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sega69 – :
„Liu“ glitzert und strahlt, ein Duft, in dem die Sonne aufgeht, und ein absoluter Traumduft für mich.
Wie bei jedem älteren Guerlain-Duft gibt es auch zu „Liu“ einen ganzen Reigen an Legenden zur Entstehungsgeschichte zu lesen. Ich erspare euch die Inhaltsangabe zur Oper „Turandot“ und die Geschichte der tragischen Sklavin Liu, die Guerlain offenbar inspiriert hat; ich erzähle jetzt auch nicht alle Erklärungsversuche zur Entstehung nach, die alle in der einschlägigen Literatur und auch in verschiedenen Blogs im Internet zu finden sind.
Ich greife nur eine Geschichte heraus, die mir am besten gefällt, weil sie so schön menschlich ist und mir auch am nachvollziehbarsten erscheint, da sie perfekt zum Duftcharakter passt. Und das ist die Legende, dass Jaques Guerlain angeblich so verärgert darüber war, als seine Frau den damals gehypten Chanel 5 trug, dass er in Folge seinen eigenen Aldehyd-Duft kreierte. Diese Erklärung erscheint mir deshalb so plausibel, da sich die beiden Düfte so frappant ähnlich sind, zumindest in den ersten 1-2 Stunden.
„Liu“ startet aldehydisch prickelnd und herzerweichend sonnig funkelnd. Ein zitrisch-blumiges, mild sonniges, helles, frisches und überaus freundliches Leuchten, das mich jedes Mal vor Begeisterung beinah in die Knie zwingt. Neroli und andere Zitrustöne (ich vermute saftige, leicht grünliche Bergamotte und noch etwas fröhliche, saftige, extra-zitronige Zitrone) und ein Hauch an glasklarem, luftigem Rosmarin paaren sich bereits in der Anfangsphase mit der schwach durchscheinenden Wärme von Rosen- und Jasminblumigkeit. Dies alles wirkt nicht nur prickelnd und lebendig, sondern auch elegant schwebend und unglaublich frisch, gleichzeitig aber auch elegant und „erhaben“. „Liu“ wirkt zu keinem Zeitpunkt scharf, zu kühl oder gar harsch zitrisch. „Liu“ besteht aus glitzernden Sonnenpartikeln, die mich umschweben.
„Liu“ ist seifig. Und hier muss ich deutlich zwischen elegant, weich und „parfümig“ seifig und harsch seifig unterscheiden. „Liu“ ist ersteres, eine elegante, luftig schwebende, sehr weiche, blumige, saubere Seifigkeit, die sich in Folge erwärmt und noch weicher wird, sobald die blumigen Noten deutlicher in den Vordergrund treten.
Der perlend frische und helle Charakter bleibt durchgehend erhalten, wird aber nach und nach in eine wärmere Umgebung eingebettet. Ich rieche leicht animalische Wärme, „hautige“, aber saubere Wärme, ein Zusammenspiel von Jasmin, Rose, transparentem Ambra und ganz wenig warmer Vanille.
Vielleicht bilde ich es mir nur ein, aber ich glaube, einen leisen Anflug von Guerlinade zu vernehmen, je näher sich der Duft der Basis nähert. Alles allerdings auf sehr zartem und ätherisch luftigem Nieveau. „Liu“ wird zu keinem Zeitpunkt schwer, aber der Duft bietet eine angenehme Textur mit „Körper“.
An dem Zeitpunkt, an dem mir Chanel 5 regelmäßig zu „dünn“ und beliebig wird, strahlt „Liu“ weiter, mit sonniger Wärme, vernehmlicher, aber sehr zurückhaltender Süße und einer samtig-pudrigen und hellholzigen, ambrierten Duftaura, die sich um die frischen und blumigen Noten legt.
Pudrig, ohne staubtrocken zu sein. Blumig, ohne wirklich süß oder ein Blumenhammer zu sein.
Für mich ist „Liu“ der Auftakt von Chanel 5 in weicherer, eleganterer Form, und dieser wunderschön schimmernde Charakter bleibt im Verlauf dann verlässlich bestehen, wird wärmer und etwas fülliger, entwickelt mehr Tiefe.
Golden leuchtend, sonnig strahlend, Blütenblätter, die in warmem, frischem Wind tänzeln, Zitruströpfchen, die in der Sonne glitzern, Aldehyde, die alles zum Schweben bringen auf einer pudrigen, warmen Basis, die sich wie Samt und Seide anfühlt.
Was soll ich noch sagen? Es gibt nichts, das mich in diesem Duft stört. Für mich ein Sinnbild an kompromissloser, klassischer, zeitloser Eleganz.