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pinai4ik – :
Ich möchte an dieser Stelle noch etwas zum Eau de Cologne von Pagan schreiben. Das habe ich mir nämlich neulich mal mitbestellt – die Warnung von Aquaria hatte ich zu dem Zeitpunkt leider nicht mehr im Kopf…
Allerdings muss ich sagen, dass der Duft bei mir zum Glück nicht so schlimm übersüßt ausfällt. Es stimmt, der Duft wirkt nicht so facettenreich, die herben, kühlen und dunklen Noten sind deutlich gedämpft. Das lässt den Duft schon etwas süßer wirken, auch wärmer. Hauptsächlich rieche ich einen klassischen Blumen-Akkord auf Ambra und Moschus. Die Original-Signatur von Pagan kann ich da durchaus noch drin erkennen.
Direkt am Hals ist der Duft aber schon ein kleines bisschen zu süß und auch irgendwie zu “stickig” für meinen Geschmack, ja, auch komme ich nicht in Versuchung (anders, als beim reinen Parfum), regelmäßig an meinen Handgelenken zu riechen. Aber: Auf Distanz “funktioniert” der Duft dann aber doch. Mag jetzt ziemlich seltsam klingen, aber etwa auf Bauchhöhe auf die Kleidung aufgesprüht, sodass ich ab und zu bloß einen kleinen Hauch der Sillage in die Nase bekomme, ist der Duft doch noch ganz angenehm. So trage ich ihn nun auch ab und zu. Außerdem werde ich mich mal mit dem Layern versuchen und evtl auch mal ausprobieren, wie der Duft sich so macht, wenn man ihn beim Seifekochen benutzt (das verändert den Duft auch immer ein wenig). Also, ein ganz unnützer Kauf war es nicht – wäre bei (aufgerundet) 9 Euro für 100 ml allerdings auch zu verschmerzen gewesen.
weedyzz – :
Die oben angeführte Duftnote Rose kann ich überhaupt nicht in dem reinen Parfum, das ich hier beschreiben möchte, feststellen. Pagan ist für mich eindeutig würzig-orientalisch. Es beginnt mit erfrischenden und prickelnden Zitrusnoten, die leider sehr schnell verfliegen. Dann wird es intensiv würzig und harzig und Pagan wird für mich zu einer Mischung aus Les Nereides “Opopanax” und “Oriental Lumpur”. Daher empfinde ich den Duft auch als unisex. Die Haltbarkeit ist sehr gut und in der Kleidung hält sich der Duft tagelang.
Pagan ist ein kräftiger und ungewöhnlicher Duft, leider bleibt die prickelnde Kopfnote, die mir sehr gut gefällt, nicht lange.
Das EdT, das ich ebenfalls getestet habe, ist ähnlich intensiv, allerdings kommt da die zitrische Kopfnote weniger zum Vorschein.
lara25-10 – :
Die alten Versionen von Pagan kenne ich leider nicht, nur die, die nun seit einigen Jahren von Mayfair vermarktet wird. Zwischenzeitlich soll es eine Reformulierung gegeben haben, ich weiß aber nicht, inwiefern der aktuelle Duft sich wirklich vom alten Duft unterscheidet. Bei folgender Rezension beziehe ich mich nur auf die aktuelle Version von Mayfair.
Ja, was gibt es zu sagen? Direkt nach dem Aufsprühen oder Auftupfen fällt auf, dass der Duft sehr kräftig ist, aber dabei nicht schwer und muffig, oder übermäßig würzig, sondern ziemlich frisch. Als Kopfnote ist Bergamotte zu vernehmen, ich habe außerdem den Eindruck, es wäre noch etwas Zitrone dabei. Diese mischt sich mit dem markanten Duft von Petitgrain.
Sobald die Kopfnoten sich langsam legen, kommt zeitlich eine große Menge verschiedener Blüten-Düfte durch. Geranie ist deutlich zu vernehmen, außerdem auf jeden Fall Lavendel. Auch etwas Rose könnte meiner Meinung nach vorhanden sein, sowie verschiedene weiße Blumen, diese allerdings nicht ganz so stark. Herb und erdig kommt außerdem eine kräftige “Schicht” Eichenmoos durch, die sehr natürlich wirkt. Dazu gesellt sich zunehmend der süß-herbe markante Duft von Vetiver. Und auch keineswegs zu überriechen ist eine deutliche Menge an Patchouli, die einen süßlich-erdigen Eindruck hinterlässt.
Pagan von Mayfair ist allerdings nicht einfach nur süß-erdig. Amber und Moschus machen den Duft nach einer Weile deutlich weicher und runder, was immer weiter zunimmt. Es entwickelt sich nach einigen Stunden ein sehr wohliger, feiner, und makelloser Puder-Duft. Damit hätte Pagan den letzten Teil seiner Wandlung erreicht, der nicht im geringsten weniger gelungen ist, als der vorherige Duftverlauf.
