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HITLER – :
Manche behaupten, die Hölle sei glühend heiß. Andere hingegen meinen, sie bestünde aus frostigem, undurchdringlichen Eis. Wieso das Unternehmen Linari sich entschieden hat, einen seiner Düfte Fuoco Infernale, übersetzt “Höllenfeuer”, zu nennen – wer weiß. Interessanterweise ergibt sich für mich aber auch bei diesem Duft ein sehr wechselhafter Eindruck, was die Frage anbelangt, ob er nun warm oder kalt ist.
Im Sommer erscheint mir Fuoco Infernale erstaunlich kühl. Der Gesamteindruck ist dunkel, holzig, kalt. Viel Zeder. Dazu kalter Rauch, der mich an ein verloschenes Lagerfeuer erinnert – Birke, kühles, luftiges Olibanum, auch ein wenig Grünes, Kräuterartiges. Marjoram meine ich, wiederzuerkennen.
Im Winter wirkt Fuoco Infernale auf mich erstaunlich anders: Nicht kühl, sondern im Gegenteil eher warm (aber auch nicht überhitzt). Die rauchige Birke macht zwar noch immer einen der Haupteindrücke aus, das kalte, dunkle Zedernholz tritt allerdings deutlich zurück. Auch die Kräuternoten sind kaum mehr wahrnehmbar. Dafür rieche ich, neben Olibanum-Weihrauch, nun auch warmen Zimt, süßlich-mandelige Tonkabohne, Labdanum und, gerade in der Endphase, sehr viel Gurjanbalsam und Grauamber. Erstaunlicherweise kommt bei geringeren Temperaturen auch die puderige Moschusnote sehr viel deutlicher durch. Statt kalt und rauchig-holzig-kräuterartig wirkt der Duft nun relativ warm und rauchig-harzig-puderig-süßlich.
Während ich im Sommer Fuoco Infernale durch den massiven Eindruck von kaltem Zedernholz als Herrenduft eingeordnet hätte, hat dieses Parfüm im Winter durch die höhere “Wärme” des Duftes, und vor allen Dingen durch die deutlich wahrnehmbare Pudernote, sogar etwas eher Feminines. Eine interessante Verwandlung, die mir aber so ähnlich beispielsweise auch schon bei Etros Messe de Minuit aufgefallen ist; auch der Duft ist im Sommer eher kühl und luftig, im Winter hingegen warm und leicht ambriert. Richtig vergleichbar sind die Düfte dennoch nicht miteinander, auch, wenn Weihrauch bei beiden prominente Noten sind: Fuoco Infernale unterscheidet sich deutlich durch die rauchige Birkennote.
Mir persönlich gefällt der Duft sehr gut. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass die ungewöhnlich ausgeprägte Rauchigkeit vielen Nasen eher nicht schmeicheln dürfte. Fans von rauchigen Birkendüften mit Weihrauch kann ich das Testen von Fuoco Infernale aber auf jeden Fall empfehlen.
Die Sillage ist moderat bis stark, die Haltbarkeit mit 10-11 Stunden sehr ausgeprägt.
Alefff1972 – :
Also, infernalisches Feuer rieche ich da von Anfang bis Schluss nicht. Aber es ist wider Erwarten, trotz der holzigen Noten, ein angenehmer Duft! Ein ruhiger, getragener Duft, nur halt keine Spur von feurig.
Anfangs gibt „Fuoco Infernale“ den Duft einer Hecke wieder. Zuerst eine Hecke, die einen Kräutergarten begrenzt. Die Kräuter, vor allem Majoran, sind deutlich zu riechen. Leider verweht dieser schöne, lebendige Kräutereindruck sehr schnell. Kurz darauf wird der Duft holziger und dunkler und riecht dann wirklich so, als würde ich direkt neben einer Buchsbaumhecke sitzen.
Der Duft scheint nach der ersten halben Stunde in die holzige Richtung zu gehen, lässt kurzfristig die Rinde eines sehr alten Baumes als Duftbild entstehen, nicht extrem dunkel-holzig, nicht bitter oder zu streng, sondern trockenes, von der Sonne ausgetrocknetes Holz.
Der Duft scheint immer leiser, dunkler und holziger zu werden, und gerade, als ich glaube, das war’s jetzt, Basis erreicht, ändert er überraschend seine Richtung komplett.
Der Duft wird kräftiger, süßer, das Holz wird von Tonkabohne und Zimt geschluckt. Zuerst kommt eine leichte Pudrigkeit in den Duft, hauptsächlich durch warmen, schwach dosierten Weihrauch, aber auch ein kleines bisschen Rauchigkeit durch die Zeder, wie ich annehme.
Im Mittelteil bietet „Fuoco Infernale“ neben der ständig präsenten trockenen Holzigkeit schließlich eine ruhige, getragene Süße mit leiser Aromatik und einem Dufteindruck, der mich an hellbraunes, weiches, leicht samtiges Leder denken lässt. Ist keine Ledernote enthalten, aber es entsteht ein ledriger Eindruck. Ich könnte den Dufteindruck im Mittelteil auch als eine Art erdig-warme Süße bezeichnen. Besser kann ich’s nicht beschreiben. Ich rieche eine Mischung aus warmem Erdboden und weichem Leder.
Je näher zur Basis, desto süßer und wärmer wird der Duft durch Tonkabohne in Zusammenspiel mit dem Ambergris und einer leicht vernehmlichen Zimtnote. Auch etwas leicht Balsamisches ist enthalten. Alles aber auf sehr ruhigem und unaufdringlichem Niveau.
Das infernalische Feuer ist bis zum Schluss trockenes, etwas rauchiges, grau-braunes Holz mit einer leicht balsamischen Süße im Hintergrund.
Der Duft riecht für mich waldbodenbraun, vermischt mit grauer Asche. Ich find ihn nicht schrecklich, aber ich würde ihn nicht tragen, dazu ist er mir zu nüchtern und, im wahrsten Sinne des Wortes, zu farblos.
Uninteressant ist er nicht; er hat etwas sehr Ruhiges, Erdendes, beinahe Urtümliches.
Das Bild, das ihn für mich beschreibt:
Selbsterfahrungswochenende mitten im Wald – auf einer Ledermatte im Zelt geschlafen – etwas verschlafen und steif aus dem Zelt kriechen an einem noch wolkenverhangenen, grauen Morgen eines Tages, der heiß zu werden verspricht – das Feuer ist über Nacht niedergebrannt – graue Asche – warme Erde.
Ach ja, die Teilnehmer an diesem Selbsterfahrungswochenende sind in meiner Duftinterpretation alles Männer. Für mich ist „Fuoco Infernale“ ein maskuliner Duft.