BESCHREIBUNG

Betrothal von Grossmith ist ein Parfum der Duftfamilie Blumig Holzig Moschus und ist für Frauen. Betrothal ist seit 2011 erhältlich. Die Nase hinter diesem Parfum ist Mélanie Carestia. Die Kopfnote ist Zitrusfrüchte; Die Herznoten sind Jasmin, afrikanische Orangenblüte, Ylang-Ylang, Heliotrop und Rose; Die Basisnoten sind Vetiver, Vanille und Zibetöl.

1 review for Betrothal Grossmith

mamba_adik – 2022-06-16:

4 out of 5

Kurzfassung:
Nach einem zitrischen Auftakt, in dem gerade noch am Rande vernehmlich eine grüne Krautigkeit und ein klitzekleiner Hauch von etwas Minzigem mitschwingt, als wären ein Blättchen Salbei, ein Blättchen Minze (oder eher Zitronenmelisse) und ein Zweiglein Dill mal kurz durch den Duft gezogen worden, entwickelt sich „Betrothal“ zu einer sanft-cremigen Blumenmischung aus allem, was die Duftpyramide hergibt, mit einer sanft-pudrigen Oberfläche. Der Duft ist warm und frisch zugleich, mild, sonnig, hell, lächelnd freundlich und unaufdringlich präsent.
Die Ich-bin-total-von-den-Socken-Langfassung:
Eine wahre Geschichte: Ich habe den Duft mehrmals getestet, dachte mir jedes Mal „Ja, wirklich schön. Leicht zitrisch, leicht blumig, sehr hell, aber ziemlich schüchtern und blass“, war also nicht wirklich so hin und weg davon. Der Duft kam mir sehr „schwach“, im Sinne von zu leise vor. Genau genommen, musste ich mich jedes Mal bemühen, mir überhaupt einen Eindruck von diesem Duft zu verschaffen.
Da er so luftig und schwerelos ist, trug ich ihn dann ein paar Mal an extrem heißen Tagen, wenn ich nicht wusste, welches andere Parfüm ich aushalten könnte. Und dann passierte mir ein paar Mal, dass ich einen unwahrscheinlich anmutigen Duft um mich wahrnahm, dem ich ständig versuchte, auf die Schliche zu kommen, Ich brachte diesen Duft nicht mit mir in Zusammenhang, schnupperte aus dem Fenster, ob da etwas blühte, das mir vorher nicht aufgefallen war, roch an Kleidungsstücken, schnupperte mich durch den Schrank im Badezimmer, schaute suchend im Wohnzimmer herum, ob ich irgendwo eine auslaufende Probe oder sonst was finden könnte, das für diesen wunderschönen Dufthauch, der mir immer wieder so verlockend in die Nase stieg, verantwortlich sein könnte.
Naja, es ist schon klar, wie die Geschichte ausgeht: Irgendwann kam ich drauf, dass es der „Betrothal“ an mir war, der mich bei jeder Bewegung und manchmal auch ganz unvermittelt umschwebte.
Was für ein charmanter, lieblicher und dabei sanfter und elegant zurückhaltender Duft.
Ich glaube, das ist die schönste, zarteste Heliotrop-Interpretation, die ich bisher das Glück hatte zu riechen. Feinste Puderpartikel von Heliotrop verbinden sich mit einer unbeschwerten, hellen Rose, mit cremigem Ylang-Ylang, mit strahlenden Orangenblüten, einem pudrigen Hauch an trockener, heller Vanille und warmem, ganz sanft dosiertem Jasmin. Die Mischung ist umwerfend leicht-luftig pudrig, mit einer derart zarten Süße, dass ich sie eigentlich gar nicht Süße nennen dürfte. Gleichzeitig „hebt“ das Zibet den Duft. Er umschwebt, anders kann ich es nicht bezeichnen. Keine Angst; das Zibet ist hier nicht als animalische Note zu riechen, es steuert eine durchsichtige und, ja, eben „schwebende“ Wärme bei.
Ach ja, fast vergessen: Ganz milde, saftige und helle Zitrusnoten ziehen sich als leiser, frischer Wind sehr lange durch den Duft, bis zum letzten Drittel des Drydowns. Auch hier muss ich sagen: Sie riechen nicht wie die Zitrusnoten in einem herkömmlichen Zitrusduft; es fehlt ihnen jede Herbheit oder Säure. Sie sind extrem soft und ziehen sich wie ein mildes, sonniges Lächeln durch die Komposition. Sie sind hauptverantwortlich dafür, dass der Duft trotz der eigentlich süßen Zutaten und trotz der satten Blumigkeit nie wirklich süß oder gar schwer wird.
Zitrus, Zibet und Heliotrop für unbeschwerte, luftige Leichtigkeit und wunderschön hell leuchtende, warme Blumennoten. Ein Traumblütenduft.
Immer, wenn ich diesen Duft jetzt aufsprühe, dann lächelt mich Cate Blanchett an. Genau so muss Galadriel riechen in der Szene, in der sie den Gefährten die Geschenke überreicht, bevor sie sie aus Lothlórien ziehen lässt.
Der Duft ist zart und rein und leuchtet von innen. Auch der Weichzeichnereffekt, der Galdriel mit dieser nicht-von-dieser-Welt Aura umgibt, golden, weiß und sanft leuchtend, ist vorhanden. Ein schwer zu fassender Eindruck von etwas, das nicht ganz von dieser Welt ist.
Lothlórien heißt übersetzt Traumblütenland. Dieser Duft riecht nach Traumblüten und transportiert mich unmittelbar nach Lothlórien.
Den Auftakt empfinde ich auch jetzt noch immer als schwach und äußerst leise. Kann man sich in etwa so vorstellen wie eine ganz schwache Version des Carthusia „Mediterraneo“. Jetzt weiß ich aber, dass der Duft erst eine gewisse Tragedauer auf der Haut braucht, um intensiver, wärmer und so richtig traumblütig zu werden. Also, Geduld beim Testen. Es dauert an mir so an die 2 Stunden, bevor der Duft zu seiner ganzen Schönheit erblüht. Dafür hält er dann aber auch über einen ganzen Tag und länger an.