BESCHREIBUNG

Carrousel von Paul Emilien ist ein Parfum der Duftfamilie Blumig Grün und ist für Frauen und Männer. Carrousel ist seit 2014 erhältlich. Die Nase hinter diesem Parfum ist Patrick Bodifée. Die Kopfnoten sind Pfeffer, Eukalyptus, Grapefruit und Zitrone; Die Herznoten sind Jasmin, Veilchen und türkische Rose; Die Basisnoten sind weißer Moschus, Ambra und Vanille.

1 review for Carrousel Paul Emilien

Egoroo – 2022-06-29:

5 out of 5

Na gut, wieder ein bisschen versöhnt mit Paul Emilien. Dieser „Carrousel“ wird zwar auch kein Kaufkandidat, aber zumindest gefällt mir der Duftcharakter wesentlich besser als die zuvor getesteten vier Düfte derselben Marke.
Es handelt sich vordergründig um einen verspielten, freundlichen Zitrusduft, der allerdings mit ein paar Besonderheiten aufwartet. Zunächst ist da neben dem frisch-fröhlichen Zitrusauftakt mit angenehm heller und frischer Zitrone plus milder, also fast unherber Grapefruit, ein deutlicher, kampferartiger Unterton zu merken. Eine gedämpfte Eukalyptusnote, die mich nicht an Erkältungscreme denken lässt, sondern merkwürdigerweise an trockene, „ausgerauchte“ Minze, die den größten Teil ihrer Schärfe bereits eingebüßt hat.
Insgesamt ergibt dies in der ersten halben Stunde einen zwar deutlich zitrisch wirkenden Duft, der dabei aber nicht laut oder putzmittel-frisch, sondern, im positiven Sinne, weich gedämpft und relativ warm auftritt.
Im weiteren Verlauf entwickelt sich „Carrousel“ zu einem weichen, kontinuierlich pudriger und süßlicher werdenden Zitrusduft.
Die Süße und Pudrigkeit stammen natürlich vom Veilchen und den Basisnoten. Die Veilchenpudrigkeit tut der Weichheit des Duftes gut, ist aber dezent dosiert, bildet keine dicke Veilchenstaub-Basis, eher ein zartes Puderflirren.
Auch die Vanille ist für meine Begriffe sehr leise in Form einer trockenen und nur mäßig süßen Pudervanille.
Ambra, Moschus und Jasminwärme treten ebenfalls zurückhaltend auf, wirken aber angenehm abrundend und leicht wärmend.
Über allem bleibt der Duftcharakter durchgehend der eines Zitrusduftes mit einem Hauch schwachem Pfefferminztee.
„Carrousel“ ist für mich kein moderner Duft; er riecht angejahrt und unmodern. Ich schreibe diesen Eindruck vor allem dieser trockenen, blassen Eukalyptus-/Minznote zu, die den Duft in Sepia-Farben taucht und für meine Nase „alt“ wirken lässt. Andererseits erzeugt genau diese gedämpfte Begleitnote auf eine anheimelnde und gemütliche Art aber auch eine Aura von Ruhe und Entspanntheit. Ähnlich einem alten, abgetragenen Lieblingspullover, den man zu Winterbeginn aus der hintersten Ecke des Schranks kramt und in dem man sich wohlfühlt.
Ich finde leider keine Vergleiche zu „Carrousel“. Ähnliches habe ich in Parfümform noch nicht gerochen.
Ein harmloser Duft und ein durchaus angenehmer, schöner und unaufdringlicher Begleiter für Frühling oder Herbst, mit genau der richtigen Mischung zwischen frisch und weich bzw. süßpudrig.