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zevs6623 – :
Lange habe ich darauf gewartet, endlich mal ein Parfüm mit Steinpilzaroma testen zu können. In natura ist das eines meiner liebsten Waldaromen. In diesem Duft finde ich es nicht, oder besser gesagt, nicht so, wie ich meine Steinpilze kenne.
Hier rieche ich eher einen dunklen Keller, in dem Pilze gezüchtet werden. Da man Steinpilze nicht züchten kann, stellt euch einfach ein Kellergewölbe mit einer Champignonzucht vor. Das ist ungefähr der Duft, den „Inevitable Crimes…“ in den ersten 3-4 Stunden entwickelt.
Der Auftakt war zunächst allerdings erst mal grausam. Ich roch etwas, das ich am ehesten mit einer hölzernen Essiggurke beschreiben könnte. Intensiv herb-holzige Noten, vermischt mit einer sehr kräftigen, sehr herben und sehr sauren Grapefruit, erzeugten diesen wirklich extrem unangenehm adstringierenden und bitter-sauren Eindruck.
Nach dem anfänglichen Entsetzen verwandelt sich der Duft überraschender Weise ziemlich rasch zu einem kandierten Orangenstäbchen mit dunklem Schokoüberzug. Ich weiß nicht, woher das Orangenaroma kommt, ich kann nur annehmen, dass der zum Vorschein kommende Kaffee die Grapefruit und das Holz derart abmildert, dass insgesamt dieser fast essbare Orangenschokoduft entsteht.
Im weiteren Verlauf zieht sich das Orangenstäbchen in den Hintergrund zurück und der Duft wird erdiger. Was er mir die nächsten Stunden liefert, ist der Geruch nach Keller, und zwar nach einem erdfeuchten Keller mit Holztrennwänden. Ich rieche dunkle, nicht mehr frische, sondern etwas unsaubere Erde mit diesem speziellen, kühlen Kellergeruch, ich rieche ein bisschen Humus, ich rieche eine Ahnung von Pilzen, wobei ich mehr an die glatte, kühle Oberfläche eines Champignons denken muss als an das süßliche Aroma von Steinpilzen (das ich hier überhaupt nicht finde).
Es ist in den ersten paar Stunden ein herber, manchmal leicht bitterer, sehr ruhiger und, wie gesagt, erdig brauner Duft.
In der zweiten Hälfte des Drydowns entwickelt sich der Duft zu einem dunklen, semi-süßen Gourmand an mir. Zuerst merke ich eine aromatische Süße, die sich aus dem Zentrum anschleicht, was ein kleiner Klecks Honig sein könnte. Etwas später mildern sich die Holznoten, sie werden samtiger und wirken jetzt wie dunkles, samtig-trockenes Sandelholz, und schließlich merke ich noch eine dunkelgrüne Aromatik, die ich nicht zuordnen kann, die den Duft aber etwas heller und freundlicher macht, ihn sozusagen aus dem Keller holt.
Insgesamt rieche ich in den letzten Stunden einen warm-holzigen, mäßig süßen, leicht bitterschokoladigen und noch immer erdigen (inzwischen eher staubigen) Duft, der mich an alte, gediegene Holzmöbel mit dunkelgrünen Samt- und Plüschkissen denken lässt. Der Geruch nach einem schon längere Zeit leer stehenden Salon in einem alten Herrenhaus, mit inzwischen leicht angestaubten Sofas, oder der Geruch, der mir in alten Klosterbibliotheken entgegenkommt.
Ich weiß, es klingt seltsam, aber dieser Duft riecht nach „Geschichte“ und nach stillen Räumen. Er riecht nach vielem, lässt Raum für viele Assoziationen und abwechslungsreiches Kopfkino, er riecht auch merkwürdig und angenehm vertraut, nur nach dem, was ich gesucht habe, nämlich nach Steinpilzen, riecht er an mir nicht.