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azazel666 – :
Der fängt mit Schmackes an!
Unglaublich saftig-fruchtig, als hätte ich mir roten Multivitaminsaft aufgesprüht. Zuerst merke ich nur rote Früchte mit prickelnden Zitrusnoten, aber rasch legt sich eine würzig-grüne Note darunter. Eigentlich dachte ich zuerst, da wäre dunkelgrüne Minze zu riechen, aber nach ein paar Minuten gibt sich diese frische, grüne Brise als Grapefruit zu erkennen, ultrafrisch, so frisch, dass sie beinahe rauchig (und minzig) erscheint.
In den nächsten Stunden zeigt sich der Duft als wahres Chamäleon. Also, da kann sich mal niemand beschweren, dass im Duft nichts passiert. 😉
1.-2. Stunde: eine seltsame, aber irgendwie doch harmonierende Mischung aus fruchtiger Himbeere, etwas säuerlich, aber auch mit süßen Obertönen, einer adstringierenden Grapefruit, gepaart mit sehr frischen Zitrusnoten, einer leicht grünlichen Yuzu und wässrig grünen Noten. Aquatisch wäre übertrieben, diese wässrigen Noten erzeugen eher den Eindruck von taufrischen, gerade gepflückten und noch feuchten, frischen Früchten.
2.-3. Stunde: nun kommen pudrige Veilchen und pudriges Sandelholz dazu und legen sich wie eine Decke unter die Früchte. Der Duft wird im Herzen wärmer und auch süßer, bleibt an der Oberfläche aber frisch fruchtig. Von der Rose merke ich sehr wenig. Ein bisschen Süße scheint von ihr und von reifen Kirschen zu kommen. Aber ich kann die zwei nicht wirklich getrennt erschnuppern und identifizieren, nur etwas zart rosenrot Süßes im Duft. Ich nenn diese Kombination jetzt mal einfach „Kirschrose“ …
Wie gesagt, alle Inhaltsstoffe ergeben eine sehr seltsame Mischung, und trotzdem spielt das alles wunderschön zusammen.
Auch wenn der Duft in den ersten Stunden für mich wie Fruchtsaft riecht, wirkt er doch zu keinem Zeitpunkt billig, zu limonadig oder gar klebrig süß. Die grünen Noten, die „strenge“ Grapefruit und die stillen Dufteindrücke des trocken-pudrigen Veilchens und des Sandelholzes bremsen den Duft ein, sobald er zu übermütig werden könnte.
Ab der 3./4. Stunde „The Fruits of the Tree of Knowledge“ wandelt sich langsam, aber kontinuierlich zu einem pudrigen Veilchenduft mit leichter Fruchtbegleitung.
Der Duft bleibt bis zum Schluss süß-säuerlich und erfrischend an der Oberfläche, aber das Veilchen erzeugt ab dem Mittelteil dann doch eine deutliche Süße im Duftzentrum. Es handelt sich dabei um eine sehr ruhige und pudrige Süße, ein passender Kontrast zu den übermütigen Früchten. So bleibt der Duft dann einige Stunden; ein fruchtiges Veilchen in trocken-pudrigem Sandelholz mit etwas zitrisch säuerlicher Begleitung.
Nach mehr als 8 Stunden: Die Früchte vom Baum der Erkenntnis werden zu tiefroten Beeren. Ich hab den Duft über Nacht draufgelassen und erwachte in einer Wolke „Mure et Musc“. Brombeeren, Himbeeren, dunkelsüß, aber auch luftig, und hier noch immer die Anklänge der frischen Zitrusfrüchte.
Ich mag den Duft, er verbreitet Fröhlichkeit, gute Laune, Sorglosigkeit und alles andere, was gut tut. Dennoch habe ich das Gefühl, er passt besser zu jungen Mädchen. Ich selber rieche den Duft gerne, würde mich aber in ihm nicht so 100%-ig wohl fühlen.