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david_game – :
Fleur d’Iris ist in erster Linie ein Iris-Veilchen-Moschus-Puderduft. Anfangs ziemlich frisch, grün und hell. Seltsamerweise (liegt es an der Mischung aus Vetiver und Moschus?) scheint der Duft eine gewisse kreideartige Note zu entwickeln.
Später allerdings wird er sehr sauber, hell und seidig, ziemlich elegant und erwachsen, unsüß. Ich bemerke zarte Blütentöne, Jasmin und Rose, sehr cremig, die sich allerdings auch eher zurückhalten. Die Rosennote sorgt allerdings mit der Zeit für eine kleine seifige Nuance.
Im Verlauf wird Fleur d’Iris dann auch noch etwas puderiger und bekommt eine kleine traubenzuckerartige Süße. Auch die Vanille macht sich später bemerkbar, der Eindruck wechselt von Puder wieder etwas mehr zur Cremigkeit. Ambra ist ebenso gegen Ende vorhanden, fließend, etwas wärmer, wobei der Duft an sich doch nie seinen Fokus, nämlich die seidige und eher frische Irisblüte, verliert. Haltbarkeit und Sillage sind moderat.
DonaMovecoM – :
Die Probe war ein Genuss; kaufen werde ich den Duft dennoch nicht. Ich finde ihn wunderschön, aber er hält überhaupt nicht auf meiner Haut.
Es wäre genau meine Richtung: Sehr pudrig durch die Iris, weich und hell durch eine Veilchennote, die später von einer starken Rosen-Moschus-Note abgelöst wird. Der Duft riecht wie weißer, feiner, sehr frischer Puder, in den rosarote Rosenblätter gestreut wurden. Vanille und etwas Jasmin machen den Duft schön weich und rund.
Das Vergnügen dauert bei mir aber nur maximal eine Stunde. Danach ist der Duft so schwach und körpernah, dass ich ihn kaum mehr rieche, selbst wenn ich meine Nase in die Armbeuge bohre!
Edit:
Fünf Jahre nach obenstehender Beschreibung habe ich mir den Duft jetzt doch gekauft. Er wurde in der Zwischenzeit leicht verändert, bietet aber noch immer eine umwerfend schöne, pudrige, weiße Iris. Er kommt mir jetzt nur etwas lebhafter und frischer vor, das Vetiver merke ich deutlicher.
So ergibt das an meiner Haut nun einen gedämpften, also sehr zurückhaltenden, aber doch lange vernehmlichen, zitrischen Unterton, auf dem sich der Irispuder ausbreitet. Und dieses Zusammenspiel finde ich unglaublich schön.
Für mich fängt der Duft jenen magischen Moment ein, wenn sich an einem dicht nebligen Tag die Sonne als schemenhaft helles Schimmern durch den sich langsam auflösenden, heller werdenden Nebel abzeichnet. Man weiß, bald wird sie durch den Nebel dringen und ihn wegtrocknen. Aber es ist noch nicht ganz so weit.
“Fleur d’Iris” bietet eine “dynamische” Pudrigkeit. Da ist Bewegung im Duft, eben wie Nebelschichten, die sich ineinander und übereinander legen, sich umtänzeln. Ein bisschen erinnert mich die Pudrigkeit dieser Iris (und des sehr hellen Veilchens) an ein weißes Pez mit ganz zartem Zitrusgeschmack; natürlich ist der Duft nicht so “fizzy” wie ein Pez, aber er fühlt sich doch ganz subtil “kribbelig” auf der Haut und in der Nase an. Gerade genug, um die Pudrigkeit nicht statisch oder langweilig werden zu lassen.
Rose, Jasmin und Moschus merke ich in dieser Version nicht mehr so deutlich. Die warme Blumigkeit spielt an meiner Haut jetzt nur noch eine untergeordnete Rolle, nimmt sich zugunsten der fein zitrischen Frische und dem hellen, trockenen Irisnebel zurück. Insgesamt kommt mir der Duft jetzt noch luftiger, zarter und verträumter vor als beim ersten Kennenlernen vor 5 Jahren, schemenhafter, keine deutlich identifizierbaren Duftnoten mehr, sondern eine homogene, sehr zarte Wolke an Frische, Gepflegtheit und eleganter Pudrigkeit. Kühl ist “Fleur d’Iris” trotzdem nicht, aber die Wärme scheint nur mehr ein transparenter Schleier zu sein, der sich hauchzart um die weiße Iris legt.
Meine frühere Einschätzung zur Haltbarkeit nehme ich zurück. Dieser leicht veränderte Duft bleibt jetzt an die 6-7 Stunden bei mir, entwickelt sich allerdings nach zwei Stunden nach wie vor sehr dezent, bleibt dann nah an der Haut. Trotzdem nehme ich ihn als sehr zarten Dufthauch noch lange wahr.