BESCHREIBUNG
Die kanadische Pop-Rock-Sängerin Avril Lavigne wird im August 2011 ihren dritten Duft mit dem Namen Wild Rose auf den Markt bringen. Ihr ersters Parfum, Black Star, wurde in 2009 präsentiert, Duft Nummer 2 mit dem Namen Forbidden Rose erschien ein Jahr später. Der neue Duft Wild Rose behält das Thema seines Vorgängers bei und soll als erfrischendes blumig-fruchtiges Parfum perfekt für den Alltag sein.
Die Komposition wird als feminine und aufregende Mischung von sonnengeküssten Früchten und Blumen beschrieben. Die Kopfnoten sind Mandarinem Pink Grapefruit und Pflaume. Orangenblüte, Frangipani und blaue Orchidee machen das Herz des Duftes aus. Die Basis dreht sich um Moschus, Sandelholz und Crème Brûlée!
Avril Lavigne Wild Rose ist als 15, 30 und 50 ml EdP mit passendem 150 ml Deodorant und 150 ml Bodylotion erhältlich.
tinkiboy – :
Wild Rose ist der dritte und (vorerst?) letzte Avril-Lavigne-Duft. Er ist auch von allen dreien noch der beste, wobei er insgesamt für meine Nase leider auch nicht allzu interessant ausfällt.
Da ist – wieder einmal – diese typische Synthetik, die alle drei Düfte auszeichnet (ebenso wie die starke Alkoholnote die ersten Minuten). Der Duft, der darüber hinaus kaum einen Verlauf hat, besteht dann aus einer ziemlich süßen Pflaumennote (die wohl die übersüße Schokonote aus den letzten beiden Düften ersetzt) und aquatischer, leicht cremiger Orchidee (Ersatz für die aquatisch-künstliche Lotusnote der letzten Male?). Wohlgemerkt, beides sehr künstlich, was auch für die restlichen Noten gilt. Die da in diesem Fall wären: Säuerlich-fruchtige Grapefruit, Mandarine, eine künstliche “Tropenblumen”-Note (soll wohl Frangipani sein), und dazu “süße Noten”, die schon gar nicht mehr genauer definiert wurden. Darüber hinaus ist noch eine leichte Weißblühernote vorhanden, und im Hintergrund eine ziemlich seichte Moschus-Sandel-Mischung, die als Basis dient, aber selbst nicht wirklich etwas zum Charakter des Dufts beisteuert.
Hauptsächlich riecht man im Grunde übersüße Pflaume, süß-säuerliche Grapefruit, aquatische Orchidee und bisschen unklares Geblümel und Gefruchte – alles deutlich mit Zucker überschüttet und ziemlich künstlich. Dabei ist der fruchtig-blumig(-synthetische) süße Duft aber immerhin nicht so dysharmonisch, wie die ersten zwei Avril-Lavigne-Düfte auf mich wirkten. Er ist nur eben übersüß und irgendwie wenig aussagekräftig. Süße, Zitrus und Geblümel. Es gibt Schlimmeres, allerdings auch viele Düfte, die deutlich spannender sind.
Immerhin: Die Sillage ist relativ dezent (die Haltbarkeit unterer Durchschnitt), an einem jugendlichen Mädchen würde mich so ein süß-blumig-fruchtiger Duft auch nicht unbedingt stören (da gibt es andere Düfte, die für Niesanfälle sorgen, wenn man mal mit einer Schülergruppe im Bus sitzt 😉 ). Der Synthetik-Eindruck ist bei vielen der Düfte dieser Preisklasse und Zielgruppe nun auch nicht ungewöhnlich. Das allerdings ändert nichts daran, dass der Duft als solcher irgendwie ziemlich unoriginell ist, die Süße für meine Nase überzogen, und dass es in der Preisklasse durchaus spannendere und auch deutlich weniger synthetisch ausfallende Düfte gibt.
Nun, wo der Duft besprochen ist, möchte ich auch noch ein paar andere Aspekte kurz anschneiden.
Da wäre einerseits der Flacon. Der stimmt ungefähr mit dem vom Vorgängerduft Forbidden Rose überein, mal abgesehen von der unterschiedlichen Färbung. Auch, wenn der Deckel aus ziemlich leichtem Plastik besteht, finde ich ihn insgesamt gar nicht mal so schlimm. Irgendwie hat er ja sogar etwas Niedliches, in diesem Baby-Rosé. Der Ring unterhalb des Deckels, der auch als Modeschmuck tragbar sein soll, ist aus Metall (der von Black Star war noch aus Hartplastik). Ich tippe auf einen Kupferkern oder Ähnliches, außen versilbert oder silberfarben lackiert. Typischer Modeschmuck eben – definitiv tragbar (wenn man das Muster mag, das abwechselnd Stacheldraht und Rosen zeigt) aber vermutlich auch relativ schnell abgenutzt. Edelstahl wäre besser, aber vermutlich auch teurer gewesen 😉
Andererseits wäre da der Name bzw. das gesamte Konzept hinter dem Duft. “Wild Rose” sollte hier wohl irgendwie stark und ungezähmt klingen und nicht nach einem schüchternen, versteckten Wildblümchen. Dazu passt das Flacondesign in Rosa nun wirklich gar nicht. Danach hätte der Duft auch “Innocent Rose” heißen können. Oder “Sweet Rose”, was dem Duft etwas entsprechen würde. Zumindest, was den süßen Teil betrifft – wieso man hier wieder “Rose” in den Namen aufgenommen hat, obwohl im Duft nicht eine Spur Rose vorhanden ist, ist schon wieder so ein Mysterium… Im Grunde finde ich das gesamte Konzept der Avril-Lavigne-Düfte nicht stimmig. “Rose” wenn keine Rose vorhanden ist, auf Punk gemachte Flacons, wenn eigentlich nur übersüße 08/15-Soße drin ist, oder Kinder-Apfelshampoo-Duft im Düster-Design…
Insgesamt lässt sich zu Wild Rose aber immerhin sagen: Man muss den Duft nicht unbedingt haben, aber wenn jemand ihn auflegt, ist es zumindest nicht schlimm. Für jüngere Avril-Lavigne-Fans könnte der Duft ganz passend sein.
Übrigens habe auch ich einen Flacon von Wild Rose herumstehen; den habe ich mal, mit einem winzigen Rest zum Testen darin, von einer Bekannten weitergegeben bekommen, als Vitrinen-Objekt (wie gesagt, ich finde das Fläschchen irgendwie niedlich, gerade die kleine 15-ml-Variante). Nur, damit sich keiner wundert, wieso ich den Duft laut Profil besitze, meine Kritik aber dennoch nicht allzu begeistert ausfällt.