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sergeizontov – :
Der Garten, den ich nicht betreten durfte, war von einer hohen Steinmauer umgrenzt. Meine Mutter hatte mich jahrelang vor den Besitzern dieses Gartens gewarnt, dort würden Leute leben, die Kinder und Fremde hassten. Aber irgendwann wurde die Neugier zu mächtig, ich musste endlich sehen, was sich in diesem Garten verbarg. Komm, trau dich, sprach ich mir selber Mut zu. Ich war ja immerhin schon 9, da durfte mir so ein Abenteuer keine Angst mehr machen.
Ich kletterte auf diese staubige, warme Steinmauer, die mir unendlich hoch vorkam (heute geht sie mir gerade bis zu den Schultern) und konnte endlich einen Blick in diesen scheinbar verwunschenen Garten erhaschen. Blumen in allen Farben, Kirschbäume mit prallroten Früchten und ein riesiges Beet Beerenstauden, von denen die Himbeeren am himmlischsten dufteten. Das alles hatten wir auch in unserem Garten, aber hier kam mir alles viel aufregender und schöner vor, hatte es doch den Geschmack des Verbotenen.
Natürlich erspähte mich die Besitzerin, kam fuchsteufelswild aus dem Haus gelaufen und jagte mich unter Beschimpfungen fort. Was hätte ich denn schon getan? Ich wollte nur schauen, hätte mich gar nicht in den Garten getraut.
Der einzige Sohn dieses Ehepaars durfte nur äußerst selten mit den anderen Kindern im Ort spielen, denn er war, laut seiner Mutter, etwas besseres und sollte sich nicht mit den Dorfkindern abgeben. Auch sie selber mied den Kontakt zu ihren Nachbarn und anderen Bewohnern unseres Ortes.
Als ihr Mann frühzeitig verstarb und etwas später der Sohn für sein Studium in die Stadt zog, blieb die Frau allein zurück. Und das blieb sie für den Rest ihres Lebens, denn ihr Sohn blieb in der Stadt, kam nur einmal im Jahr kurz zu Besuch.
Nach mehr als 20 einsamen Jahren verstarb sie schließlich als verbitterte, alte Frau, wenige weinten um sie, nicht mal ihr Sohn, für den die Beerdigung nur eine lästige Pflicht war, die er so schnell wie möglich hinter sich brachte, um sofort wieder abzureisen.
Inzwischen wurde das Haus abgerissen, um einem Supermarkt Platz zu machen. Der Garten ist zubetoniert und zu einem Parkplatz geworden, von der Familie ist nichts geblieben.
Wenn ich heute an diese Frau zurückdenke, empfinde ich tiefes Mitgefühl. Heute weiß ich, dass hinter der Fassade ihrer Überheblichkeit und Unzugänglichkeit eine zutiefst unglückliche Frau steckte. Diese Rezension ist für sie.
Der Bronnley Duft lässt für mich den schönen, verwunschenen Garten wieder auferstehen.
Es ist ein süßer Duft mit Himbeeren, Kirschblüten und Veilchen, es ist aber kein fröhlicher oder mädchenhafter Duft. Süße Melancholie und ein Quantum Stille drückt er aus. In den ersten Momenten rieche ich in ihm die staubige Steinmauer. Pudrig, wie das oft bezeichnet wird, ich würde sandig und warm dazu sagen.
Es dauert eine Weile, die Mauer zu überklettern, da der Duft anfänglich vor allem nach warmem Sandstaub und leisem Veilchen riecht, erst dann kommt man in den Genuss der fruchtigen Beeren und süßen Kirschblüten. Ein leiser Duft. Kein Beerenkompott, sondern die Erinnerung an sorglose Kindheits- und warme Sommertage und den süßen Himbeerduft, der damals immer und überall in der Luft zu hängen schien.