2 reviews for Vangelis Sylvaine Delacourte

1. 

   SavkaY – 2022-07-26:

   4 out of 5

   Der würzige Vanilleduft.
   Nach dem ersten Sprüher habe ich den Eindruck von Benzoeharz – warm, weich, würzig.
   Es wird schnell sehr würzig, meine Vermutung: viele Nelken, etwas Zimt.
   Die Clementine ist leicht im Hintergrund. Mir ist es erstmals zu würzig, es juckt mich leicht in der Nase, ist leicht kratzig im Hals. Das Bild ist eine Clementine, die mit ganz vielen Nelkenknospen bestückt wurde oder auch ein sehr würziges Clementinenkompott (noch) mit wenig Vanille /Süße.
   Nach ca. ½ Stunde wird es etwas sanfter, die Vanille tritt stärker hervor, jedoch ist es für mich immer noch zu würzig.
   Nach einer Stunde gießt ein gütiger Vanille-Mandeldeva Vanillecreme über die Gewürzclementine und schwächt so die Gewürze (für mich) erträglich ab.
   Nach ca. 2 Stunden ist für mich eine angenehme Vanillemandelclementinencreme zu schmecken mit einem Hauch von Gewürzen im Hintergrund.
   Haltbarkeit und Duftschweif moderat/mittel.
2. 

   evennarog – 2022-07-26:

   5 out of 5

   „Vangelis“ ist für mich mehr ein Sandelholzduft als ein Vanilleduft. Ja, ich weiß, Sandelholz scheint in der Pyramide nicht auf, aber ich rieche es deutlich, vor allem im späteren Drydown. Vanille ist natürlich auch vorhanden; sie gibt sich an meiner Haut aber äußerst zurückhaltend.
   Cremiger Kardamom und vor allem eine gewaltige Dosis Gewürznelken dominieren die ersten zwei Stunden an mir. Die Vanille fungiert da nur unter „ferner liefen“, ist als aufpolsterndes Element ziemlich weit im Dufthintergrund zu vernehmen.
   Bei diesen Gewürznelken handelt es sich um ein sehr warmes und eher dunkles Nelkenaroma, nicht von der Sorte, die ich sonst als luftig würzig oder als ätherisch rauchig wahrnehme. Also fast das Gegenteil von frisch-würzig.
   Zusätzlich wirken sie hier manchmal leicht säuerlich, was womöglich an beigefügten, sauren Zitrusnoten liegen könnte. Andererseits haben Nelken, wenn man direkt an ihnen riecht oder draufbeißt, von sich aus einen leicht herb-säuerlichen Beigeschmack.
   Erst nach 2-3 Stunden schwächen sich die bisher alles dominierenden Gewürznelken etwas ab. Dann kann ich neben der warmen Würzigkeit auch einen Hauch sanfter Fruchtigkeit und ein bisschen mehr von der Vanille erschnuppern, und gleichzeitig intensiviert sich das weich samtige, milchige Sandelholz.
   In dieser Phase empfinde ich den Duft zwar als behaglich warm, aber auch als ein bisschen „lasch“ oder, um es positiver auszudrücken, als homogene, still vor sich hin düftelnde, sehr feine, absolut unaufdringliche Würzigkeit.
   Gewürznelken und Sandelholz ergeben einen für meine Nase etwas lauwarm vor sich hinfließenden Duft. Außer der ab und zu vernehmbaren säuerlichen Note gibt es hier für mich zu wenig Lebendigkeit.
   Mandeliges merke ich übrigens gar nicht. Der Zimt wird sich irgendwo in den warmen Würznoten befinden, identifizieren kann ich ihn aber nicht. Ich rieche nichts wirklich zimtig Aromatisches.
   Die Textur des Duftes fühlt sich wie Veloursleder an, samtig und pudrig aufgeraut, weniger durch die Vanille, sondern hauptsächlich durch die dunkelwarme Gewürz“paste“ und das Sandelholz.
   Der „Vangelis“ läuft schließlich als sehr ruhiger Holzpuderduft, gemischt mit einer Art Potpourri-Duft aus; fast ein bisschen weihnachtlich anmutend: Eine mit Gewürznelken, getrockneten Orangen- und Mandarinenschalen und zwei Vanilleschoten dekorierte Schale steht auf einem hellen Holztisch und gibt ihren leisen Duft an den Raum ab.