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wertitox – :
Auch Tom Ford Noir beginnt bei mir mit relativ viel schwarzem Pfeffer (zusammen mit etwas weniger Muskat und kleinen kühlen Akzenten von Kümmel und Eisenkraut), allerdings riecht man darunter schon deutlich eine kühle (sanft zitrisch angehauchte) Cremenote, die sich aus Iris, Veilchen, Rose und Vanille bildet. Interessanterweise riecht diese Pfeffer-Iriscreme-Mischung in Yves Rochers Accord Chic sehr ähnlich – nur eben weniger facettenreich und etwas künstlicher (aber dafür ist der Duft auch deutlich kostengüstiger).
Bei Noir kommen mit der Zeit die warmen und süßlichen Noten deutlicher hervor, auch das Würzige, Ledrige – sprich, alle tieferen Noten. Ich rieche warmes, sanft würziges Ambra (zusammen mit ebenso eher ambratisch anmutendem Patschuli), unglaublich cremiges Oppoponax, dazwischen als andere Harze auch noch Benzoe und mit der Zeit auch eine schöne Styraxnote. Dazu kommt eine sanft würzige Nelkennote, und, relativ stark, mit der Zeit auch noch würziges, grobes Leder und animalisch-warmes Zibet. Davon sogar ziemlich viel. Dieser Vanille-Zibet-Leder-Mix erinnert dann tatsächlich auch ein wenig an Shalimar – und ja, auch die Rose tritt dann mit der Zeit noch deutlicher als blumige Einzelnote hervor.
Und doch ist Noir für mich den Großteil der Zeit eher (leider?) kein einfaches “Rosen-Shalimar”, sondern ein ambivalenter Duft, der auf drei großen Pfeilern zu stehen scheint: Einerseits warme und balsamische Noten, andererseits Creme, und als dritter Eckpfeiler luftige, grüne, kühle Noten. Sie scheinen sich gegenüberzustehen, nicht richtig miteinander zu vermengen und zu verbinden. Es changiert auch hin und her, mal kommt mir der Duft cremiger vor, mal wieder harziger, mal grüner und leichter. Wobei mich das weniger stört, als die Tatsache, dass bei mir (und das ist wohl mal wieder meine Hautchemie) leider bis zum Ende die Pfeffernote immer wieder etwas aufdringlich hervortritt. Abgesehen davon aber ein interessanter und komplexer Duft, Haltbarkeit und Sillage sind überdurchschnittlich.
kolobok973 – :
Hätte es ihn jemals gegeben, den Rosenflanker des großen Klassikers unter den Orientalen, Shalimar, er hätte wohl so gerochen. Da es ihn offiziell die gab, hatte sich Tom Ford wohl gedacht, müsse er diesen historischen Makel ausmerzen und lancierte ihn einfach unter seinem eigenen Label…
Noir startet bereits orientalisch, und anders als bei Shalimar kommen in der Kopfnote nur wenig Hesperidien zum Einsatz, eigentlich ganz ähnlich den orientalischeren, vanillezentrierten Flanker aus dem Hause Guerlain. Vielleicht hat man ganz kurz den Eindruch, als würde noch etwas krautig Grünes aufblitzen, aber bald schon riecht es nur noch cremig, balsamisch, pudrig und anfangs noch zurückhaltend rosig.
Ein wenig schillert da noch das ein oder andere Gewürz auf, doch zunehmend wird die Creme dicker, das Puder dichter, die Balsame werden etwas harziger und bekommen ihren eigenen Charakter, anstatt nur als süßes Einerlei alles zusammen zu kleben. Und die Rose beginnt zunehmend zu erblühen; orientalisch, schwer, dunkel-purpurn.
Erreicht die Herznote ihren Zenit, wird es ein wenig animalischer, aber nur ein wenig und (leider) in moderner Sauberkeit. Eine synthetische, daher in keinem Moment fekal wirkende Zibetnote gesellt sich zu dem Opoponax, dass in Kombination mit Benzoe und dem Amberakkord seine waldigen Aspekte nahezu vollständig verliert und weiches, dunkle Nappa- sowie Veleourleder machen diesen Orientalen sehr umschmeichelnd.
