Jannah Al Haramain Perfumes

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Jannah Al Haramain Perfumes

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Jannah Al Haramain Perfumes für Frauen und Männer kaufen online günstig bei ScentBit

SKU:  E3Ise2LKlH Parfum-Kategorie:  . Duftmarke: Notes:  , , , , .
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BESCHREIBUNG

Jannah von Al Haramain Perfumes ist ein Parfum der Duftfamilie Orientalisch Fougere und ist für Frauen und Männer. Die Nase hinter diesem Parfum ist Francisco Carbonnel. Das Parfum beinhaltet Wermut, Minze, Heu, Ambra und Moschus.

1 review for Jannah Al Haramain Perfumes

  1. :

    4 out of 5

    Es gibt sie wohl, die Läden, die (unter anderem) arabische Parfumöle verkaufen, auch in Deutschland. In meiner Ecke sucht man sie jedoch vergebens. Daher sind nahezu alle meine echten Araber, mit der einen großen Ausnahme Amouage, Blindkäufe. So auch dieser.
    Wenn ich mir die arabischen Düfte anschaue, dann suche ich normalerweise auch klassische Orientalen. Nahezu alle auch bei uns erhältlichen Marken bieten zudem Dupes vieler bekannter Düfte des Westens an, die lasse ich aber grundsätzlich außen vor. Jannah jedoch mutet den Noten nach gar nicht so orientalisch an, wenn man vom Amber mal absieht. Nach dem die Orientalen dieses Hauses mich bisher samt und sonders enttäuscht hatten, könnte dieser vielleicht mehr Erfolg haben?
    Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, was genau mich zum Kauf verleitet hat (vom niedrigen Preis abgesehen), aber welche Vorstellung auch durch meinen Kopf gespukt sein mag, seit dem ersten Schnuppern war diese eh vergessen. Aus dem Gedächtnis geprügelt. Mit einer Note, die schon fast als gewalttätig bezeichnet werden muss.
    Das erste, das mir auffiel, als ich den Duft nach Empfang auspackte, war, dass der Flakon leider tatsächlich etwas billig wirkt. Das Glas ist eher mit lackiertem Plastik als Metall eingefasst, das den Deckel schmückende Juwel ist ebenfalls aus Plastik. Die filigranen Details sind unsauber gearbeitet. Trotzdem, eine gewisse Ästhetik wohnt dem kleinen Fläschchen dennoch inne.
    Als ich den Verschluss das erste mal öffnete, kam er auch schon, der Hammer. Bereits aus der Flasche roch es enorm bitter, geradezu abstoßend. Naja gut, immerhin nicht so überzuckert-klebrig, wie die meisten anderen. Und letztlich lassen sich gerade die konzentrierten Parfumöle der arabischen Hersteller oft gar nicht direkt von der Flasche oder aufgetragen auf Papier abschätzen, viel mehr noch als westliche, alkoholbasierte Düfte brauchen sie Haut, um sich zu entfalten. Auch die enorm bepreisten Attars aus dem Hause Amouage machen da keinen Unterschied.
    Also aufgetragen… Und erschrocken.
    Und hier kommt wieder der Zeitpunkt, an dem ich besonders weit abschweife…
    Ich fand schon als Teenager Absinth ungemein faszinierend. Kein Wunder, bei all den Legenden, und war er doch lange Zeit gar verboten bei uns, aufgrund der halluzinogenen Wirkung des in größeren Mengen enthaltenen Thujons (eigentlich zweier Moleküle, alpha- und beta-Thujon). Ich orderte seinerzeit auch verschiedene Absinthe, von schwach bis zur legalen Höchstgrenze.
    Bereits da zeigte sich, je höher der Gehalt dieser Substanz, desto bitterer wurde die Spirituose.
    Ich bestellte mir dann auch mal das Wermutkraut, wollte meinen eigenen Absinth ansetzen, und weil ich ja bereits wusste, dass es umso bitterer wird, je mehr Wirkstoff enthalten ist, benutzte ich dafür eine Flasche Sambucca. Der hat gefühlt 50% Zucker, welcher der Bitterkeit ein wenig den Biss nehmen sollte.
