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bodyvan – :
Dank Yquem bin ich an eine ältere Vintage-Version dieses Duftes gekommen. Vielen Dank wieder mal, cher Yquem! 🙂
„Tabac Blond“ entstand im selben Jahr wie „Mitsouko“, ist aber ein ganz anderes Kaliber. Ich würde sagen, dies ist ein Duft mit einem politischen Statement. Er richtete sich an die Flapper, an Frauen, die sich vom Mieder befreit hatten, sich burschikos gaben und auch so kleideten, an Frauen, die Hosen trugen (was für ein Skandal) und die in der Öffentlichkeit rauchten. Kurzum, ein Statement für das, was damals als Zeichen der Emanzipation betrachtet wurde.
Mich hat „Tabac Blond“ überrascht. Es ist nicht der rauchige, dreckige Lederwummser, den ich erwartet hatte. Vom ersten Sprüher an lieferte mir der Duft einen sehr ruhigen, ja fast ernsten Eindruck. Ich rieche graphitgraues handschuhweiches, trockenes Leder, kräftig unterstützt von einer würzigen und dunklen Gartennelke und auch einer größeren Portion Gewürznelke.
Der Duft wirkt auf eine angenehme Art staubig, auch deshalb, weil im weiteren Verlauf eine sehr pudrige Iris und pudrig-trockenes Ylang-Ylang sich ins Geschehen mischen. Tabak rieche ich als eine leicht süßliche und aromatische Ahnung. Es ist weniger der Geruch von Zigaretten- oder Pfeifentabak, als eher der feine, leichte Geruch nach dem Papier der Verpackung, in dem loser Tabak verkauft wird. Eine selbst gedrehte Zigarette, die noch nicht angezündet wurde. Auch die Ledernote erscheint mir nicht zu dunkel. Wie gesagt, weich und grau oder eventuell wie samtiges, braunes Wildleder.
Ganz so brav ist der Duft aber nicht. Im Hintergrund merke ich etwas, das wie warme Haut wirkt, subtil erotisch. Am besten zu beschreiben als eine Mischung aus pudrig-cremigem Makeup und leicht verrauchtem Leder. Wenn „verrucht“ von „verraucht“ käme (was es nicht tut), dann wäre dieser Akkord für mich das verruchte Element im Duft. Ist aber auf meiner Haut nicht allzu prominent.
Alles zusammen ergibt eine überraschend stimmige Mischung. Ein ruhiger, getragener Duft, dem das Vetiver noch eine zusätzlich erdende Note mitgibt.
Mein Duftbild in den ersten zwei Stunden ist das eines Salons in einem englischen Club. Ich rieche die Ledereinbände der Bücher in den Regalen, den trockenen, anheimelnden Geruch von Papier, ich rieche auch etwas Graues, das mich an den Geruch von Zeitungen denken lässt, und ich rieche die letzten, schwachen Reste des Pfeifen- und Zigarrentabaks, die noch in der Luft hängen, nachdem die Gentlemen den Raum schon vor Stunden verlassen haben.
Im weiteren Verlauf wird „Tabac Blond“ noch etwas gefälliger und auch femininer. Pudrige, trockene und nur mäßig süße Vanille mischt sich in die Ledernote. Nach drei Stunden verändert sich der Duft an mir dann nicht mehr. Er bleibt bis zum Schluss eine warme, leicht süßlich-aromatische, leicht rauchige und an warme, erotisierende Moschus-Haut in einer Lederjacke erinnernde Mischung.
Serega_1g – :
Der “helle Tabak” ist bereits 1919 kreiert worden und ist einem neuen Frauentyp gewidmet, welcher erst nach dem 1. Weltkrieg entstand. Die gebildeten, Bubikopf-tragenden, öffentlich (wie skandalös!!!) rauchenden Frauen.
Ich habe leider nicht das Original, sondern nur eine Reformulierung testen können.
Der Auftakt: eine nahezu bittere Tabaknote, leicht rauchig, von Leder und Lindenblüte ist nichts zu merken, die Gewürznelke kommt deutlich durch. Die Note ist ungewöhnlich, gefällt mir aber nicht besonders gut. Nach ca. 45 Minuten wird es echt himmlisch, da riecht es warm und würzig für so 3 Stunden.
Ich würde Tabac Blond nicht täglich tragen wollen, allenfalls abends. Es ist aber auf jeden Fall ein durch und durch ungewöhnlicher Duft. Ich bin froh, daß ich ihn testen konnte.