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rubin-b – :
Die erste Phase liefert einen Eindruck, der 1:1 nach den Anis-Keksen riecht, die meine Mutter liebt und oft bäckt. Sehr süß, nach trockenem Teig und eben Anis.
Der Anis ist dabei tonangebend und bringt in der ersten Stunde auch eine scharf-aromatische, manchmal fast rauchige Komponente in das süße Keks, bevor er sich mit den anderen Duftnoten nahtlos vermischt.
Leider empfinde ich die erste halbe Stunde plastikartig, derselbe Eindruck, den ich vom „Confetto“ von Profumum Roma kriege. Diese halbe Stunde muss ich aussitzen, bis sich der Duft in eine lang anhaltende Vanille-Kokoscreme mit leichtem Zimtpuder verwandelt.
Wenn Omnia Profumo einen süßen Duft machen, dann meinen sie es ernst mit der Süße! Auch dieser hier ist (wie der Madera) extrem süß. Ein vanilliges Bounty.
Kokosinkompatiblen Nasen rate ich an, einen Bogen um dieses Parfüm zu machen. 🙂
Andererseits schaffen es Omnia Profumo immer wieder, selbst den süßesten Duft angenehm tragbar zu machen. Das heißt, „White Madera“ wird trotz süßem Creme-Overdrive an mir weder pappig noch klebrig oder sonst wie unangenehm. Ich nehme an, auch wenn ich sie nicht einzeln erkenne, dass die blumigen Noten und (wie ich vermute) einige Gewürze den Duft am Atmen halten und ihm neben der ganzen Kokos-Vanillecreme-Herrlichkeit auch einige parfümige Anteile mitgeben.
Also zusammengefasst, Raffaelo und Bounty in Parfümqualität.
Nach den ersten Tests war ich mir sicher, den nur als persönlichen Kuschelduft zu Hause tragen zu können. Inzwischen bin ich mir gar nicht mehr so sicher. Ich habe schon einige sehr positive Reaktionen meiner Umwelt gekriegt. Der Duft veranlasst andere, näher zu rücken und verzückt zu schnuppern.
Bei einem Kommentar wurde mal die Frage gestellt, warum um Himmels Willen jemand wie ein Vanille- oder Schokopudding oder wie ein Keks riechen möchte….
… weil es vertraute, anheimelnde Düfte sind, die etwas Behagliches an sich haben. Weil die meisten Menschen auf solche Aromen mit einem Lächeln reagieren, erfreut nachschnuppern und fragen, was hier so gut riecht. Weil solche Aromen für die meisten Menschen angenehme Kindheitseindrücke wieder wach rufen, von Behaglichkeit, von Geborgenheit und von Vertrautheit. Solche Düfte sind weder elegant noch bieten sie großes, komplexes Duftkino, aber sie tun etwas, das mich anspricht, sie erzeugen eine freundliche Atmosphäre um sich. Das alles leistet dieser Duft, und darum liebe ich ihn auch.