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Stelka57 – :
Cuir Ottoman ähnelt sehr stark Cuir Mauresque von Serge Lutens, kommt mir insgesamt aber ein wenig blumiger und leichter vor (was aber nicht darüber hinwegtäuschen sollte, dass auch Cuir Ottoman ein eher schwerer Duft ist).
Hauptsächlich riecht man auch hier eine warme, ledrige, harzige Würzigkeit, gepaart mit ein paar blümeligen Akzenten. Die Basis macht auf jeden Fall wieder die Mischung aus würzigem Leder und Räucherstoffen wie Weihrauch, Tolubalsam, Ladan, Benzoe und Styrax aus, die warm-rauchige Töne beisteuern; während nun aber Cuir Mauresque durch Ambra seine warme und leicht gourmandige Facette erhält, bekommt Cuir Ottoman diese durch die Mischung von marzipanige Tonkabohne und etwas Vanille der süßen, aber nebenbei auch leicht herben Sorte. Das maurische Leder erhält seine Puderigkeit durch Moschus, das ottomanische durch eine schöne Irisnote. Blumigkeit kommt hier nicht durch Orangenblüte hinzu, sondern durch eine süßliche Jasminnote. Dennoch ähnelt sich die Düfte im Charakter sehr – leichter ist Cuir Ottoman wohl nur durch die etwas andere Gewichtung der einzelnen Aspekte; die Räucherwerknoten wurden hier ein wenig geringer dosiert, das Gewürzpotpourri wurde ein wenig eingeschränkt, dafür gibt es etwas mehr Blütenduft, und die Mischung aus Tonka und Vanille wirkt gegenüber dem Ambra aus Cuir Mauresque etwas weniger warm. Eine auffällige Ähnlichkeit kann man aber nicht leugnen.
Was die Haltbarkeit betrifft, ist Cuir Ottoman Cuir Mauresque auch ein wenig hinterher; wohl durch die insgesamt ein wenig leichtere (und auch ein wenig femininer wirkende) Formel ist Cuir Ottoman “nur” noch langanhaltend bei moderater Sillage.
mir75913025 – :
Ich kann kolibri nur zustimmen.
„Cuir Ottoman“ startet an mir mit einem Aroma, das mich an medizinischen Alkohol denken lässt, in dem ein Stück Leder schwimmt. In den nächsten paar Minuten verfliegt der alkoholische Eindruck und der Duft verwandelt sich in einen sehr trockenen, fast staubigen, irgendwie sperrigen Lederduft, der exakt wie eine dunkelbraune, ganz neue Ledertasche riecht – – und zwar von innen. Die samtige, bröselige Innenseite von dunklem Leder. Kein unangenehmer Eindruck, aber doch ziemlich streng ledrig.
So bleibt der Duft für ca. eine Stunde, bevor er sich zu verändern beginnt. Die beigefügten Harze lassen ihn zunehmend weicher und wärmer erscheinen, der Weihrauch bringt ihn mit ganz subtiler Rauchigkeit zum Atmen, während die Iris weiterhin für diese staubtrockene Pudrigkeit sorgt. Ja, und schließlich entwickelt „Cuir Ottoman“ wirklich diesen Neuwagenduft und riecht für die die nächsten zwei Stunden wie exquisites, helles, handschuhweiches Leder, von der Sonne beschienen und leicht erwärmt.
Allerdings verändert sich der Duft im weiteren Drydown noch mal deutlich. Nach 2-3 Stunden kommt an mir eine kalte Tabaknote zum Vorschein, kein süßliches Tabakaroma, sondern der herbe Geruch kalten Zigarettenrauchs. Der Duft wird also zunehmend bitter-ledrig. Ein ab da für mich nicht mehr tragbarer Duftcharakter, sehr dunkel und rauchig; dunkelgraues, trockenes, harsches Leder. Erinnert mich zu sehr an eine Lederjacke, die über Tage Zigarettenrauch ausgesetzt war und von kaltem Tabak förmlich imprägniert wurde.
Auch ich würde „Cuir Ottoman“ eher als maskulin einschätzen. Der Duft hat nichts Blumiges und überhaupt nichts Liebliches, auch nicht viel Orientalisches, obwohl er mit der Zeit eine ganz leichte, wirklich sehr dezente Süße entwickelt, hauptsächlich durch das Toluharz.
Meine Assoziationen zu diesem Duft sind ebenfalls Ledersitze im Auto, nach Rauch riechende Lederjacke und männlicher Draufgänger.
fdgdgbdbxddgg – :
Dieses Parfum ist keinesfalls blumig-orientalisch. Es ist ein Lederduft. Aber was für einer!!!
Stellt Euch ein nagelneues Auto mit weichen Ledersitzen vor, neue butterweiche Lederhandschuhe und Ihr habt den ultimativen Lederduft. Der Duft bleibt fast 3 Stunden auf der Haut und bekommt zum Schluss noch einen Hauch Weihrauch.
Eine ungewöhnliche gut gemachte Duftkomposition, die Liebhaber von ledrigen Parfums unbedingt testen sollten. Für mich ist dieser Duft eindeutig maskulin.