4 reviews for Caligna L’Artisan Parfumeur

1. 

   21raban – 2022-06-22:

   4 out of 5

   Zuerst möchte ich mich ganz herzlich bei Fragrantica bedanken für unser erstes Treffen mit Caligna. Den Duft finde ich faszinierend und besonders den Drydown.
   Caligna ist am Anfang sehr angenehm frisch wie ein Bündel Blümchen und grüne Kräuter aus dem eigenen Garten an einem hellen Tag im späten Frühling. Das Parfum riecht sehr natürlich. Muskatellersalbei und Jasmin überwiegen am Anfang. Ein Hauch von zarter Rose lässt sich spüren. Ich stelle mir einen schönen Tag auf der Insel Thassos vor. Muskatellersalbei macht den Duft leicht krautig. So ähnelt er einbißchen an Eau de Cologne, was ich persönlich nicht so sehr mag. Diese Note erinnert mich an Marc Jacobs Decadence. Mein gesamter Eindruck ist für einen eleganten Duft.
   Nach einer Weile nehme ich einen Hauch von Veilchen und Mastikharz wahr aber das vergeht schnell. Feige und Holz entdecke ich nicht. In einer Stunde verwandelt sich Caligna in einen intensiven Ambroxan – Jasmin Duft den ich liebe. Frisch, elegant und rosig- prachtvoll. Ambroxan kenne ich von dem Duft Not a Perfume von Juliette Has a Gun. Bei mir neigt es mit Ambroxan zu Süchtigkeit und ich frage mich ob das eigentlich normal ist… Ich rieche mein Handgelenk wieder und wieder – das ist eine echte Liebe. Leider nur für weitere 2 Stunden (mit etwas Fantasie).
2. 

   SashaVK – 2022-06-22:

   4 out of 5

   Caligna- hat mich leider nicht angesprochen. Ich habe nicht den Eindruck von Waldigkeit, oder Sommerwiese (welche ich in diesem Duft zu finden erhoffte) sondern nur von suessem, aromatischem Fruchtfleisch, dick auf die Haut aufgetragen. Mein Eindruck ist der von einem Fruchtmus. Wie ich der Duftpyramide entnehme, ist es die Feige, die hier praesentiert wird. Nicht fuer mich, leider.
3. 

   Xeroxcvbsu – 2022-06-22:

   4 out of 5

   Es ist so still; die Heide liegt
   Im warmen Mittagssonnenstrahle,
   Ein rosenroter Schimmer fliegt
   Um ihre alten Gräbermale;
   Die Kräuter blühn; der Heideduft
   Steigt in die blaue Sommerluft.
   Laufkäfer hasten durchs Gesträuch
   In ihren goldnen Panzerröckchen,
   Die Bienen hängen Zweig um Zweig
   Sich an der Edelheide Glöckchen;
   Die Vögel schwirren aus dem Kraut –
   Die Luft ist voller Lerchenlaut.
   Ein halbverfallen niedrig Haus
   Steht einsam hier und sonnbeschienen;
   Der Kätner lehnt zur Tür hinaus,
   Behaglich blinzelnd nach den Bienen;
   Sein Junge auf dem Stein davor
   Schnitzt Pfeifen sich aus Kälberrohr.
   Kaum zittert durch die Mittagsruh
   Ein Schlag der Dorfuhr, der entfernten;
   Dem Alten fällt die Wimper zu,
   Er träumt von seinen Honigernten.
   – Kein Klang der aufgeregten Zeit
   Drang noch in diese Einsamkeit.
   (Storm)
   Vollste Zustimmung für Aquarias Beitrag. Auch bei mir stellt sich durch Caligna ein Bild träger Sommerhitze ein mit einem Kräutergarten und alten Bäumen. Die Haltbarkeit ist leider nur so 3-4 Stunden, die Sillage nicht sonderlich ausgeprägt. Für mich ebenfalls kein Kaufkandidat, da gibt es schönere Sommerdüfte.
4. 

   zorkum – 2022-06-22:

   5 out of 5

   Caligna ist eine sonnige Waldlichtung, die sich vor mir ausdehnt, während ich im Schatten einer Kiefer sitze und mich gemütlich an deren Stamm lehne. Der Duft vermittelt mir den Eindruck von Ruhe, Stille, Entspannung und Wärme.
   Mein erster Eindruck beim Testen ist wirklich Wald pur. Ich rieche sehr helles, sonnenbeschienes Holz, trockene, mild aromatische Kräuter, kühle Kiefernnadeln und frische Luft.
   Rasch mischt sich eine fruchtige, aber anfangs relativ unsüße Feige ins Geschehen, etwas mehr Feigenblatt als Feige, denke ich.
   Von Minute zu Minute wird der Duft dann fruchtiger mit einer angenehm zurückhaltenden, sehr zarten Süße. Das Mastixharz, leicht nach Pistazien duftend, und mein geliebter Muskatellersalbei dürften für diese leichte, aromatische, sehr helle Süße verantwortlich sein. Jasmin kann ich nur am Rande ausmachen, die Rose gar nicht. Das Veilchen erscheint mir hier nicht lieblich, sondern eher grün und erdig.
   Je länger der Drydown andauert, desto deutlicher kommt der Kiefernnadelduft zum Vorschein, nicht erschlagend dicht und waldig, sondern eher wie ein kühler Schleier, manchmal fast minzig kühl anmutend, der sich über die fruchtigen Aromen legt. Ein willkommenes Gegengewicht zu den Feigen und süßlich-warmen Harzen.
   Caligna ist kein Kaufkandidat für mich, aber die Probe schaffte es, mir ein sonnendurchflutetes Landschaftsbild des Hochsommers zu malen, mit duftenden Kräutern auf sonnigen Feldern, kühlenden Baumschatten und leichtem Fruchtduft in der Luft.
   Die Haltbarkeit an mir ist wie bei allen L’Artisan-Düften leider ziemlich kurz; nach ca. 3-4 Stunden ist der Duft nur mehr ganz nah an der Haut zu riechen. Die gute Nachricht ist: Er bleibt bis zum Schluss „sauber“, frisch und leicht.