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kiberfisk – :
Es heißt – so wird dieser Duft jedenfalls beworben (wieviel davon wahr ist, mag ich nicht beurteilen) – man habe den Budapester Adligen im 14. Jahrhundert ein geheimnisvolles Duftwässerchen angeboten, das für ewige Jugend sorge. Und tatsächlich seien sie dann für ihre Schönheit und Jugendlichkeit bekannt geworden, die natürlich diesem famosen Duftwasser zugeschrieben wurde.
Und auf dem Originalrezept dieses Wassers soll nun dieser Duft basieren – die originale stark rosmarinlastige Basis habe man allerdings mit rosa Pfeffer, Minze, Zypresse und Geranie modernisiert. So viel zum Umschlagtext meines Pröbchens. Ich persönlich finde ja schon das angebliche Vorhandensein eines authentischen Originalrezeptes zu einer legendären (im Sinne von “man erzählt sich, dass…”) Flüssigkeit irgendwie widersprüchlich, aber schieben wir das mal beiseite und konzentrieren uns auf den Duft!
Rosmarin, das sei gleich gesagt, rieche ich erstaunlich wenig, um nicht zu sagen, nur minimal, ganz im Hintergrund. Dafür aber auch natürlich, leicht würzig, kräuterartig. Viel deutlicher hingegen sind die kräuterig-frisch-grünen Töne von Minze, Zypresse und herber Bergamotte, dazu gibt es noch etwas prickeligen Pfeffer und ein wenig würzige Geranie. Der Gesamteindruck ist – leider – nur der eines stinknormalen Herrencolognes, und da die Sparte “sportlich”, also nicht einmal altmodisch, elegant, gehoben. Insgesamt leider nicht sehr kreativ.
Frisch, grün, ganz kurz gefasst: ein banaler Zitrus-Minz-Mix. Die Basisnoten sind unspektakulär und dezent: Etwas winzige Puderigkeit durch Moschus, ein bisschen wenig aussagekräftiges helles Holz, ein Hauch Wärme durch Ambra. In erster Linie aber ist das einfach nur ein Bergamotte-Minz-Duft mit bisschen Würze und Zypresse. Schade. Und noch dazu sind Haltbarkeit und Sillage wirklich enttäuschend gering.
Aber wäre der Duft außergewöhnlich, dann bräuchte man wohl auch keine Geschichten von zauberhaften Wässerchen zu rezitieren, die angeblich für ewige Jugend sorgen…?