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jus777 – :
Zu Beginn schmeckt der Duft für mich nach Eibischteig mit Zitrusnoten. Zitrone und Bergamotte sind deutlich zu erkennen.Das Parfum entwickelt sich an mir etwas bitter. Nach ca. 1 Stunde : Ein körpernaher Bitterorangengeschmack zwischendrinnen etwas Eibischteig.
Nach ca. 2 1/2 Stunden : Zitrisch/bitter, für mich Eichenmoos mit Zitrusnoten.
Sandelholz ist mir entgangen.
Haltbarkeit: Moderat (im 3 stündigen Bereich)
Duftschweif: Sanft
Cartexjaite – :
Ein delikater, hauchfeiner, glitzernder, überaus freundlicher Zitrusauftakt, prickelnd und dennoch weich, bereits abgerundet durch frische Mandarinen- und Orangennoten.
Es folgt eine leichte Tönung ins Grünliche, Bergamottenschale und Neroli. Und schließlich ein hauchzartes Bett aus sauberem, weißem Moschus. Alles zusammen ergibt an mir einen unaufgeregt frischen Sommerduft. Nichts, aber schon gar nichts Schreiendes, Harsches, Putzmittelähnliches oder Lautes. Es scheint, als würde der Duft auf einer hellgelben, fluffigen Zitruswolke durch feinen Moschusnebel schweben.
Nach ca. einer halben Stunde dominiert die saftig-aromatische Mandarine den Reigen an Zitrusfrüchten. Was ich für eine kurze Zeit dann rieche, ist Zitronen-Orangen-Mandarinenlimonade aus frisch gepressten Früchten. Saftig, weich, leicht süßlich, hauptsächlich aber frisch und fruchtig, begleitet von dem bereits erwähnten sauberen Moschus, der dem „Fruchtsaft“ etwas mehr Körper verleiht, den Duft sehr weich macht.
Leider ein kurzes Vergnügen auf meiner Haut. Nach ca. 2 Stunden ist der Duft sehr, sehr hautnah. Was die nächsten 4-5 Stunden bleibt, ist eine enttäuschend schwache und immer schneller verblassende Erinnerung an die schönen Zitrusnoten in Form eines Hauchs Neroli, aber auch nur, wenn ich direkt an der Haut schnüffle.
Ich hab nun 7 Düfte von Le Jardin Retrouve getestet – danke an Comfy für all diese Proben- und ich muss sagen, dieses Haus ist mir sehr sympathisch, auch die Düfte finde ich alle ohne Ausnahme sympathisch, mit Sorgfalt komponiert und jeden Duft auf seine Weise schön. Da ist nichts Liebloses und schnell Zusammengemixtes dabei gewesen.
Das entspricht auch der allgemeinen Philosophie des Hauses, das 1975 von Yuri Gutsatz, einem Exil-Russen, gegründet wurde, damals angeblich das erste Nischenhaus. Ich hatte weder von der Marke noch von Yuri Gutsatz zuvor gehört. Was ich da über ihn lese, erstaunt mich. Er war zusammen mit 9 Kollegen Gründungsmitglied der Osmotheque. Er scheint eine unbändige Liebe zu Düften und Parfüms gehabt zu haben, und offensichtlich hat sein Sohn Michel diese Leidenschaft verebrt bekommen, denn er wieder belebte 2016 die Marke und lässt Parfüms herstellen, die angeblich alle auf Yuris Originalrezepten basieren.
Ich bilde mir ein, diese Liebe zu Düften ist in den Parfüms auch wirklich zu riechen.