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galievalmaz – :
Ich bin jetzt mal sehr großzügig und überlasse diesen Duft den Herren! 😉
Ambre Soie ist zwar keinesfalls ein schwerer, orientalischer Kracher, er kommt eher als gedeckter, eleganter und ruhig fließender Duft daher, dennoch ist er für meinen Geschmack eine Spur zu „kantig“ und zu maskulin, was vor allem dem Anis in Zusammenspiel mit einer größeren Portion Zedernholz zu verdanken ist.
Der erste Sprüher ist eine umwerfend schöne Mischung aus Ingwer, Pfeffer und Gewürznelke, eine Mischung, die für mich komischerweise leicht nach Minze riecht. Ein kräftig würziger, angenehm belebender Auftakt. Das ist reinste Energie zum Aufsprühen!
In der weiteren Entwicklung arbeitet sich allerdings nach und nach etwas Dunkles, Grün-Holziges in den Vordergrund, was ich als trockenes Zedernholz erkenne. Scheint zwar in der Duftpyramide nicht auf, aber ich rieche Zedernholz. Gemeinsam mit viel Anis verleiht es dem Duft eine “strenge”, holzige und herbe Note. Bei Anis muss ich leider passen; wir zwei gehen nicht zusammen. Da kann natürlich der Duft nichts dafür; ist mein Problem.
Ab und zu rieche ich in der Mischung auch noch einen leicht metallischen, kühlen Unterton, habe aber keine Ahnung, was dafür verantwortlich sein könnte.
Im Großen und Ganzen bietet Ambre Soie jedoch von Anfang bis Ende eine angenehm dosierte und doch markante Würzigkeit. Für mich scheint der Duft hauptsächlich ein Duett zwischen pfeffrigem Patchouli und der Gewürznelke zu sein.
Er ist keine Gewürzbombe, aber definitiv auch kein fader Duft, sondern insgesamt sehr gekonnt und “ruhig” ausbalanciert.
Das Ambra, das von einigen hier als „sehr intensiv“ und als Hauptnote bewertet wurde, nehme ich selbst nur sehr dezent im Hintergrund wahr, als leichte Wärme und Weichheit. Also, “seidiges Ambra” ist dieser Duft für mich persönlich nicht.
Insgesamt empfinde ich Ambre Soie als einen warmen, holzigen, sehr würzigen und gehaltvollen, dabei aber nicht erschlagenden Duft. Er hat Klasse, er hat Tiefe, er ist elegantes Understatement, nicht laut, aber präsent. Ich würde den gern an einem Mann riechen.
Sicher ist er auch unisex. Ich denke, er kann für alle, die mit Holz und dunkleren Düften gut können, ein elegantes Kuschelchen sein.
Gemeinsamkeiten zu “Black Cashmere”, wie oben angeführt, sehe ich zwar auch. Dennoch erscheint mir dieser Armani um einiges leichter und tragbarer.
Den “Black Cashmere” empfinde ich als wesentlich dunkler und drückender; der erschlägt mich in seiner Intensität förmlich; vor allem mit seiner sehr kräftigen und sehr warmen (an mir leider schwitzigen)Patchouli-Note und einer intensiven, dunkel-herben Tabaknote.
Den Armani empfinde ich da mit seinem trockenen, würzigen Patchouli um einiges leichter und eleganter.
Vielen Dank für die Probe, VA89!! – War sehr interesant, mal einen der exklusiven Armanis kennen zu lernen.