Lagerfeld Classic Karl Lagerfeld

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Lagerfeld Classic Karl Lagerfeld für Männer

Lagerfeld Classic Karl Lagerfeld

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BESCHREIBUNG

Lagerfeld Classic von Karl Lagerfeld ist ein Parfum der Duftfamilie Orientalisch Holzig und ist für Männer. Lagerfeld Classic ist seit 1978 erhältlich. Die Nase hinter diesem Parfum ist Ron Winnegrad. Die Kopfnoten sind Aldehyde, grüne Noten, Estragon, Muskatellersalbei, Bergamotte und Zitrone; Die Herznoten sind Sandelholz, Patschuli, Iriswurzel, Jasmin, Zeder, Tabak und Rose; Die Basisnoten sind Ambra, Tonkabohne, Moschus, Vanille und Eichenmoos.

2 reviews for Lagerfeld Classic Karl Lagerfeld

  1. :

    3 out of 5

    Lagerfeld Classic, das ursprünglich einfach Lagerfeld hieß, war einmal ein wirklich hervorragender Duft. Das muss man einfach sagen. Dabei könnte man es belassen, doch nachdem ich nun länger keine Rezension geschrieben hab und dieser Klassiker 2018 sein vierzigstes Lebensjahr erreicht hat muss ich euch vorwarnen. Dieser Beitrag wird nicht kurz und knackig, statt dessen schweife ich mal wieder weit weit ab.
    Kennengelernt habe ich den guten Lagerfeld schon als Bub, jedoch nicht an einem Mann, nein, damals in den 80ern trug meine Mutter vornehmlich Herrendüfte. Dazu ausnahmslos Hosen und Kurze Haare, gerade lang genug für eine Dauerwelle. Es waren bei ihr hauptsächlich zwei Vertreter für das eigentlich andere Geschlecht; Tabac Original und eben Lagerfeld.
    Beide von einladender, umschmeichelnder Wärme, dabei beide auch dem Duftempfinden nach maskulin. Ersterer nach wenigen Sekunden hautnah und zurückhaltend, der hier dagegen mit ordentlich Wumms. Er nahm damit schon etwas vorweg, das eigentlich im Folgejahrzehnt seines Erscheinungsdatums ganz groß geschrieben wurde, die Powerhouse-Ära. Und nicht selten liest man ihn auch in diesem Zusammenhang aufgelistet.
    Noch einen Trend nahm er vorweg, der sogar noch später seine Blüte feierte, den der dominanten Süße in Herrenparfums. Joop! Homme leitete die Plompenzieher-Ära 1989 ein und in den 90ern bis in die 2000er kam so manches maskuline Zuckerwasser auf den Markt. Zu einer Zeit, da Lagerfeld Classic bereits ‘alt’ war. Und tatsächlich, in meinen (späten) Teenagerjahren galt er sogar als ‘Altherrenduft’, ganz ähnlich wie Tabac Original.
    Es hielt mich nicht davon ab, sowohl den einen als auch den anderen zu tragen. Und als Spoiler: Nein, mir hatte nie jemand gesagt, ich würde nach altem Mann riechen.
    Dennoch, man erkundete die Parfumerien, es kam so viel Spannendes auf den Markt und das Budget war freilich begrenzt. Acqua di Gio und Very Valentino waren zudem hochpreisiger, von beiden leerte ich ettliche Flaschen. L’Eau d’Issey, Eau de Cartier, Rochas Men, Le Male, da war so vieles, die beiden alten Herren verschwanden da schnell aus dem Blick.
    Von Lagerfeld kamen dann noch Photo und Jako, die musste man auch mal gehabt haben. Da blieb wenig Zeit (und Geld). Selten gönnte ich mir trotzdem ein Fläschchen vom Classic, vom Tabac aber nicht mehr.
    Heute bereue ich das zu tiefst.
    Der Parfummarkt war auch in den 90ern und frühen 2000ern schon schnelllebig, wenn es mir auch weniger schnell als heute vorkommt, in der Retrospektive, aber die beiden waren ja schon immer da und wo sollten sie auch hingehen?
    Ich begann mich intensiver mit der Thematik Parfum auseinander zu setzen, als es mir immer schwieriger erschien etwas zu finden, das mir gefiel.
    Allgegenwärtige Verkaufsschlager wollte ich an mir nicht mehr riechen, und während die Damendüfte immer schreiend süßer zu werden schienen, war beim starken Geschlecht alles nur noch frisch. Selbst ‘Orientalen’ rochen meiner Nase nach erst mal nur nach Duschgel. Das war die Zeit, als meine Aversion gegen Aquatisches und Zitrusnoten immer mehr erstarkte.
    Ich stolperte über die ersten Parfumseiten nebst Communities und merkte erst, wie groß die Duftwelt wirklich war (und welch kleinen Ausschnitt davon ich in meiner Stadt nur erschnuppern durfte).
    Nicht nur Neues entdeckte ich dabei, ich wurde auch daran erinnert, was in der Vergangenheit verschollen ging. Eben auch an Tabac und Lagerfeld. Und schließlich waren tatsächlich beide noch da. Oder?
    Es war auch die Zeit, da ich zum ersten Mal auf das Wort Reformulierung stieß. Bis dahin ging ich mehr oder weniger davon aus, dass es an meiner Nase lag oder sich mein Geschmack geändert hatte, wenn mir etwas nicht mehr, oder zumindest weniger gefiel. Heute weiß ich, dass das zwar ein valider Gedanke war, aber oft wohl falsch, da bspw. die zeitliche Korrelation vom Bruch mit meinem damaligen Signature Ultraviolet Man, welcher mir von einer geleerten Flasche (war es die 7. oder 8.?) auf die nächste gekaufte plötzlich nicht mehr wirklich gefiel (oder es jedenfalls ewig dauerte, bis diese dann auch letzte irgendwann mal leer wurde), und der ersten Eichenmoosrestriktion doch sehr auffällig ist.
