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Morandi1024 – :
A travers le miroir – durch den Spiegel. Als Konzept sollte dem Duft eine Mischung aus sehr weiblichen und kraftvollen männlichen Duftnoten zugrunde liegen, ein Duft-Hermaphrodit quasi. Als offizielle Duftnoten werden an anderer Stelle Tuberose, Wintergrün und Absinth angegeben. Manchmal wird der Duft symbolisch als “Eisblume” beschrieben. Und ja, ich meine, gerade dieser Begriff trifft es sehr gut.
Als Erstes rieche ich vor allen Dingen die frischen “maskulinen” (wobei ich sie eigentlich eher als geschlechtsneutral empfinde…) Duftnoten: Minziges, kampferartiges Wintergrünöl. Im deutschsprachigen Raum eher weniger bekannt, wird in den USA diese Zutat gerne für Kaugummis, Kräuterbonbons und Körperpflegeprodukte (Erkältungsbäder und vor allen Dingen Zahnpflegeprodukte) verwendet. Außerdem hat Wintergrün eine gewisse rootbeer- oder sarsaparillaartige Note, dürfte daher auch in einigen Erfrischungsgetränken zu finden sein. Insgesamt ist Wintergrün ziemlich minzig, hat aber auch eine gewisse Bitterkeit und irgendwie einen ganz besonderen, eigenen kräuterartigen Aspekt. In A travers le miroir ist diese Note also der Auftakt – vermischt mit verschiedenen Kräuternoten, die in Absinth vorkommen (ein wenig Wermut, ganz deutlich süßlich-milder Fenchel, ein Hauch frischer Anis), ohne allerdings wirklich wie richtiger Absinth zu riechen. Dazu nimmt man noch eine ganz zarte vanillige Note wahr.
Kurz darauf setzt die blumige Note des Duftes ein. Offiziell soll es Tuberose sein, ich hätte es allerdings eher für Jasmin gehalten. Luftig-leicht, aber gleichzeitig süßlich. Ja, auch ein honigartiger Anteil ist vorhanden. Insgesamt wirkt die Blüte klassisch-feminin, allerdings nie übersüß – die kühlen, minzigen Kräuternoten halten dagegen. Genau genommen kommt es mir vor, als wäre beides perfekt gegeneinander ausbalanciert, die “maskulinen” Noten werden nie zu scharf oder kalt, die Blumigkeit nie zu süß oder warm. Zudem ist da eine starke Puderigkeit (ich vermute Moschus), in der alles ziemlich wie in Watte versinkt. So wirken alle Noten wie ein einzelner Ton (“dicht gewebt” wäre noch untertrieben), der aufgrund ihrer deutlichen Unterschiedlichkeit irgendwie abstrakt wirkt.
Als zwitterhaft würde ich diesen Ton nicht bezeichnen (wie gesagt, ich empfinde die kühl-kräuterartigen-mentholigen Noten nicht zwingend als maskulin – da ist nichts übermäßig Kaltes, Dunkles oder Holziges, auch keine typischen Herren-Duftnoten der klassischen Parfümerie), aber bemerkenswert ist es schon, dass es gelungen ist, die kräuterig-minzigen und die blumig-süßliche Note so eng miteinander zu verbinden, dass eine kühle, ziemlich echt wirkende, Blumigkeit entsteht, die so bei keiner realen Blume wirklich existiert, aber dennoch absolut stimmig erscheint.
“Eisblume” trifft es wirklich gut. Leider aber auch in Sachen Sillage und Haltbarkeit: Sehr sanft, sehr flüchtig. Da finde ich den Preis von 130 Euro für 50 ml leider ein wenig heftig, auch, wenn ich den künstlerischen Anspruch dieses Duftes durchaus verstehe. Insgesamt bleibt A travers le miroir für meine Nase aber ein wunderbarer Duft. Falls ich ihn mal in Originalgröße irgendwo second hand zu einem günstigen Preis finde, zieht er bei mir ein (bislang besitze ich leider nur eine kleine Miniatur dieses Duftes).