To provide the best experiences, we use technologies like cookies to store and/or access device information. Consenting to these technologies will allow us to process data such as browsing behavior or unique IDs on this site. Not consenting or withdrawing consent, may adversely affect certain features and functions.
The technical storage or access is strictly necessary for the legitimate purpose of enabling the use of a specific service explicitly requested by the subscriber or user, or for the sole purpose of carrying out the transmission of a communication over an electronic communications network.
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.
The technical storage or access that is used exclusively for anonymous statistical purposes. Without a subpoena, voluntary compliance on the part of your Internet Service Provider, or additional records from a third party, information stored or retrieved for this purpose alone cannot usually be used to identify you.
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.
xxl801speagoessenda – :
Nightscape war eine Überraschung für mich. Als ich über ihn stolperte, kannte ich das Haus Ulrich Lang noch nicht wirklich, wusste aber dennoch, dass der Duft noch nicht alt sein konnte. Trotzdem roch er sehr klassisch, geradezu vertraut, als ich ihn vor einigen Wochen im Ausverkauf bei einem Kosmetikinstitut unerwartet testete. Als wäre es ein Herrenduft aus den 70ern, der über die Jahrzehnte nur ein wenig modernisiert und den aktuellen Verordnungen angepasst wurde.
Es handelt sich um einen Vertreter aus dem Patchouli-Leder-Genre. Dabei weniger kratzige wie die Formulierung von Givenchy Gentleman bis vor ein paar Jahren (bevor man ihn reformulierte und wieder mehr am Original orientierte, also Patch runterfuhr und den Honig wieder fließen ließ), aber auch nicht ganz so sanft wie in Coromandel. Ein wenig so wie in Michel Almairacs Rouge Nocturne, nur dass eben keine Rose sich an das Kraut schmiegt, sondern weiches, rundes Leder. Nicht von der lauten Sorte, nicht zu animalisch, aber auch nicht zu abstrakt.
Als Akzent im Hintergrund fungiert das Veilchen, dass diese Liaison noch einmal etwas eleganter erscheinen lässt. Ja, das ist eher ein Duft für Anzug und Kravatte, als für Pulli und Jeans.
Amber und Honig geben dem ganzen etwas Süße und runden die Komposition schmeichelnd ab.
Ich muss gestehen, von den vielen, vielen genannten restlichen Noten rieche ich wenig bis nichts.
Wir haben hier also einen wie schon geschrieben klassischen, dabei eleganten Patchouli-Lederduft, der eindeutig maskulin zu verorten ist. An was er mich denn nun erinnert, habe ich bisher nicht heraus gefunden, aber vielleicht ist es einfach nur der Stil und die Machart, die mir so vertraut erschienen.
Ich stufte ihn jedenfalls prompt als ‘Liebe’ ein.
Nun kommt leider das Aber.
Vorm Kauf schaute ich mir extra noch die Bewertungen zu Nightscape an. Insbesondere natürlich Haltbarkeit und Sillage. Erst als diese als überdurchschnittlich angegeben wurden, schlug ich zu.
Beim ersten vollen Tragen über einen Tag musste ich aber feststellen, dass ich hier anders empfinde. Zwar projiziert dieses Eau de Toilette anfangs tatsächlich recht gut, doch das eben nur für etwa anderthalb bis zwei Stunden. Dann geht es steil bergab und der Duft zieht sich rasch zurück.
Ich trage meinen Tagesduft für solche Fälle ohnehin immer bei mir, denn meine Haut macht mir da leider öfter einen Strich durch die Rechnung.
Leider musste ich beim wiederholten Nachsprühen eine Eigenheit in der Komposition feststellen, die mir Nightscape auch gleich wieder ein wenig verleidet.
Es scheint so, dass es bei den Ionone-Molekülen (und Verwandte) des Veilchenakkords sowie dem Amberakkord eine Art Buildup gibt. Diese bleiben, wenn auch an sich nur schwach riechbar, zurück und leben beim Nachsprühen wieder auf. Ergänzt durch Nachschub aus den neuen Spritzern. Fühlt man sich nach zwei Stunden abermals genötigt den Flakon nochmal hervorzuholen und nachzulegen, fängt dieses Amberveilchen zunehmen an zu dominieren, und zwar unangenehm, klebrig, penetrant, nahezu schrill. Zumindest bis sich das Ganze (scheinbar) wieder zu verflüchtigen beginnt.
Also ein eher kurzlebiges Vergnügen, dass man dann nicht einmal erneuern kann, oder zumindest nur mit großer Vorsicht.
Das ist ungemein, ungemein schade. Das limitiert den Einsatz dieses an sich wunderbaren Parfums enorm; für einen eher kurzen Ausflug in eine eher gehobenere Bar und bei schickerer Kleidung geht er gerade noch.
Für eine (nicht zu lange) Oper oder ein klassisches Konzert ist die Sillage wohl schon wieder zu gut.
Oder man trägt ihn ab und an mal einfach so zu Hause ein bisschen.
Mir bleibt hier nur die Hoffnung, das Ultimative Geheimnis zum Layern zu finden. Aus der Liste der Liebschaften musste ich ihn leider wieder verbannen, mögen, nur ob des Geruches wegen, tu ich ihn aber immer noch.