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dali1987 – :
Der Beginn ist so richtig 08/15, ein “sportlicher” aquatisch-zitrischer Mix aus wässerig-frischer Minze, knackigem grünem Apfel und säuerlicher Zitrone; dazu kommt dann allerdings ein klassisch maskuliner Unterbau aus würziger Geranie und holzig-kühl-krautigen Noten von Zeder, Vetiver und Eichenmoos, was dem Duft für meine Nase etwas Tiefe gibt und ihn auch etwas wertiger erscheinen lässt. Abgesehen davon gibt es aber trotzdem noch etliche ziemlich ähnlich duftende Herrenparfüms.
Mit der Zeit wird der Duft allerdings immer süßer und vanilliger, Vanille und fast marzipanige Tonkabohne kommen hervor. Ebenso eine warme, etwas puderige Dosis Ambroxan. Ich finde diese Mischung persönlich etwas merkwürdig, irgendwie riecht die Minznote in Verbindung damit sehr nach Kaugummi… Kaugummi und Vanillekekse. Nicht sehr erwachsen, nicht einmal mehr eindeutig maskulin (ich glaube, vielen Herren wäre dieser Duft auch zu süß), irgendwie ziemlich ungewöhnlich – aber heißt ungewöhnlich automatisch “gut”? Die Duftnoten – Minze, Vanille, Marzipan, und die klassisch anmutenden Basisnoten, stehen ziemlich nebeneinander, mischen sich für meine Nase kaum. Was aber vielleicht auch besser ist, denn gemischt stelle ich mir den Duft wirklich dysharmonisch und unangenehm vor – so ist es einfach nur… ein Regal, in dem merkwürdige, nicht wirklich zueinander passende, Dinge nebeneinander stehen: eine Packung Vanillinpulver, eine Flasche altmodisches Herrencologne, ein Klotz Marzipanrohmasse, ein paar Äpfel, eine Packung Pfefferminzkaugummi, ein “sportlich-frisches” Herrendeo für jüngere Männer. Der Duft wirkt gleichzeitig jung (Stichwort sportives Deo) und alt (Stichwort klassisches Cologne für erwachsene Herrschaften), gleichzeitig maskulin, aber irgendwie auch übersüß-girly durch Vanille und Marzipan. Eine nicht wirklich stimmige Mischung. Allerdings offenbar sehr beliebt, oft verkauft – vermutlich veranstaltet meine Hautchemie hier einfach nur etwas sehr Merkwürdiges mit dem Duft?!
Ein richtiges Vermischen der Duftnoten (oder besser gesagt: gemeinsam gehen sie in einer puderigen warmen Masse unter, was die Noten dann aber auch nivelliert und verbindet) findet für mich erst ganz zum Schluss (und dann ist der Duft auch bald komplett verflogen) statt. Da wird Eros zu einem ganz ordentlichen Tonka-Vanille-Duft, die Tonkabohne hat dabei tolle zartherbe, tabakartige und sogar heuartige Akzente. Gut, und etwas Pfefferminz-Kaugummi ist noch immer vorhanden, was für meine Nase noch immer nicht so wirklich hineinpasst. Aber so chaotisch wie zuvor wirkt der Duft nun nicht mehr auf mich. Dennoch, irgendwie passt da noch immer nicht alles zusammen, für mein Empfinden. Ich glaube, wir harmonieren einfach nicht richtig miteinander…? Eines muss man dem Duft aber lassen: Er riecht nicht zu synthetisch und fällt doch, insgesamt, eher ungewöhnlich aus, also nicht Total-Mainstream. Auch, wenn das Ungewöhnliche gewissermaßen aneckend sein könnte… Wie auch die Werbung für den Duft (siehe oben) 😉 Letztendlich bleibt aber doch alles Geschmackssache.
Haltbarkeit und Sillage liegen im oberen moderaten Bereich.