    Doch wieviel von dem Kraut sollte man verwenden? Das Internet war damals noch ein eher überschaubarer Spielplatz, einen eigenen Anschluss hatten wir auch gar nicht, lediglich über die Computerräume der Schule oder in der Bibliothek konnte ich online gehen.
    Kurzerhand entschloss ich, einfach einen guten Schluck aus der Flasche zu gießen und den kompletten Beutel rein zu geben……
    Das ganze stand dann zwei, drei Wochen rum…
    Dann testete ich…
    Doch das Gebräu war das mit Abstand bitterste, was ich je je jemals kosten musste. Dabei habe ich nur mit einer winzigen Menge die Lippen benetzt und diese abgeleckt. Es war so bitter, dass ich vor meinem geistigen Auge schon sah, wie meine Unterlippe grüne Blasen wirft.
    Ich kaufte eine weitere Flasche Sambucca, mischte diese eins zu eins mit meinem Absinth, doch das Ergebnis blieb immer noch ungenießbar. Zwei weitere Flaschen Sambucca mussten her, es wurde wieder gemischt und auch dieser Absinth war noch jenseits von gut und böse, zum einen des immer noch immens bitteren Geschmacks wegen, zum andern hätte man ihn wohl legal niemals verkaufen dürfen, denn hier wären wohl sämtliche Grenzwerte überschritten worden.
    Wer Wermut mal als Tee getrunken hat, denn es ist ja sehr wohl eine Heilpflanze, der kann zumindest erahnen, wie bitter bitter sein kann. Doch muss ich sagen, dass das noch immer nur ein ganz ein lauer ‘Vorgeschmack’ wäre.
    Warum ich diesen, ähm, kurzen, Ausflug in meine Jugend einschiebe? Wie oben ersichtlich ist, ist Wermut die dominanteste Note in Jannah. Das alleine sagt aber rein gar nichts aus, denn üblicherweise ist dieses Kraut in der Parfumerie einfach eine aromatische Note, wie andere Beifuße auch. Oft kombiniert mit Anis, der ja auch im Kultgetränk meistens (aber nicht immer) zu finden ist.
    Hier jedoch war es der absolute Inbegriff von Bitterkeit in olfaktorischer Umsetzung. Bis zum Tag als ich dieses Öl zum ersten mal riechen durfte, war bitter für mich ein extrem abstrakter Ausdruck, der meiner Einschätzung nach in der Parfumerie eigentlich wenig zu suchen hatte. Ähnlich wie süß, oder auch salzig. Denn es handelte sich dabei tatsächlich um Geschmack als solchen, während das, was wir gemeinhin als Geschmack bei Lebensmittel bezeichnen, zum überwiegenden Teil eigentlich Geruch ist, denn die gustatorische Wahrnehmung kann nur zwischen sauer, salzig, süß, bitter und umami unterscheiden. Alles dazwischen, alle feinen Nuancen werden über den olfaktorischen Sinn wahrgenommen.
    Seit Jannah bestreite ich nicht mehr, dass ‘bitter’ eine adäquate Beschreibung für einen Geruch sein kann.
    Die geballte Wermutmacht ließ zunächst wenig anderes erkennen. Die allumfassende Bitterkeit schien sich über jede sonstige Note zu legen, nur ganz schwach ließ sich erahnen, dass da mehr war, wenig schimmerte durch diese fast schon erdrückende Decke hindurch. Das Wenige waren weitere krautige Noten, die, kombiniert mit dem Absinthkraut einen Eindruck von grün erweckten (da haben wir es wieder, Farben werden ebenfalls durch einen anderen Sinn wahrgenommen, den visuellen, dennoch werden olfaktorischen Eindrücken derartige Adjektive zugeschrieben. Aber ich schweife mal nicht noch weiter ab…), aber kein sattes grün. Dieses hier war so dunkel, dass es fast schwarz erschien.
    Zudem war da ein wenig Amber, das ein bisschen wie der Kitt wirkte, der die Kräuter zusammenklebte, auch wie eine Matrix, in der sich die Intensität voll entfalten konnte.
    Im weiteren Duftverlauf, wenn Wermut und Co sich zurück zogen, wurde das Amber deutlicher. Auch auf der Grünen Seite ließen sich die Noten besser unterscheiden, so konnte man auch das Heu als solches identifizieren, das hier aber nicht sehr coumarinartig, sondern typisch würzig und krautig duftete.
