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yurasik – :
Nachtblüherdüfte haben etwas Faszinierendes für mich. Dieser hier ist ebenfalls interessant, wobei er das Thema anders angeht, als viele andere Düfte, die ihren Fokus eher auf die üppig-süßen, zimtigen Blüten von Nachtlilien, Levkojen und Co setzen.
After Midnight beginnt eher zitrisch. Herbsaure Bergamotte. Dazu rieche ich allerdings auch schon dezent im Hintergrund eine grünliche Angelikanote, die mich etwas an feuchte Nachtluft erinnert. Dazu kommt dann auch noch eine Holznote, die riecht, als sei sie von eben jener tauerfrischten, aber nicht wirklich kalten, Luft bedeckt.
Die Blütentöne kommen erstmal eher zaghaft daher. Weißblüher, besonders Jasmin. Hintergründig wird aber auch gleich durch Iris eine sanfte Puderigkeit aufgebaut. Auch sind da schöne, sehr schleierartig-zarte, Harztöne vorhanden, die cremig, aber gleichzeitig luftig-ätherisch wirken: Mastix- und auch etwas Benzoeharz. Auch Ladanharz macht sich später bemerkbar, schlägt aber eher tiefere, dunklere Töne an, die allerdings gut zu der Holznote passen.
Und ja, schließlich ist da auch noch eine kleine Menge wärmendes Ambra. Nicht viel, aber es lässt einen bemerken, dass wir es hier nicht mit einer kalten Herbst- oder Winternacht zu tun haben (gut, das wäre sowieso etwas seltsam, bei blühendem Jasmin…), sondern dass ein sommerwarmer Tag dieser Nacht vorangegangen ist.
Insgesamt muss ich schließlich an ein relativ asiatisches Bild denken: Wie an einem kleinen Weiher, an dessen Rand Bambus wächst, in dem das Wasser relativ still in der Tropennacht liegt, bei silbernem Mondschein und ein wenig lauer Luft, ein Jasminsträuchlein wächst. Es spiegelt sich, genau wie der Bambus, im Wasser des Weihers, und ab und zu fallen ein paar kleine weiße Blüten herab und treiben auf der Wasseroberfläche umher.
Ein Jasminduft, ganz, wie sie mir besonders gut gefallen (entweder so, oder teeartig). Still, würdevoll, dennoch natürlich. Die nächtliche Atmosphäre ist natürlich ein weiterer Pluspunkt für mich. Ein wirklich schöner Duft (und ich stelle mir gerade vor, wie göttlich er wäre, würde man ihn mit einer Räucherstäbchennote kombinieren…), ja, wirklich schön! Auch die eher dezente Sillage (bei moderater Haltbarkeit) passt gut zu dem Duft.
Ich glaube, davon wird zumindest ein kleiner Flacon irgendwann bei mir einziehen. Vielleicht mit einer anderen kleinen Auswahl an TDC-Düften… nachdem nun offenbar 10-ml-Taschenzerstäuber für zwischen ca. 15 und 20 Euro angeboten werden (eine Tendenz, die ich in letzter Zeit bei so einigen Nischenhäusern mitbekommen habe, sei es Maria Candida Gentile, Histoires de Parfums, Santa Maria Novella… – worüber ich mich schon freue, auch, wenn es mich arm macht 😉 ).
kozlov_ivan – :
„After Midnight“ startet mit typischem Cologne-Charakter, mit viel Neroli, prickelnder Bergamotte und einem schwach grünlichen Unterton, entwickelt sich aber rasch zu einem sehr stillen und auch leicht wässrigen floralen Duft. Wässrig meine ich hier nicht negativ; der Duft vermittelt mir vielmehr den Eindruck nach einer schwülen Nacht. Ich rieche neben den schnell schwächer werdenden Zitrusnoten vor allem leicht grünlichen Jasmin, umgeben von einer beinahe transparenten Ambranote. Das Ganze wirkt wie Erfischungstücher, die mit Jasminwasser getränkt wurden.
Im weiteren Verlauf kommt eine etwas dunklere und herbere Nuance dazu, die ich der Engelswurz zuschreibe, die aber nur schwach vernehmbar ist, als würde sie nur den Rahmen um den Jasmin bilden. Und schließlich gesellen sich noch leicht warm-holzige und sogar leicht rauchige Akkorde dazu. Beim Blindtesten hatte ich auf ein bisschen Weihrauch getippt. Jetzt sehe ich, dass keiner enthalten ist, aber der Duftcharakter ist ätherisch rauchig. Ich nehme an, dass eine erdige und pudrige Iris plus die undefinierbaren Holznoten für diese warmen, hauchdünnen, rauchigen Schleier sorgen. Gleichzeitig wirken sowohl die Blumen als auch das Holz ein bisschen feucht und warm. Seltsame Mischung, aber erstens interessant, ich muss ständig nachschnuppern, und, zweitens, wirklich außergewöhnlich natürlich nach einem Nachtspaziergang in einem Park riechend.
Also, was riech ich eigentlich? Ich weiß es nicht genau. Es ist ein charmanter, sehr luftiger und leicht wässriger, dadurch frischer Duft, der ganz zarten Jasmin mit einigen dunkleren, holzigen Begleitnoten plus schwaches Ambra liefert. Ich sehe eine Holzbrücke in einem Park vor mir bzw. rieche ich sie. Das Geländer ist mit Blumen überwachsen, die einen feinen, leisen Duft in die Nachtluft verströmen. Es ist eine schwüle Nacht, aber die Luft auf dieser Holzbrücke über den grün bewachsenen Teich ist etwas frischer als in der Umgebung.
Vielleicht könnte ich den Charakter von „After Midnight“ mit “taunass-floral”, etwas grünlich und leicht herb-frisch am besten beschreiben, zumindest in den ersten 3-4 Stunden, später kriege ich vor allem “feuchtes” Holz.
Je weiter zur Basis, desto holziger entwickelt sich der Duft, bis nach ca. 4 Stunden eine recht deutliche und auf mich etwas “dumpf” und überwarm wirkende Holzigkeit den Duft prägt. Dafür hält der Duft auch länger als andere dieses Labels, die ich bisher kennen gelernt habe. Naja, das ist typisch für Holz auf meiner Haut. Das hält!