Auch wenn sie beim Mitgliedervoting als sehr dominant gewichtet wurden, Veichen und Iris nehme ich nur schwach als Duft an sich war, beides erkenne ich eher an der Textur, an der ‘Haptik’, sie sind es, die den Creme- und Pudercharakter beisteuer.
Das Patschouli hat hier ein sehr sanftes Naturell und harmoniert mit der warmen Vanille, die zur Basisnote hin ein wenig das Amber ablöst (oder daraus hervorsticht). Dabei wirkt sie eher dunkel und dieser Eindruck nimmt noch zu mit der Zeit, und noch während ich mich anfangs fragte, warum diese Schote so anders riecht, fällt mir auf, dass sie selbst eigentlich eher hintergründig vorhanden ist, vordergründig ist die Vanille nämlich gar nicht Vanille, sondern Styrax, und zwar in der Art wie es riecht, wenn man es auf Kohlestückchen gezogen hat (was wiederum ganz anders ist, als das Harz oder das daraus destilierte Öl riechen, denn deren Aroma kann fast schon unangenehm sein, ohne eine Behandlung mit Aktivkohle).
Zu diesem Zeitpunkt ist auch die Rose etwas verblasst und nur noch als Schatten ihrer selbst erkennbar.
Eine sanfte, nicht hier angegebene Weihrauchnote zieht sich ab der frühen Herznote durch den Duft, jedoch weit davon entfernt, diesen zu dominieren.
Wenn man nun die Fülle an dominanten Noten betrachtet und mit denen von Shalimar vergleicht, wird man vielleicht schon nachvollziehen können, wie ich zu dem Vergleich komme.
Zudem kommt hinzu, dass ich Noir als unisex einstufen würde, wie den Guerlain-Klassiker auch, nur das letzterer als Damenduft sogar maskuliner wirkt (zumindest bis er vor wenigen Jahren komplett weich gespült wurde), als der eigentliche Herrenduft.
Alles in allem verorte ich Noir im Subgenre der modernen aber stark von der olfaktorischen Klassik geprägten Düfte und mittlerweile würde ich fast wetten, dass da jemand Shalimar vor Augen hatte.
In Sachen Sillage hat ebenfalls der Damenduft die Hosen an, bei mir/für mich ist sie moderat bis gut. Überdosieren sollte man dennoch nicht, denn dann wirkt er sehr schnell sehr dick, auch ohne in 5 Metern Radius zu strahlen.
Die Haltbarkeit schätze ich ebenfalls als moderat bis gut ein, auch hier würde Shalimar obsiegen (vor der letzten Reformulierung, denn seither ist die UAsdauer doch eher mau…..).
In Parfumerien sehe ich des Öfteren Herrendüfte von Tom Ford in der Damenabteilung stehen, besonders, wenn nicht explizit auf dem Flakon vermerkt ist, dass er für den Mann gedacht ist. Ich habe das zwar dann immer einer Mitarbeiterin gegenüber angemahnt, aber eigentlich finde ich das witzig, denn es bringt spannende Düfte der Frauenwelt näher, die diese sonst nie getestet hätte, da sie seltenst für sich in der Herrenabteilung auf die Suche geht.
Da aber noch viel weniger Männer der Damenabteilung mehr als einen flüchtigen Blick widmen, stört es mich trotzdem, zumindest wenn diese Parfums dann ausschließlich beim ‘falschen’ Geschlecht stehen.
Und die Herren der Schöpfung hier in der Region könnten es dringend gebrauchen, mehr Auswahl abseits des aromatisch-aquatischen Einheitsbreis zu haben.
Trotzdem, mein dringender Tipp an das weibliche Geschlecht, testei das EdP (nicht das EdT, ganz anderer Duft!) von Noir, vor allem und besonders, wenn ihr es orientalisch mögt.