    Weit im Abgang bemerkte man dann auch einen etwas kratzigen Moschus, der sehr zur Komposition passte. Dieser erinnerte mich an einen Patchouli-Moschusduft von Molinard, von dem ich mal ein Pröbchen hatte. Und eigentlich könnte da tatsächlich auch noch etwas Patchouli in Jannah sein.
    Ich wusste nicht, was von diesem Öl halten sollten. Eigentlich war es fast untragbar. Andererseits aber auch enorm interessant und sehr einzigartig. Nachdem der anfängliche Schock verflogen war und ich wusste, dass ich diesen Duft nur noch sparsamer auftragen durfte, als Attars im Allgemeinen ohnehin schon, und dann möglichst großflächig verreiben, um nicht von der gebündelten Bitterkeit niedergestreckt zu werden, fand er zunehmen mein Interesse.
    Ich muss aber leider nochmal etwas ausholen. Denn so, wie nach dem Anbrechnen des Flakons, blieb der Duftverlauf nicht. Ich bemerke es ja schon bei den westlichen Parfums seit Jahren, dass sie nach dem Anbruch nochmal ‘nachreifen’ und dann teils ein paat Wochen brauchen, um sich richtig zu entfalten.
    Bei Jannah war es ähnlich.
    Nach einiger Zeit schwächte sich der krasse, bittere Eindruck deutlich ab. Nach wie vor blieb Wermut der Mittelpunkt, aber gemäßigter. Nun konnte man auch zu Beginn bereits das Spektrum voll erkunden, besonders das Heu hatte schon früher seinen Auftritt, das Genre, nämlich ein orientalisches Fougère war gut erkennbar (auch wenn Lavendel nicht klar riechbar und nicht gelistet ist).
    Wenn hier Minze drin war, dann am ehesten vielleicht die Krause Minze, denn frisch-scharfes Menthol wie in Pfefferminzöl roch ich keines.
    Das Amber war dafür ebenfalls schon früh gut zu erschnuppern und zog sich durch den ganzen Duft, die Apperzeption vom Kitt, der die Komposition zusammen hielt, blieb erhalten.
    Lediglich der Patchoulimoschus blieb so zurückhaltend wie ehedem.
    Einerseits ist es vielleicht gut, dass die anfängliche Extreme sich in Moderation geübt hat, andererseits aber auch fast etwas schade. Noch immer ist Jannah ziemlich einzigartig und besonders, ja, aber den imensen Charakter von unserem ersten Zusammentreffen werde ich dennoch vermissen.
    Heute abend wurde ich durch eine Diskussion über bittere Noten dazu inspieriert, dieses Parfumöl mal wieder aufzutragen. Davor habe ich die Sonnencreme und meinen Tagesduft mit einer Lavendelseife abgewaschen, was dem Ganzen noch das i-Tüpfelchen an Harmonie aufsetzt (sofern man bei einem immer noch sehr bitteren Duft von Harmonie sprechen kann), Jannah zu einem ‘echten’ Fougère macht.
    Fast ein wenig Schade, dass er fehlt (oder höchstens in minimalen Mengen im Duft enthalten ist). Da ich ihn länger nicht getragen habe, wüsste ich aber nicht, ob mier der Lavendel denn fehlen würde, wenn ich vorher keine entsprechende Seife benutze.
    Nachdem ich sehr lang und sehr breit über den Duft und die Vergangenheit geschrieben habe, fehlen eigentlich nur noch die sachlichen Kriterien…
    Die Sillage ist moderat bis gut, das es sich um ein ölbasiertes Parfum handelt, bewahrt Jannah davor, in seiner Exzentrik all zu aufdringlich zu sein, als Spray bedürfe es sicher eines Waffenscheins, um es tragen zu dürfen.
    Die Haltbarkeit ist gut, das schließt überraschender Weise alle Noten ein, die ich wahrnehme. Keine verschwindet sonderlich schnell, was auch bedeutet, dass die Duftentwicklung langsam von statten geht.

Jannah Al Haramain Perfumes für Frauen und Männer

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