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doordNeopaype – :
Die neckischen Pünktchen auf der Verpackung und dem Flakon täuschen. Dies ist kein süßer oder fruchtiger oder sonstwie quietschig fröhlicher Mädchenduft. „Marni“ fällt in die Kategorie zeitlose Eleganz; er wirkt damenhaft und riecht nach klassischem Stil. Typ Lauren Bacall. Sie war meine erste Assoziation zu diesem Duft, der sehr kühl, sehr ernst und distanziert aus dem Flakon kommt.
Die Anfangsphase prägen eine kräftige, kühle Würzigkeit und ein Akkord, den ich nur als „elegante Holzigkeit“ beschreiben kann. Eine kräftig pudrige Holzigkeit mit der Kühle von Nadelbäumen. Es ist kein Waldduft per se, aber eine kühle Brise zieht sich durch den Duft, die mich an würzige, leicht nadelige und leicht hell-holzige, frische Waldluft denken lässt. Kardamom, kühle Gewürze, Vetiver und eine leichte Rauchigkeit, die wohl kühler Weihrauch ist, auf mich manchmal aber wie leichte Minze oder Menthol rüberkommt.
Dieser kühl-aromatische und waldige Charakter bleibt bis zum Schluss im Duft erhalten, zieht sich aber im Verlauf immer weiter in den Hintergrund zurück. Im Vordergrund machen sich nach den ersten 20 Minuten weichere und ein bisschen wärmere Noten breit. Ich rieche scharfen, aromatischen Zimt, der auf eine satte, hellrosafarbene Rose gestreut wurde.
Nach und nach wird sie Rose stärker, bis der Duft an mir als leicht würziger Patchouli-Rosenduft ausklingt. Ein kühl-erdiges Zentrum, vor dem eine charmante und liebliche rosa Rose blüht, weder säuerlich noch seifig, sondern pudrig und samtig, als ob ich über die zarten Blütenblätter streichen würde. Eine minimale Süße und eine leichte Wärme sind im Hintergrund zu merken, als ob die Rose von der untergehenden Sonne beschienen würde. Insgesamt bleibt „Marni“ aber sehr „straight“, eine relativ kühle und distanzierte Rose, leicht würzig, leicht erdig und sanft umschwebt von leichtem Weihrauch.
Leicht ist auch das tonangebende Stichwort für mich. Nach 3 Stunden ist der Duft an mir sehr hautnah und leise, nach 4-5 Stunden ist er fast völlig verschwunden.
Um den Duft einordnen zu können: Anfangs erinnert er mich in seiner strengen Kühle an den „Eau du Soir“, nur erdiger und würziger, kurzfristig scheint er sich im Mittelteil „Opium“ anzunähern, wenn er etwas warm-würziger wird, verliert aber dann schnell wieder den Großteil seiner Würzigkeit und ausklingen tut er für mich schließlich als ein sanft rauchiger Rosenduft.