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LYCNYA – :
Ich wollte schon lange mal eine Review zu diesem Duft schreiben, er ist aber schwer in Worte zu fassen. Es passiert nichts Dramatisches, im Gegenteil, es ist ein sehr ruhiger Duft, und dennoch ist er außergewöhnlich durch die gelungene Harmonie völlig gegensätzlicher Duftnoten. Der Duft ist süß und warm und minzig-kühl zugleich. Eine sonnige Blumenwiese und ein Touch Erkältungsbad.
In “Capri, forget me not” finde ich die obligate milde “Kräutertapete”, die für Carthusia üblich ist. Als zusätzliches Bonbon bietet dieser spezielle Duft eine, wie ich finde, sehr schön gelungene Kombination aus Feige, leichtem Jasmin und Minze.
Die hellen, freundlichen Zitrusnoten vom Auftakt halten bei mir nicht lange. Das wunderschöne Zusammenspiel zwischen süß und minzig-frisch hält sich aber bis zum Schluss.
Ich kenne einen ähnlichen Kontrast aus Brosseaus “Fleurs d`Ombre Violette – Menthe”, wo sich eine dunkle Minznote hinter das Veilchen legt und den Duft des zarten Veilchens dadurch noch deutlicher hervorhebt.
Auch im “Capri” scheinen die Blumen durch den minzigen Hintergrund noch mehr zu leuchten, während gleichzeitig die Süße der Feige sehr geschickt gebremst wird.
Feige ist nicht gerade eine meiner Lieblingsnoten, hier wirkt sie zum Glück zu keinem Zeitpunkt drückend, sondern wunderbar cremig, quasi als Unterlage für die zarten Blumen, die von der Feige hier mal nicht erschlagen werden. Und über allem schweben die Minze, sehr frischer, aber milder Eukalyptus und einige andere, mildgrüne Kräuter.
Für mich ein Zitrus-Kräuterduft, der an schwülen, aber nicht zu heißen Tagen, wie wir sie jetzt in diesem Herbst gerade haben, ungeheuer erfrischend und belebend wirkt.
Eine letzte, schöne Erinnerung an vergangene Urlaubstage und an die Düfte und Aromen, die man rund um das Mittelmeer findet.
Ähnlichkeiten zum “Mediterraneo” derselben Marke sind definitiv vorhanden. Dieser Duft hier ist allerdings blumiger, etwas süßer und etwas gehaltvoller.