    Ich musste auch lernen, dass Tabac und Lagerfeld nicht mehr rochen, wie sie riechen sollten.
    Und ich ließ sie links liegen.
    Irgendwann kaufte ich doch beide nochmal, nur um zu merken, dass ich sie nie trug, und falls ich sie doch mal auflegte, ich zugleich daran erinnert wurde, warum ich sie mied. Statt Nostalgie gabs nur Verdruss.
    Eines roch nach Weichspülermoschus, das andere hatte seltsam chemisch und an billigen Likör erinnernde Beinoten. Letzteres der Lagerfeld. Auch vom Wumms nur wenig geblieben.
    Zu dieser Zeit war der einstige Verkaufsschlager und Kultduft bereits zur Grabbeltischware verkommen. In ernsthaften Parfumerien sah man ihn kaum, dafür bei Discountern im Kassenbereich oder in Drogerien. Die Markenrechte sind dabei auch schon durch mehrere Hände gegangen und lagen zu dieser Zeit bei Coty.
    Wobei dieser Konzern nichts mehr mit der historisch geradezu ikonenhaften Marke zu tun hatte (und hat), die ihr Gründer mit seinem Tod hinterließ. Das Konzept schien eher ‘Namen kaufen und möglichst billig weiter produzieren, riecht ja eh keiner’.
    Aufmerksam über einen erneuten Verkauf bzw. Wechsel des Produzenten wurde ich wieder in einem Forum. Da hieß es dann, es gäbe mittlerweile Flaschen von Interparfums, deren Inhalt röche wieder deutlich besser.
    Ich überspringe die Zeit zwischen Erhalt dieser Information und heute, wo ich eben jene Version von Interparfums mein eigen nennen darf und sage, es stimmt tatsächlich.
    Nicht ganz das vergessene, zwischenzeitlich besudelte und wieder aufpolierte Kleinod, aber tragbar, schön und auch der Nostalgiefaktor ist da.
    Womit wir bei dem Punkt sind, auf den die meisten, die das hier angefangen haben zu lesen, wohl gewartet haben, nämlich den eigentlichen Duft oder wie ich ihn wahrnehme.
    Warm, balsamisch, vanillig, pudrig, etwas ledrig, holzig und ein weng würzig. Und süß. Nicht zu süß, doch für den Herrn damals geradezu ein Novum.
    Von einem sich im Ruhestand befindlichen Parfumeur weiß ich, dass eine berühmte Duftbase eines für seine Basen berühmten Herstellers integraler Bestandteil der Komposition war.
    Es handelte sich um Ambre 83 von De Laire. De Laire? Ein Riechstoffproduzent, heute wohl kaum mehr ein Begriff, doch ohne hätte es viele der größten Klassiker nicht gegeben. Das schließt auch Mitsouko von Guerlain und alle klassischen Carons mit ein. Eng verbunden mit dem Vorgänger des heutigen Konzerns Symrise (einer der fünf weltgrößten Produzenten von Riechstoffen), die als erste Vanillin synthetisiert hatten, war De Laire Pionier wenn es um synthetische Riechstoffe in der Parfumerie ging. Und vor allem, wenn es um darauf basierende Duftbasen ging, denn da waren sie die ersten und frei von Restriktionen ungemein kreativ.
    Mousse de Sax war beispiels Weise Basis der meisten Caron-Kreationen, Ambre 83 wiederum die wohl berühmteste Base des Hauses und fand u.a. auch Verwendung im Shamilar.
    De Laire existiert nicht mehr, die Basen wurden eingestellt, das Erbe verkauft. Das alleine machte schon die ein oder andere Reformulierungen nötig, aber über das Jahrhundert, seit Gründung De Laires bis dahin haben die Parfumeure den Umgang mit Synthesen gelernt und man konnte, bedingt, reagieren oder hatte aus Kostengründen vorher schon umgestellt.
    Heute gehört das Erbe De Laires zum Konzern, dessen Vorgänger schon damals mitdem Gründer zusammen arbeiteten, Symrise in Deutschland. In veränderter Weise werden auch manche berühmte Duftbasen wieder produziert, auch Ambre 83 (welches ich auch in meiner Alchemieküche stehen habe). Das Wissen um die meisten aber unter Verschluss gehalten, eine Neuauflage nicht lohnenswert wegen veränderten Geschmäckern oder dem Wegfallen bestimmter Rohstoffe (sowohl synthetisch als auch natürlich).
    Es ist also, um nach erneutem Abschweifen zurück zum Thema zu kommen, jener ‘integrale Bestandteil’ von Lagerfeld Classic wieder verfügbar. Man könnte nun daraus schließen, dass dies wiederum Interparfums erleichtert hat, sich olfaktorisch dem Original wieder anzunähern. Ob diese Base wirklich wieder verwendet wird, weiß ich jedoch nicht.
    Doch gehen ich unkonventionell weiter, indem ich zunächst mal darauf eingehe, wie Ambre 83 für mich riecht und wie es aufgebaut sein soll.
    Letzteres ist nicht leicht zu sagen, bruchstückhaft findet man Inhaltstoffe und Relationen einzelber Bestandteile, aber vollständige Formeln wurden freilich geheim gehalten. Und haben sich schon zu De Laire-Zeiten durchaus geändert.
