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Poebyspeeno – :
Mephistopheles:
“Trauben trägt der Weinstock!
Hörner der Ziegenbock;
Der Wein ist saftig, Holz die Reben,
Der hölzerne Tisch kann Wein auch geben.
Ein tiefer Blick in die Natur!
Hier ist ein Wunder, glaubet nur!”
Willkommen in Auerbachs Keller! 😉 Jedenfalls habe ich den Eindruck, ich wäre dort angelangt, wenn ich “Bloody Wood” rieche.
In der Luft hängt Rauch, sehr viel Rauch von abgebrannten Kerzen, vielleicht von Zigarren, vom brennenden Kamin. Der dunkle Kellerraum ist voll mit hölzernen, teilweise schon wurmstichigen Tischen und Holzbänken. An den Wänden stehen große Fässer voll Wein. Irgendwo steht auch noch ein Obstkorb herum. Und natürlich ist der Keller belebt, voller Leute, und der Wein fließt in Strömen.
In der Praxis fällt “Bloody Wood” durch einen sehr ungewöhnlichen, aber auch extrem stimmungsvollen starken Eichenholz- und Rauch-Duft auf, natürlich thematisch passend mit einem intensiven Weinaroma kombiniert. Dazu kommt ein schönes Kirsch- und Trockenfrucht-Aroma. Sandelholz ist auch dabei, zusätzlich noch weitere Holzaromen, und auch ein winziger, fast vernachlässigbarer blumiger Anteil von Veilchen und Rose. Am stärksten geprägt ist dieser Duft, der sich im Verlauf kaum verändert, aber definitiv von Eichenholz, kaltem Rauch, vollmundigem Rotwein und Trockenfrüchten.
Die Ähnlichkeit zu Inekes Scarlet Larkspur, die auf der internationalen Fragrantica-Seite gezogen wird, sehe ich übrigens nicht. Das mag jetzt vielleicht erst einmal überraschend klingen, die Duftnöten mögen sich teilweise ja auch wirklich ähneln, ABER: die Holz- und die Rauchnote bei “Bloody Wood” sind sehr viel stärker, und eine so intensive Blumigkeit wie bei dem Ineke-Duft fehlt bei “Bloody Wood” dafür komplett. Kirsche und Wein mögen beide Düfte beinhalten, aber ansonsten wirken die Düfte auf mich wirklich erstaunlich unterschiedlich.
Den Duft von “Bloody Wood” liebe ich soweit – Früchte, Wein, Rauch und Holz passen für meinen Geschmack perfekt zusammen, auch von der Gewichtung her. Den Weinanteil nimmt man deutlich und auch eindeutig als Rotwein wahr, allerdings wirkt er trotzdem keineswegs aufdringlich, und auch nicht so “schrill” wie in Scarlet Larkspur. Das macht “Bloody Wood” auch weitaus tragbarer.
Die Sillage von “Bloody Wood” ist moderat, was die Haltbarkeit betrifft, bin ich allerdings enttäuscht. Die ist wirklich nur schwach und liegt bei höchstens zwei Stunden. Insbesondere bei dem hohen Preis dieses Duftes (100ml für 160 Euro!) hätte ich mehr erwartet.
Erschienen ist dieser Duft von Les Liquides Imaginaires, die generell einem ungewöhnlichen mystischen Programm folgen (man beachte auch die stilistisch faszinierend passend gestaltete Website liquidesimaginaires.com/en), in der Reihe “Eaux Sanguines”. “Sanguine” ist ein faszinierendes Wort, das sowohl “blutig” oder “blutrot” als auch “ausgelassen fröhlich” (vom Sanguiniker der Temperamentenlehre nach Hippokrates von Kos – auch da gibt es einen Zusammenhang zum Blut) bedeuten kann. “Bloody Wood” bringt zusätzlich die farbbedingte Assoziation zwischen Wein und Blut mit rein. Und das Flacon-Design finde ich übrigens auch sehr chic.
An sich gefällt mir “Bloody Wood” also wirklich gut, ein großes Manko ist allerdings für mich persönlich der sehr hohe Preis und die insbesondere dafür sehr geringe Haltbarkeit. Gäbe es auch kleinere Flacons, würde ich vielleicht doch mal einen erwerben, aber gleich 160 Euro hinzublättern, das erscheint mir etwas zu viel. Schade.
(Trotzdem freue ich mich auf die demnächst von Les Liquides Imaginaires erscheinende neue Reihe “Les Humeurs”, und bin schon sehr gespannt, wie diese wohl ausfällt. Vielleicht kann man ja auf ein ansprechend designtes Proben-Set hoffen? Beim Image des Herstellers und seinem großen Focus auf Design hielte ich das zumindest für sehr passend).