demonstriert.
Dieser Duft startet wirklich schnarchnasig. Leblos und ohne jede Energie, was da aus dem Flakon kommt. Ein sehr leiser und schon zu Beginn extrem pudriger, fast staubiger Auftakt.
Da ist eine extrem pudrige Iris, leichter Veilchenduft und eine durchsichtige, ganz leicht fruchtige Süße im Hintergrund, die ich nicht näher definieren kann. Die Bergamotte nehme ich kaum wahr.
So geht das eine gute halbe Stunde weiter. Ich rieche „nur“ schwach parfümierten Körperpuder, extrem hautnah und so leise und unscheinbar, dass er mich zum Gähnen bringt.
ABER dann geht’s los. Der Duft wacht auf und was die nächsten Stunden folgt, ist wunderschön. Ein zart-süßer Blütenduft aus Ylang und Jasmin, plus noch immer ganz schüchternes und schwach vernehmbares Veilchen, mit einer größeren Dosis warmem Moschus. „Magnum Iris“ duftet zart nach einer endlich aufgeblühten Irisblüte, die sich aus der faden Pudrigkeit hervorhebt.
Zusätzlich erwärmt sich der Duft aufs Schönste, nämlich auf eine mild leuchtende, sanft-warme und einhüllende Weise. Fühlt sich an, als wäre hier etwas Süß-Harziges oder Ambra mit eingearbeitet, das in der Pyramide nicht angegeben ist, oder aber es ist der Jasmin in Zusammenspiel mit der extrem pudrigen Iris und den „süßlichen Noten“, der diese anheimelnd schmeichelnde, süßliche Wärme erzeugt. Würde mich interessieren, woraus sich die angegebenen „süßen Noten“ zusammensetzen. Es ist jedenfalls keine Zuckerlsüße, sondern etwas mild Cremiges und Fließendes, das mich eben an süßes Harz denken lässt.
„Magnum Iris“ ist ein durchgehend stiller und sehr ruhiger Duft, der den Spagat zwischen „kuschlig“ und „edel“ perfekt hinkriegt.
Der Name trifft zu, es dreht sich hier alles um eine wirklich charmante und zarte Iris-Interpretation, wenn man mal die erste halbe Stunde der „dumpfen“ Pudrigkeit ausblendet.
Wenn ich allerdings auf den Preis von 290 € für 100ml schaue, dann finde ich das, gelinde gesagt, unverschämt überteuert. Das wäre mir der Duft nicht wert.
Es gibt günstigere pudrige Harz- oder Ambra-Iris-Düfte, wie den „L’Heure Bleue“ von Guerlain oder auch den „Reve Indien“ von Fragonard. Beide sind noch dazu kräftiger und auch lebendiger, das heißt abwechslungsreicher.
Auch wenn der „Magnum Iris“ ein wunderschönes Iris-Duftbild abliefert, ist er im Vergleich mit den genannten Düften etwas „über-brav“, oder anders ausgedrückt, etwas zu eindimensional. Es gibt kaum Veränderungen im Duft. Wenn ich ihn zwei- oder dreimal über mehrere Stunden trage, wird mir die pudrige Iris-Süße dann doch ein bisschen langweilig und ich sehne mich nach etwas mit mehr Kraft, mehr Würze oder mehr Abwechslung im Duftverlauf.
Wenn ich schließlich die Beschreibung auf der Bejar-Homepage lese, dass dieser feine Irisduft „nur für die Elite“ gedacht ist, dann hat er sich für mich als Kaufkandidat sowieso disqualifiziert.