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moddy – :
Ich beschreibe das EdP aus dem Jahr 2012. Manchmal bin ich ganz froh, die älteren Duftausgaben nicht zu kennen, so spare ich mir das Jammern über reformulierte Düfte.
Ich weiß nicht, um wie viel sich der Duft von 1987 von diesem unterscheidet, ich kann nur sagen, mir gefällt, was ich hier rieche, ausnehmend gut.
Dieser „La Perla“ ist ein warmer, blumiger, zugleich aber herb würzig angehauchter und mild holziger Chypre.
Der Auftakt ist sehr weich zitrisch und leicht süßlich würzig. Am deutlichsten merke ich neben den hellen Zitrusnoten mit leicht orangig-apricot-fruchtigem Einschlag den Koriander, der den gesamten Verlauf deutlich vernehmbar bleibt und dem Duft eine wohlig warme Würznote verleiht, die mich so richtig schön warm einbettet. Ich verbinde Korianderduft mit Brotbacken und dem weich-würzigen und behaglichen Aroma, das noch lange später die Küche beduftet. „La Perla“ duftet nicht brotig, aber das EdP verströmt diese schwer zu beschreibende, heimelige Wärme, die von frischem, noch warmem Gewürzbrot ausgeht.
„La Perla“ ist ein Chypre, der warm-blumigesLeuchten mit erdigen und kühleren, manchmal auch leicht seifigen, Tönen kontrastiert. Der Duft hat einiges an blumiger Süße zu bieten, behält aber gleichzeitig durch die würzigen Anteile einen gewissen herben, durchaus elegant wirkenden, ständig mitschwingenden Unterton. Die Moos-Patchouli-Kombination plus das Sandelholz lassen den Duft nicht „glatt“, sondern leicht aufgeraut, auch pudrig, erscheinen. Und schließlich zieht sich da noch ein „sauber“ wirkender Duftstrang durch die Komposition, der von einer leicht seifigen Rose mit kühlem Moos stammen dürfte.
Der Mix aus Zitrus, frischen, nicht zu süßen Blumen und der konstant begleitenden, leicht herben Würzigkeit erhält durch die Basis aus erdigem, nüchternem Patchouli, einer trocken-pudrigen, samtigen Sandelholznote und einer großen Portion Moosigem (ich glaube nicht, dass es sich in der 2012-er Version um Eichenmoos handelt, aber es riecht zumindest sehr schön weich-moosig) eine sehr ruhige, entspannte Laissez-faire-Aussage. Für mich riecht der Duft nach elegantem Understatement.
Eine Lady, die weiß, was sie will, die bereits viel erreicht hat, die selbstbestimmt auftritt, eine unangestrengte und unaffektierte, natürliche Aura von Dominanz ausstrahlt. Sie hat es nicht nötig, jemals laut zu werden oder ihre Contenance zu verlieren. Das fasst mein Duftbild zu „La Perla“ so ungefähr zusammen, ein Duft, den ich als starken, aber sehr disziplinierten Chypre empfinde.