    Klar ist jedenfalls, dass eine hohe Dosis an Benzoe-Resinoid zum Einsatz kam, gepaart mit viel Vanillin. Überrascht hat mich das hohe Maß an Bergamotte, die ich als solche gar nicht wahr nehme, die aber wohl dem Ganzen eine gewisse Vitalität leiht, die ansonsten von der Süße erdrückt werden würde. Nitro-Moschusse, von denen heute nur noch das Moschusketon begrenzt im Einsatz ist, gaben etwas animalische Wärme und Diffusivität, heute wohl ersetzt durch modernere Moleküle.
    Das Ergebnis riecht, wie zu erwarten, sehr vanillig, vor allem aber auch ungemein pudrig, kaum bis gar nicht harzig. Es handelt sich um den Amber-Prototyp, doch mit heutigen Amberakkorden ist es nicht so wirklich vergleichbar.
    Überraschend hautnah bleibt es, ob das an den fehlenden Nitromoschussen liegt oder auch damals schon so war, kann ich nicht beurteilen, habe aber ähnliche Einschätzungen schonmal gelesen (mir ist jedoch entfallen, wo).
    Jedenfalls kann ich die Aussage sehr gut nachvollziehen, dass diese Base quasi das Herz des Duftes war. So eine Base ist oft ein Parfum für sich. Und man erkennt dieses Parfum im Parfum durchaus wieder.
    Um dieses Ambre 83 wurde dann noch mehr Vanille gelegt, aber etwas komplexer, als nur mit Vanillin zu erreichen ist. Warmer Moschus (u.a. Moschusketon?), wie man ihn heute nicht mehr kennt, gesellte sich dazu. Gestützt durch ein hölzernes Gerüst, von dem ich, mein Duftgedächtnis bemühend, am ehesten Zeder identifizieren könnte, Patchouli und Eichenmoos würde ich aber nicht von der Hand weisen, auch wenn nichts von den Dreien so wirklich heraus stach.
    Eine Ledernote, geschmeidig und ebenfalls ein wenig pudrig, wie vor allem früher durchaus nicht unüblich, nahm ich da wahr (auch wenn hier nicht gelistet).
    Heliotrop und Tonka gaben zusätzliche Süße, aber dezent, mehrschichtig (oder vielleicht erschien mir wegen diesen die Vanillenote komplexer, als sie es womöglich war?).
    Und natürlich Tabak. Nicht so greifbar, wie in moderneren Interpretationen. Bei Vintagedüften erscheint mir Tabak als Note generell weniger greifbar und eher als eine Ahnung, dennoch von jedem irgendwie erkennbar (vielleicht eine weitere verschollene De Laire-Base?). Fast könnte man bei Tabak und Zeder ans eine Zigarrenkiste denken. Keine volle natürlich, denn da wäre der Tabak ja mehr als greifbar. Vielleicht eine leere, mit noch wenigen braunen Krümelchen, das Holz imprägniert mit dem Geruch der einst darin gelagerten Zigarren.
    Ich meine auch, den feinsten Hauch von Rum erahnt zu haben. Nicht wie die üblichen Rum-Noten heute, die meiner Nase nach viel zu fruchtig erscheinen, sondern tatsächlich der Geruch von etwas Jamaica-Rum, der auf das Zedernholz kleckerte.
    War da nicht auch getrocknetes Heu, von der Sonne erwärmt?
    Im Zusammenspiel war das für die ungeübte Nase ein fast schon einfacher Duft, auch mit eher wenig Entwicklung über die Tragedauer. Wenn man sich aber die Mühe machte, Lagerfeld zu analysieren, dann konnte man doch einiges entdecken. Er bot also für beide etwas, den einfach gestrickten Konsumenten wie auch den Connaisseur.
    Womöglich liegt genau da der Grund für den Erfolg, obwohl er durchaus kontrovers aufgenommen wurde und wird (die einen liebten, die andern hassten ihn, ähnlich wie später beim Joop! Homme).
    Neben der ungewohnten Süße könnte ein Grund für den Hass die raumgreifende Sillage und Intensität gewesen sein. Wie gesagt, viele rechnen ihn zu den Powerhouse-Düften der 80er. Auch die Haltbarkeit konnte sich mehr als sehen lassen.
    Was ich heute unter der Nase hab, ist deutlich moderater. Auch in der Haltbarkeit. Aufgrund von Gesundheits- und Umweltproblematiken sind ja einige Stoffe aus der klassischen Parfumerie von damals verschwunden, nicht nur die Nitros. Und nicht nur vor wenigen Jahren das Eichenmoos.
    Auch an Komplexität hat er heute weniger zu bieten, das muss ich durchaus hier anmerken. Das geschmeidige Leder kommt bspw. kaum mehr durch.
    Aber alles in allem ist es eine gelungene Reformulierung, ich möchte fast schon sagen, Rekonstruierung. Nicht mehr der Macho von damals, wie schon vor mir hier geschrieben wurde. Aber endlich wieder klar erkennbar, tragbar und man darf ihn auch wieder ruhigen Gewissens empfehlen.
    Heute muss man auch nicht mehr damit rechnen, all zu vielen andern zu begegnen, die ihn tragen, die Hoch-Zeit von Lagerfeld Classic ist längst vorbei. Damit auch die Einstufung als Alt-Herren-Duft. Aber er ist vom Totenbett auferstanden und das ist gut so (vor allem riecht er nun lebendiger als der gute Karl heute ausschaut).

