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tomahawk06 – :
Lange ist es her, dass ich diesen Unisex-Duft bestellt hatte. Ich muss damals etwa 16 Jahre alt gewesen sein, und hatte mich mit Parfums damals nicht so sonderlich beschäftigt, war aber über einen indischen Laden in Kontakt mit Patchouli- und Sandelholz-Düften gekommen und habe sie gleich lieben gelernt. Infolge dessen habe ich dann eben zwei, drei Jahre nur reines Sandel und reines Patchouli getragen. Bis der India-Shop seine Parfums leider aus dem Programm nahm.
Verzichten wollte ich aber nicht, also schaute ich bei Ebay, ob sich irgendwie Patchouli-Parfum oder -Öl auftreiben ließe. Damals war das noch eine kleinere Angelegenheit… Ich stieß nur auf zwei Angebote, eines war ein, wie ich heute sagen würde, Nischenduft für über 100 Euro. Das andere war ein Patchouli-Spray von Compagnia delle Indie, im Plastikzerstäuber, eine große Menge für knapp 6 Euro. Welchen der Düfte ich als 16-jährige Schülerin also bestellte, kann man sich denken.
Groß war die Freude, als das Paket kam. Also sofort die Pappe aufgesäbelt und gesprüht – IGITT! Was war denn das?! Nicht nur kein reines Patchouli (wie der Ebay-Händler eigentlich auf Nachfrage behauptet hatte), sondern mehrere sich total beißende, unangenehme, keineswegs harmonische Aromen.
Ich habe den Flacon nie weggeworfen, sondern ihn kühl und dunkel in einer Kiste verstaunt, weiß gar nicht, warum eigentlich. Nach Jahren habe ich ihn wiedergefunden, noch einmal gesprüht – und nein, er hat sich nicht verändert. Er roch immenoch, wie damals. Immernoch bäh :/
Nur hatte ich jetzt schon die Nase, die einzelnen Noten zu erkennen (Auszug aus meinen Notizen): Patchouli – erdig, warm. Dazu bittere, irgendwie scharf-würzige, Geranie. Dazu eine heftige, fast beißende, Zitrone von unangenehmer Säure. Und dann, um das Chaos komplett zu machen, noch eine aquatisch-blumige Wasserlilie.
Ja, es gibt Parfums mit sehr unterschiedlichen Noten. Ein gut gemachter Duft versteht es, Gegensätze zu vereinen und das Gesamtergebnis interessant und angenehm zu machen. Aber bei diesem Parfum von CdI habe ich bloß Kuddelmuddel vor mir; die unterschiedlichen Noten spielen nicht miteinander, sondern beißen sich nur gegenseitig. Und das findet meine Nase offenbar grausam. Mein Gehirn ebenfalls, weshalb es mir mit hämmernden Kopfschmerzen dankte.
Schrecklicherweise ist der Duft auch noch sehr intensiv von der Sillage und Haltbarkeit her. Ich erinnere mich gut daran, dass ich mir das Handgelenk mehrfach waschen musste und den Geruch trotz Schrubbens nicht wirklich abbekam…
Parfums sind immer Geschmackssache. Vielleicht gibt es also Leute, die CdI Patchouly richtig toll finden, und zu denen der Duft gut passt (oder die einfach eine kompatiblere Hautchemie haben). Bei mir allerdings war dieser Duft leider katastrophal. Eine Freundin – ebenfalls Patchouli-Fan – wollte ihn haben. Ich habe ihn ihr also geschenkt, wenn auch mit einer Warnung… Ich glaube, sie hat ihn dann nach dem Probieren letztlich entsorgt. Habe jedenfalls nie mitbekommen, dass sie ihn je trug.
Fazit: Patchouli-Liebhabern würde ich raten, eher andere Düfte auszuprobieren. Da gibt es auf dem Markt mittlerweile so viele, und auch sehr sehr gute – auch zu einem ähnlich kostengünstigen Preis wie bei diesem hier.