Insgesamt wirkt der Duft auf mich orientalisch-blumig. Und wirklich sehr elegant. Er wirkt durchaus klassisch, aber eben nicht altmodisch, sondern so, als habe er einen gewissen zeitlosen Chic. Daher kann ich gar nicht verstehen, wieso dieses Parfum offenbar bei einigen Menschen als “Alte-Frauen-Parfum” verschrieen ist. Ich finde, dass er sich auch von jüngeren Frauen tragen lässt – sofern man klassisch-elegant wirken möchte. Für “sportliche” oder “Girly”-Typen passt er wohl eher nicht.
Die Aussage von aquaria, dass Pagan sehr “dicht gewebt” ist, teile ich. Auch eine Ähnlichkeit zu Emeraude (und Waves von Cerchi Nell’Acqua!) konnte ich erkennen 🙂 Nur ist Pagan tatsächlich kräftiger. Sowohl Sillage als auch Haltbarkeit sind im oberen Bereich angesiedelt.
Ich habe übrigens das reine Parfum getestet. Außerdem habe ich das Körperspray, das einen sehr ähnlichen Duftaufbau besitzt (sobald der Alkohol verflogen ist). Zum Eau de Toilette kann ich nichts sagen.
Allerdings habe ich dafür auch der Körperpuder von Pagan – bei diesem ist der Duft allgemein schwächer ausgeprägt, gerade die etwas herberen oder erdigen Noten fallen weniger auf. Dafür wirkt der Duft blumiger, ich meine, dass ich an Blumen hauptsächlich Lavendel, Iris und Rose bemerke. Zusammen mit einem intensiv ausgeprägten Puder-Duft wirkt das sehr harmonisch, wenn ich auch sagen muss, dass sich dadurch der Gesamteindruck des Duftes natürlich sehr von dem des Parfums und des Bodysprays unterscheidet. Ich denke, der Puder könnte etwas für diejenigen sein, denen Pagan als Parfum zu kräftig und zu herb ist.
supxrumer – :
Die oben angegebenen Duftnoten sind nur ein Bruchteil dessen, was in diesem Duft enthalten ist.
Pagan ist von Anfang an eine geschmeidige, schmeichelnde Mischung aus tiefem, warmem Ambra, Moschus, Eichenmoos und weichem Patchouli mit Bergamotte, Lavendel, Geranie und Iris. Diese Noten werden vom Hersteller Mayfair angegeben (Originalduft stammt von Picot, verkauft an Jovan, dann Lentheric und schließlich Mayfair…lange Geschichte).
Der Auftakt ist unglaublich frisch und aromatisch. Von Beginn an vermittelt mir das Parfüm den Eindruck von Weite, Tiefe und Offenheit.
Ich musste wirklich tief durchatmen; das war Faszination und Entspannung auf Knopfdruck. Ähnlich ist es mir mit dem Aromatics Elixir gegangen, als ich den das erste Mal roch. Und anfangs sind die zwei Düfte auch durchaus vergleichbar in ihrer kräftigen Aussage.
Pagan entwickelt sich allerdings ganz anders. Blumennoten nehme ich keine einzeln wahr; ich habe nicht den Eindruck, es mit einem floralen Duft zu tun zu haben. Ich rieche einen weichen, warmen, orientalisch süßen, dabei aber sehr frischen und natürlich auch leicht floralen Duft von zeitloser Eleganz und Klasse.
Für mich eine kräftigere Version des „Emeraude“.
Pagan hält ewig auf meiner Haut, und je länger ich ihn trage, desto mehr entwickelt er sich in Richtung frischer, reiner Körperpuder (mit Sillage!).
Der Duft ist eine unglaublich schöne, weiche Harmonie aus allen enthaltenen Zutaten. Ein heller, aromatisch frischer und einhüllend weicher Ambra-Duft mit Tiefgang.
Pagan ist sehr kräftig, gehaltvoll und “dicht gewebt”, ein Duft, dem ich die späten 60-er Jahre anmerke (er ist 1968 auf den Markt gekommen); Flower Power, peace, freedom and harmony. So riecht er auch für mich!
Nachtrag: Ich habe hier das reine Parfüm beschrieben. In der Zwischenzeit habe ich mir das Eau de Cologne bestellt…großer Fehler!
Das EdC hat mit dem hier beschriebenen Duft kaum etwas gemein. Es ist (für meinen Geschmack) erstickend süß. Sehr schwache Aussage, wenig Duft, nur penetrante Süße, vergleichbar mit Limonade, in der die ganze Kohlensäure verpufft ist und nur mehr das schale “Zuckerwasser” übrig blieb.