  2. :

    4 out of 5

    Ich traue mich kaum mehr, Kommentare über ältere Düfte zu schreiben. Gestern habe ich endlich daran gedacht, Lagerfeld einmal wieder zu testen. Ein absoluter Klassiker, einer meiner Liebe-ich-Düfte, herrlich markant, außergewöhnlich. Schon beim ersten Sprüher bin ich verwirrt. Das kannte ich anders. Früher hatte ich sofort diesen Wow!-Effekt, Lagerfeld war schon immer DIE Keule, ein Love and Hate Duft, auf den ich sofort abgefahren bin, wenn ich ihn an einem Herrn roch! Gestern dachte ich, naja, ganz lecker, aber … ein bisschen gegoogelt und da finde ich tatsächlich Aussagen über Reformulierung. Unfassbar!
    Herr Lagerfeld fristete dann gestern abend ein äußerst trübes Dasein auf meinem Handgelenk und ich dachte die ganze Zeit wehmütig an den Macho-Duft mit der leichten Dekadenz, den ich immer so faszinierend fand (und der wirklich gut zu Herrn Lagerfeld selbst gepasst hat). Der Duft ist nach wie vor spannend und wer ihn nicht kennt, könnte ihn durchaus gut finden. Aber auf mich wirkte er, als hätte man den Macho kastriert und anschließend in einen Käfig gesperrt. Dort sieht er zwar noch toll aus, wirkt aber traurig und müde, ein wenig seelenlos. Ab und an weht eine pudrig-würzige Brise durch die Gitter und lässt an vergangenen Ruhm denken. Ich habe mich gestern schweren Herzens von Lagerfeld verabschiedet – sorry, liebe Kasia, dass ich ihn Dir bei Deiner Parfumsuche für Deinen Mann empfohlen habe.

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